Airbnb Aktie Analyse
- ISIN
- US0090661010
- WKN
- A2QG35
- Symbol
- ABNB
- Sektor
- Kommunikation
- Webseite
- Airbnb
- Investor Relations
- Investor Relations
- Obermatt
- Airbnb Analyse
Airbnb ist ein US-amerikanisches Unternehmen in der Tourismusbranche. Das Unternehmen spezialisiert sich auf die Vermittlung von privaten Unterkünften in verschiedenen Preisklassen.
Gegründet wurde Airbnb in klassischer “Unicorn-Manier” in einem WG Zimmer in San Francisco. Brian Chesky und Joe Gebbia müssen aufgrund der hohen Miete kreativ werden: Sie vermieten einen Schlafplatz in ihrem Wohnzimmer – inklusive Luftmatratze als Bett und Frühstück am nächsten Tag. Der Name “Airbed and Breakfast” war geboren und wurde später zu Airbnb gekürzt. Beim Aufbau der Website half Ihnen ein dritter Freund: Nathan Blecharczyk.
Das Unternehmen wird 2009 in den Y Combinator Accelerator aufgenommen und wird von dem Risikokapitalgeber Sequoia Capital unterstützt. Damit ist der Weg für kommendes Wachstum geebnet. Der Börsengang folge inmitten der Coronakrise zu 68 US-Dollar je Aktie.
Die drei Gründer Chesky (CEO), Gebbia (CPO) und Blecharczyk (CTO) sind nach wie vor im Unternehmen tätig und halten mit jeweils ca. 15 % enorme Anteile an Airbnb. Die Gründer haben vollstes Vertrauen in das Unternehmen und haben mit knapp über 45 % der Anteile eine große Kontrolle über Ziel und Strategie von Airbnb.
Geschäftsmodell: So verdient AirBnB Geld
Airbnb ist die Verkörperung der New-Economy: Einer der wichtigsten Player in der Reise- und Immobilienbranche besitzt selber keine Immobilien. Airbnb ist lediglich Vermittler zwischen Vermietern und Reisenden. Für jede Buchung erhebt das Unternehmen eine Gebühr von rund 15 %:
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Anders als klassische Reiseplattformen wie Booking.com spezialisiert sich Airbnb auf die Vermietung von Privatunterkünften. Das macht den Urlaub über Airbnb zu einer grundlegend anderen Erfahrung:
Host und Gast lernen sich in der Regel persönlich kennen. Man unterhält sich, lernt die Kultur kennen und bekommt direkt Tipps für Aktivitäten in der Umgebung.
Zudem lebt Airbnb von Rezensionen. Wer sich nicht benimmt, erhält eine schlechte Rezension – egal ob Gast oder Host. So werden Störenfriede automatisch aussortiert und die Wahrscheinlichkeit eine schlechte Erfahrung mit Airbnb zu machen, sinkt gegen null.
Zudem möchte Airbnb alle Kundengruppen erreichen. Dafür wird das Angebot in drei Kategorien unterteilt:
Das klassische “Airbnb” zielt auf den Massenmarkt ab: günstige Unterkünfte bei Privatpersonen. Jeder kann sich als Host anmelden und ein freies Zimmer in seinem Haus vermieten.
Mit Airbnb plus wird der gehobene Markt abgedeckt. Die besten Hosts mit den besten Unterkünften werden durch persönliche Qualitätsüberprüfung verifiziert und zu entsprechenden Preisen angeboten.
Airbnb luxe bietet exklusive Unterkünfte mit Butler, Koch und individuellem Reiseplaner.
Branchenanalyse
Airbnb ist in der zyklischen Tourismusbranche tätig, die bei Investoren eigentlich einen schlechten Ruf hat: hohe Kapitalbindung, kaum profitabel und stark zyklische Nachfrage.
Doch Airbnb hat es geschafft, zumindest zwei dieser Probleme weitestgehend zu umgehen:
- Da Airbnb selber keine Immobilien bewirtschaftet, ist kaum Kapital gebunden. Die Bilanz gleicht einem klassischen Software-Unternehmen.
- Damit einher geht auch eine deutlich höhere Profitabilität mit einer operativen Marge von knapp 40 % (Q3 2021).
- Dennoch ist Airbnb stark von der Reiselaune der Menschen und externen Faktoren abhängig.
Die Hauptkonkurrenz von Airbnb sind klassische Reiseportale wie Booking.com oder Expedia. Airbnb ist zwar die einzige Plattform mit Fokus auf private Unterkünfte, doch für Reisende ist die Hotelwirtschaft eine ähnlich gute Alternative. Eine Abgrenzung ist daher schwer und es gilt weiter, wettbewerbsfähig zu bleiben.
Airbnb-Kennzahlen
Airbnb ist in der trägen und zyklischen Tourismusbranche tätig. Dennoch wächst das Unternehmen enorm schnell. Q3 2021 war das erfolgreichste Quartal in der Unternehmensgeschichte:
2,2 Mrd. USD Umsatz und 834 Mio. USD Nettogewinn. Damit konnte Airbnb den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 70 %, den Gewinn um 280 % steigern.
Insgesamt hat Airbnb die Coronapandemie sehr gut überstanden. Die Kombination aus geringem Kapitaleinsatz und dem “Inlands-Urlaub-Phänomen“ während Corona sorgten dafür, dass Airbnb “nur” einen Umsatzrückgang von -30 % in 2020 verzeichnen musste. Im Branchenvergleich ist man damit noch mit einem blauen Auge davongekommen: Booking.com musste auf knapp 55 % des Umsatzes verzichten.
Langfristig wird Airbnb wohl durch die Coronapandemie profitieren. Der Trend zu Remote-Work spielt dem Unternehmen in die Karten: Wer als “Digital Nomad” arbeitet, hat mit Airbnb eine optimale Lösung für günstige, längere Aufenthalte im Ausland. Das zeigt sich schon jetzt in den Buchungsdaten. Die “Longterm-Stays” (Aufenthalte >28 Tage) waren das am schnellsten wachsende Buchungssegment in Q3 2021.
Bilanziell ist Airbnb gut aufgestellt. Der Börsengang hat eine ordentliche Summe frisches Kapital in das Unternehmen gespült. Die langfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von 2 Mrd. USD fallen im Vergleich zu den Cash-Reserven und der anlaufenden Profitabilität kaum ins Gewicht. Die Bilanz von Airbnb wird sich in den kommenden Quartalen weiter verbessern, wenn die Pandemie vollkommen hinter sich gelassen ist und Profitabilität des Geschäftsmodells zum Tragen kommt.
Airbnb AlleAktien Qualitätsscore
▲ Im AlleAktien Qualitätsscore erzielt Airbnb 4 von 10 Punkten und ist damit aktuell nicht als Qualitätsunternehmen klassifiziert.
Aber: Airbnb ist ein junges, schnell wachsendes Unternehmen. Die Coronapandemie hat die Profitabilitätspläne um 1-2 Jahre nach hinten verschoben. Der AAQS ist in diesem Fall nicht überzubewerten. In 2022/23 könnte die Situation schon deutlich besser aussehen.
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