AT&T Aktie Analyse
- ISIN
- US00206R1023
- WKN
- A0HL9Z
- Symbol
- T
- Sektor
- Kommunikation
- Webseite
- AT&T
- Investor Relations
- Investor Relations
- Obermatt
- AT&T Analyse
Telekommunikationsgigant und Wandel zum Medien-Ökosystem
AT&T (American Telefone and Telegraph Company) ist gemessen nach Umsatz das größte nordamerikanische Telekommunikationsunternehmen.
AT&T bietet als Kommunikationsunternehmen Privat- und Geschäftskunden in den USA Internet- und Telefonanschlüsse sowohl im Fest- als auch im Mobilfunknetz an. Außerdem ist das Unternehmen seit der Übernahme von DirecTV im Jahr 2015 der zweitgrößte Pay-TV-Anbieter der Welt. 2018 übernahm AT&T zudem den Medienkonzern Time. Durch die Akquisitionen hat sich AT&T von einem reinen Kommunikationsunternehmen hin zu einem Unternehmen gewandelt, das sowohl Medieninhalte produziert als auch an Kunden über eigene Netzwerke überträgt.
AT&T wurde 1885 gegründet und ermöglichte zu Beginn Gespräche zwischen Großstädten in den USA. In den nachfolgenden Jahren kaufte AT&T Konkurrenten im Markt auf, um ein Monopol für Telekommunikation zu schaffen. Von der Regierung wurde dies gebilligt, da sie davon ausgingen, dass ein Monopol zu besserer Telekommunikationsqualität und günstigeren Preisen führen wird. 1982 wird dieses Monopol vom US-Kartellamt aufgespalten und AT&T fortan nur noch Ferngespräche. 2005 wird dieses Monopol wiedergebildet, indem das Tochterunternehmen, welches sich vorher abgespalten hatte, AT&T aufkauft. Der Name AT&T bleibt aufgrund der Bekanntschaft und Reichweite der Marke bestehen.
Seit 2011 hat das Unternehmen damit begonnen, im großen Stil Übernahmen durchzuführen. Zwar sind sie aus kartellrechtlichen Gründen daran gescheitert T-Mobile aufzukaufen, haben 2015 aber DirecTV übernommen. 2018 folgt die Übernahme von WarnerMedia. Durch mehrere anderen Übernahmen hat AT&T seine Verschuldung erhöht und das aktuelle Ziel ist es, diese wieder abzubauen, indem auch Geschäftsbereiche verkauft werden.
Der CEO ist seit 2020 John T. Stankey, nachdem der ehemalige CEO in Rente gegangen ist. Er agiert seit 1985 im Unternehmen und ist aufgrund seiner Führungserfahrung und -erfolge zum designierten CEO geworden. Seine Ziele sind, in das Telekommunikationsnetz zu investieren, das Medien-Geschäft auszubauen und sich von Netflix zu differenzieren, sowie die Dividende aufrecht zu halten und die Verschuldung zu reduzieren
AT&T befindet sich in zwei Märkten: Telekommunikation und Medien
Telekommunikation
AT&Ts wichtigster Markt ist die US-Telekommunikationsbranche. Ihre Kompetenz ist es, zu gewährleisten, dass wir miteinander telefonieren und immer Internetzugang haben. Das Wachstum dieses Marktes ist kaum vorhanden, da besonders in Amerika diese Anschlüsse schon überall verbreitet sind. Auch die Verbreitung von 3G und 4G hat für wenig Wachstum gesorgt. Auf der anderen Seite werden aber Festnetzanschlüsse gekündigt und der gesamte Preis für Telekommunikation ist gesunken.
Der US-Mobilfunkmarkt wird staatlich reguliert und von drei Unternehmen beherrscht. Neben AT&T sind das T-Mobile und Verizon; sie teilen sich den Markt gleichmäßig auf.
Medien und Entertainment
Dieser Markt ist zum zweiten Standbein von AT&T geworden, es geht um die Unterhaltung von Menschen. AT&T hat sich in diesem Markt, der noch mit 4,5% pro Jahr wächst, vor allem auf Fernsehen und Kino fokussiert.
Das Geschäft untergliedert sich hier nochmal:
Klassische Medien
Fernsehsender, die sich mit Werbung finanzieren
Home Box Office (HBO)
Premium-Pay-TV Sender mit exklusiven Qualitätsinhalten
Game of Thrones, Westworld, The Wire, …
Warner Bros. Studio
Filme und Serien für Kino und die eigenen Fernesehsender
Harry Potter oder die DC Comics
Im Bereich Pay-TV kämpfen die Anbieter mit einem Kundenschwund von vier Prozent pro Jahr, während die Streaming Kunden jährlich 8% zunehmen. AT&T ist mit DirecTV, WarnerMedia und dem Streamingdienst HBO Max vertreten.
AT&T ist in beiden Kernmärkten lediglich Mittelmaß verglichen zur Konkurrenz. Im Sektor Telekommunikation ruht man sich stark auf dem Status Quo und der Marktmacht aus und im Sektor Medien und Entertainment hat man mit Netflix, Walt Disney und Comcast, starke Konkurrenten.
Positiv für AT&T spricht die günstige Bewertung und die hohe Dividendenrendite von etwa 8%.
Strategischer Ausblick
Durch die vielen Übernahmen und die dadurch resultierende hohe Verschuldung ist es für AT&T nicht möglich, viel Geld in den 5G Ausbau und damit in einen Wachstumsmarkt zu investieren. Im Bereich der Medienstrategie ist das Ziel das nächste Netflix zu werden, gescheitert. Die Anzahl der Abonnenten ist wie das Wachstum zu gering und der Preis im Vergleich zu Netflix zu hoch.
Die Ausschüttungsquote war bei der Dividende in den letzten Jahren hoch (teilweise über 100%). Das liegt daran, dass der Gewinn durch Abschreibungen geschmälert wurde, er aber trotzdem ausgezahlt werden konnte. Dadurch wurde nur ein kleiner Teil der Gewinne reinvestiert.
Im Mai 2021 hat AT&T verkündet, dass das Unternehmen mit dem TV-Unternehmen Discovery fusionieren will, wodurch der zweitgrößte Medienkonzern der Welt entstehen wird (nach Disney). Damit wird die Sparte WarnerMedia von dem Mutterkonzern aufgespalten und AT&T gibt die Pläne auf, zu einem Big Player im Mediengeschäft zu werden.
Resultierend daraus wird auch die Dividende sinken, denn man will sowohl die Ausschüttungsquote reduzieren und durch die Ausgliederung der Sparte WarnerMedia wird der Umsatz sinken, was einer Reduzierung der Dividende von knapp 45% entsprechen wird. Dieser Deal ist noch nicht abgeschlossen.
Vergleiche das Zitat von Bloomberg: „While AT&T hasn’t officially cut its dividend, the company said its payout would be 40% to 43% of free cash flow, which is projected to be around $20 billion in 2022 when the deal is expected to close. That would be about $8.3 billion at the midpoint, compared with $15 billion paid out to shareholders in 2020.“ (Bloomberg, 22.05.2021)
AT&T AlleAktien Qualitätsscore
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▲ AT&T erreicht im AAQS 3/10 Punkten und ist damit kein Qualitätsunternehmen.[/caption]
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