BASF Aktie Analyse
- ISIN
- DE000BASF111
- WKN
- BASF11
- Symbol
- BAS.DE
- Sektor
- Grundstoffe
- Webseite
- BASF
- Investor Relations
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- Obermatt
- BASF Analyse
Die BASF ist ein deutscher, börsennotierter Chemiekonzern mit Sitz in Ludwigshafen. Weltweit beschäftigt BASF über 100.000 Mitarbeiter an fast 400 Produktionsstandorten in über 80 Ländern und ist (nach Umsatz) der größte Chemiekonzern der Welt.
1865 gründet Friedrich Engelhorn die Badische Anilin- und Sodafabrik (BASF), um Nebenprodukte der Leuchgasherstellung als Teerfarben an die Textilindustrie weiterzuverkaufen. Schnell wurde die Produktion für Textilfarbstoffe auf Indigobasis erweitert. Schon bald erreichte die BASF eine führende Position auf dem weltweiten Markt für Färbemittel.
Bereits 15 Jahre nach der Gründung folgte eine weltweite Expansion mit Niederlassungen in Frankreich, Russland und den Vereinigten Staaten.
Durch zahlreiche Übernahmen und Ausbau der Produktionskapazitäten wuchs das Unternehmen Stück für Stück zu einem Chemieriesen heran. Seit 2008 ist BASF eine Europäische Gesellschaft (SE) und unter diesem Namen (BASF SE) an der Börse notiert.
Seit 2018 ist Dr. Martin Brudermüller Vorstandsvorsitzender der BASF SE. Er ist studierter Chemiker und trat 1988 in den Konzern ein. Nach 6 Jahren als Chief Technology Officer übernahm er 2018 vollständig die Stelle des Vorstandsvorsitzenden.
Während sein Vorgänger Kurt Bock als studierter Betriebswirt eher als klassischer “Zahlenmensch” mit defensiver Strategie galt, verkörpert Brudermüller das genaue Gegenteil: „Es tut der BASF jetzt gut, wenn ein empathischer, risikofreudiger Chemiker ans Ruder kommt“, heißt es von einem Brancheninsider.
Die 6 Geschäftsfelder von BASF
BASF ist ein breit diversifizierter Konzern, der alle Bereiche der Chemie abdeckt. So kann sich das Unternehmen von kurzfristigen Risiken und zyklischer Nachfrage zumindest teilweise entkoppeln.
Chemicals
Der Bereich Chemicals setzt sich aus den Unternehmensbereichen Petrochemicals und Intermediates zusammen. Hier produziert BASF unter anderem Ausgangsstoffe und Zwischenprodukte für Farben, Kunststoffe und Dämmstoffe. Hauptabnehmer sind neben den eigenen Geschäftsfeldern Kunden aus der Chemie- und Kunststoffindustrie.
In diesem Geschäftsbereich werden 17 % der Umsätze erwirtschaftet.
Materials
Das Segment Materials ist weiter aufgeteilt in “Performance Materials” und “Monomers”. Hier stellt BASF neben thermoplastische Kunststoffe oder Polyurethan für die Verwendung im Fahrzeugbau auch Basischemikalien für andere Segmente oder externe Kunden her.
In diesem Geschäftsbereich werden 20 % der Umsätze erwirtschaftet.
Industrial Solutions
Unter diesem Segment entwickelt und produziert BASF Inhalts- und Zusatzstoffe für industrielle Anwendungen wie Treib-, Schmier- oder Klebstoffe her.
In diesem Geschäftsbereich werden 15 % der Umsätze erwirtschaftet.
Surface Technologies
Dieses Segment umfasst chemische Lösungen für Oberflächen. Hauptabnehmer sind die Automobil- und Chemieindustrie. So werden beispielsweise Fahrzeugkatalysatoren, Batteriematerialien oder fertige Lackierlösungen verkauft.
In diesem Geschäftsbereich werden 23 % der Umsätze erwirtschaftet.
Nutrition & Care
Mit dem Unternehmensbereich Nutrition & Care erweitert BASF das zyklische Chemiegeschäft um stabilere Nachfrage im Konsumgüterbereich. Hier werden zum Beispiel Inhaltsstoffe für Produkte zur Reinigung und Pflege von Haut und Haaren produziert und verkauft. Auch Zusatzstoffe für die Lebens- und Futtermittelindustrie stellt BASF unter diesem Geschäftsfeld her.
In diesem Geschäftsbereich werden 14 % der Umsätze erwirtschaftet.
Agricultural Solutions
Der Bereich Agricultural Solutions umfasst Fungizide, Herbizide, Insektizide, biologische Pflanzenschutzmittel sowie Saatgut und Produkte zur Behandlung von Saatgut.
In diesem Geschäftsbereich werden 11% der Umsätze erwirtschaftet.
Einzigartige Strategie: Das Verbundprinzip
BASF verfolgt bei der Produktion der Chemieerzeugnisse eine einzigartige Strategie: das sogenannte “Verbundprinzip”. So werden zum Beispiel die Nebenprodukte einer Fabrik an einer anderen Stelle als Einsatzstoff genutzt. Das spart Rohstoffe, Energie und Transportkosten – nicht nur umweltfreundlich, sondern auch ein Wettbewerbsvorteil.
BASF setzt damit gegen den Trend zur Spezialisierung. Während sich Bayer von allen Unternehmensbereichen, die nicht dem Kerngeschäft angehören, getrennt hat, stellt sich BASF immer breiter auf. Es wird möglich nichts verkauft oder entsorgt, sondern in anderen Produkte verwendet.
Das Verbundprinzip hat BASF beim Aufstieg zum größten Chemiekonzern der Welt begleitet. Ob es in der Zukunft auch der richtige Weg ist, wird sich zeigen.
Wachstum, Bilanz und Kennzahlen von BASF
Insgesamt ist BASF ein etabliertes Unternehmen in einem langsam wachsenden, zyklischen Chemiemarkt. Aktuell wächst dieser mit rund 1 % pro Jahr an.
Entsprechend gering fällt auch das Umsatzwachstum von BASF aus: Zwischen 1-2 % jährliches Wachstum in “Wellenform” – wie für einen Zykliker üblich. Aufgrund der geringen Wachstumsrate im Chemiemarkt nimmt der Wettbewerbsdruck vor allem für Basischemikalien immer weiter zu. Das geht auf Kosten der Gewinnmarge. Dementsprechend schwer fällt es aktuell auch, den Nettogewinn nachhaltig zu steigern.
BASF will diesem Problem mit einer Fokussierung auf weniger zyklische Zukunftstechnologien wie E-Mobilität oder 3D-Druck entgegenwirken. Dafür wurden 2018 und 2019 zum Beispiel drei 3D-Druck-Unternehmen übernommen.
Attraktiv ist die BASF-Aktie besonders für Dividendeninvestoren. Seit 1953 schüttet das Unternehmen ununterbrochen eine jährliche Dividende aus und möchte diese auch kontinuierlich erhöhen. Abgesehen von der Finanzkrise ‘08/’09 (Senkung der Dividende von 1,95€ auf 1,7€) und der Corona-Pandemie (keine Dividendenerhöhung) ist BASF das in der jüngeren Vergangenheit auch gelungen.
BASF AlleAktien Qualitätsscore
Im AlleAktien Qualitätsscore (AAQS)erreicht BASF nur 4 von 10 möglichen Punkten. Grund dafür ist das langsame, zyklische Wachstum und kapitalintensive Geschäftsmodell.
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