AMD Aktie Analyse
- ISIN
- US0079031078
- WKN
- 863186
- Symbol
- AMD
- Sektor
- Technologie
- Webseite
- AMD
- Investor Relations
- Investor Relations
- Obermatt
- AMD Analyse
Vom Turnaround zum Premiumanbieter, der Intel ablöst
Advanced Micro Devices (AMD) designt CPUs und GPUs. Auf Masse oder Spezialanfertigung. Sie verkaufen Chips für Desktop-PCs, Laptops und Server. Auch speziell angefertigte Produkte wie die Chips der Spielekonsolen von Sony und Microsoft gehören zur Kernkompetenz von AMD. Lange Zeit war AMD hinter der Konkurrenz abgeschlagen, im Umsatz und auch in der Anerkennung. Das hat sich mit der Übernahme von Dr. Lisa Su als CEO geändert. Ihr ist ab 2016 ein regelrechter Turnaround gelungen. Die Niedrigpreisstrategie vorheriger Manager ist Vergangenheit: AMD erhöht Qualität sowie Preise massiv und nimmt Intel sämtliche Marktanteile weg. In der Branche sagen Insider seit Jahren: AMD löst Intel bei CPUs ab. Das stärkste Produkt-Portfolio aller Zeiten und der Fokus auf Qualität machen es möglich. So hat AMD einen beeindruckenden Turnaround geschafft. Entsprechend hat sich der Kurs in fünf Jahren von 2 USD auf 90 USD mehr als vervierzigfacht.
Dr. Lisa Su ist seit 2014 Geschäftsführerin bei AMD, sie hat das Unternehmen übernommen, als es von der Insolvenz bedroht gewesen, hat es strategisch neu positioniert und setzt seitdem ihr Konzept mit Erfolg um. Sie konnte den Umsatz, der jährlich um -5% gesunken ist, auf konsistente +20% heben. Dies ist nicht nur ein gigantischer Erfolg für AMD, sondern auch für die gesamte Branche. Sie studierte Elektrotechnik am MIT und hat mehr als 40 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht. Sie versteht das Geschäftsmodell, die Halbleiterproduktion und den technologischen Wandel durch und durch. Sie hat die Herausforderung bei AMD angenommen und es geschafft, das Unternehmen sowohl betriebswirtschaftlich als auch technologisch komplett neu zu positionieren.
Das Unternehmen wurde 1969 von ehemaligen Mitarbeitern von Fairchild Semiconductor gegründet. Fairchild Semiconductor ist historisch gesehen das allererste „Silicon Valley“ Unternehmen, zu ihm lassen sich fast alle Halbleiter- und Hardwareunternehmen zurückführen. 10 Jahre später ging AMD an die Börse und 1981 schloss man eine Partnerschaft mit Intel, bei der das Unternehmen die Patentrechte von Intel für den x86 Prozessor beinahe kostenlos erhalten hat. Ein wichtiger Moment für AMD, denn bis heute ist man hauptsächlich darauf ausgerichtet, diese Chips zu designen.
Geschäftsmodell AMD
AMD ist im Bereich der Halbleiter tätig, sie entwickeln High-performance CPUs und GPUs. Die Grundlage jeder CPU (Prozessor) und GPU (Grafikprozessor) sind Halbleiterplatinen. Forschung, Design und Produktion der Chips sind getrennt. AMD macht dabei nur die Forschung und das Design. Sie arbeiten „fabless“, also ohne eigene Fabrik.
CPU-Markt
Central Processing Units (CPUs) bestehen aus Milliarden von Transistoren, die Befehle nacheinander abarbeiten. Die CPU kontrolliert das gesamte System und ist sozusagen das Gehirn deines Rechners oder Smartphones. Dieser Markt wächst mit 4,1% pro Jahr.
GPU-Markt
Graphics Processing Units (GPUs) sind für parallele Operationen optimiert, z.B. die parallele Berechnung von Pixeln auf dem Bildschirm. Die einzelnen Pixel nacheinander zu berechnen, würde viel zu lange dauern und zu ruckelnden Bildern führen. Je besser die GPU, desto höher kann die Auflösung sein und desto mehr Bilder können pro Sekunde wiedergegeben werden. Dieser Markt wächst mit über 33% pro Jahr. Dieses hohe Wachstum liegt daran, dass viele CPU- Berechnungen auch mit GPU gemacht werden kann und durch die Parallelisierung, dies sehr viel schneller möglich ist bei komplexen Rechenaufgaben.
AMD entwickelt und vertreibt die daraus entstehenden Mikrochips weltweit. Die Produktion der Chips wird ausgelagert. Das besondere an ihnen ist, dass sie sowohl CPUs als auch dedizierte GPUs anbietet. Dies führt zu zwei Segmenten, in denen sie Hauptsächlich tätig sind:
Computing and Graphic
Dieses Segment beinhaltet Produkte für Konsumenten, den professionellen Markt, aber auch Datenzentren. Es handelt sich um Komponenten für Desktop-PCs, Laptops oder leistungsfähige Workstations.
Enterprise, Embedded and Semi-Custom
Dieser Bereich ist wesentlich spezieller, es geht um dedizierte Produkte, die in enger Zusammenarbeit mit den Kunden entwickelt werden und auch eine strikte Trennung von GPU und CPU ist hier nicht immer gewünscht. Es werden mehrere Komponenten in einen Chip integriert. Solche Produkte sind beispielsweise Next-Gen Konsolen von Sony und Microsoft.
[caption id="attachment_33655" align="aligncenter" width="3000"]
▲ AMD unterteilt seine Umsätze in lediglich zwei Segmente. Im Details verbergen sich aber deutlich voneinander trennbare Geschäftsfelder. Das Unternehmen besitzt ein sehr breites Produkt-Portfolio. Der Computing and Graphics Bereich wird auf Masse gefertigt. Im Enterprise, Embedded and Semi Custrom Segment entwickelt AMD Chips primär auf Bestellung und in enger Kooperation mit dem Kunden.[/caption]
Strategischer Ausblick
Bis zur Übernahme von Dr. Lisa Su verfolgte man eine Niedrigpreisstrategie und endete damit fast in der Insolvenz. Jetzt ist das Unternehmen darauf ausgerichtet die besten Chips für PCs, Laptops und Datenzentren zu designen und im zweiten Segment darauf, Spezialanfertigungen für Großkunden zu entwickeln, beispielsweise PlayStation und Xbox. Mittlerweile hat AMD das stärkste Produkt-Portfolio aller Zeiten und ist gut für die Zukunft aufgestellt.
Ende 2021 soll mit der Akquirierung von Xilinx (Ein Unternehmen, welches Chips herstellt, die nach der Fertigung noch umprogrammiert werden können) der Bereich der Datenzentren erschlossen werden. Damit will man weiterwachsen und Synergien erzeugen.
Die höheren Preise werden durch Produktverbesserungen vom Markt angenommen, man ist durch eine Vielzahl an Partnerschaften und innovativem Vorsprung gut für die Zukunft aufgestellt.