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Aktie Analyse

Bechtle Aktie Analyse

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WKN
515870
Symbol
BC8.DE
Sektor
Technologie
Investor Relations
Investor Relations
Obermatt
Bechtle Analyse

Bechtle ist das größte IT-Systemhaus in Deutschland. Das Unternehmen aus Neckarsulm beschäftigt aktuell mehr als 12.800 Mitarbeiter.

Die Gründung des Unternehmens erfolgte 1983. Gerhard Schick, Professor Klaus von Jan und Ralf Klenk gründeten Bechtle mit dem Ziel, technische Berechnungssoftware an Unternehmen zu verkaufen. Zur damaligen Zeit stand diese nur Hochschulen zur Verfügung. Die Namensfindung des Unternehmens war skurril. Anstatt wie häufig üblich aus dem eigenen Nachnamen einen Unternehmensnamen zu bilden, suchten die Gründer in der Personalliste des Unternehmers Gerhart Schick nach einem passenden Firmennamen. Das Ziel: Ein Name am Anfang des Alphabets, welcher schwäbisch klingen soll. Was anfangs etwas unlogisch wirkt, hat sowohl einen einfachen als auch genialen Hintergrund: Die Firma soll im Telefonbuch schnell gefunden werden und Kunden in der Umgebung aufgrund des schwäbischen Namens ansprechen. Die Namenswahl fiel auf Hans Joachim Bechtle. Dieser gründete die Firma und verkaufte sie für 1000 DM direkt an die eigentlichen Gründer weiter. In den folgenden Jahren wuchs Bechtle enorm und entwickelte sich immer weiter zu einem Komplettanbieter rund um die Firmen IT. Im März 2000 erfolgte schließlich der IPO. Heute ist Bechtle Deutschlands größtes IT-Systemhaus mit über 12.800 Mitarbeitern und ist einer der führenden IT-E-Commerce Anbieter in Europa.

Der aktuelle CEO ist Dr. Thomas Olemotz. Er ist seit 2010 im Amt und leitete bei seinem früheren Arbeitgeber den Merger&Acquisitions Bereich. Er hält weniger als 1% der Aktien. Der größte Ankeraktionär ist Karen Schick. Die Tochter des Gründers Gerhard Schick. Der Asset-Manager Baillie Gifford ist mit knapp 9% der Zweitgrößte Aktionär. Weitere 15% der Aktien verteilen sich über die verschiedenen Vermögensverwalter BlackRock, Allianz Global Investors und DWS. Somit befinden sich nur 41% der Bechtle Aktien im Freefloat. Der Fokus liegt darauf, wo Bechtle in den nächsten 10 Jahren stehen soll. Dafür formulierte das Management zuletzt die Vision 2030, nachdem alle Ziele der Vision 2020 erreicht wurden.

Branchenanalyse

Bechtle ist im IT-Bereich tätig und verdient Geld durch IT-Services, Software und dem Weiterverkauf von Computerhardware. Der Deutsche IT-Markt erzielte 2020 einen Umsatz von 95 Mrd. Euro und ist aufgeteilt in IT-Hardware (30 Mrd.), IT-Software (26Mrd.) und IT-Services (40Mrd.). Viele Firmen wachsen durch Übernahmen, dennoch ist der Markt ist hart umkämpft und fasst über 94.000 Wettbewerber allein in Deutschland. Das viele Angebot drückt die Margen. Der Markt bietet jedoch auch Vorteile. Er ist nicht zyklisch. Die Kunden benötigen die IT-Infrastruktur in guten und in schlechten Zeiten.

UnternehmenBechtleCancom SE
Adesso SE
Datagroup
Software One
Allgeier
All for one Group
WKN
515870
541910
A0Z23Q
A0JC8S
A2PTSZ
A2GS63
511000
Umsatz 2021 in Mio. Euro
5.306
1.310
678
445
933
404
372
Umsatzwachstum
-9%
-20%
29%
24%
16%
-45%
4%
EBIT 2021 in Mio. Euro
325
77
66
29
100
20
20
EBIT Wachstum 2021
17%
21%
94%
320%
-22%
-50%
6%
EBIT Marge
6%
6%
9%
6%
18%
5%
5%
KGV
34
28
27
31
25

25
KUV
1,40
1,06
2,00
1,49
3,17
1,58
0,91
Dividende in Euro
0,55
1,00
0,60
1,00


1,45

Entgegen vieler Erwartungen wächst der Deutsche IT-Markt eher schleppend, mit durchschnittlich 4% pro Jahr. Der allgemeine Systemhaus-Markt scheint recht hoch bewertet zu sein. In der IT-Branche sind niedrige Margen üblich. Dies liegt am bereits erwähnten hohen Konkurrenzkampf untereinander. Außerdem ist interessant zu sehen, wie die Firmen innerhalb derselben Branche unterschiedlich mit den Herausforderungen der Pandemie umgegangen sind. So machten Firmen wie Datagroup, Allgeier oder die All-for-one-Group bilanztechnisch große Rückschritte, während Bechtle, Cancom und Adesso die Corona Pandemie zu ihrem Vorteil nutzten und sich von der Konkurrenz abheben konnten. Ein Zeichen für ein kompetentes, flexibles Management.

Geschäftsmodell

Bechtle ist der Komplettanbieter rund um die IT einer Firma. Das Unternehmen kümmert sich also um die Digitalisierung einer Firma, oder unterstützt bereits digitalisierte Firmen dabei, Prozessabläufe zu erleichtern. Mit gerade einmal 4% Marktanteil ist Bechtle das größte IT-Systemhaus der DACH-Region und wächst mit einer organischen Wachstumsrate von 12,8% pro Jahr. Diese gute Wachstumsrate wird durch durchdachte Akquisitionen ermöglicht. Seit der Gründung 1983 konnten bereits 100 Unternehmen erfolgreich integriert werden. Dies zeigt, wie solide Bechtle Übernahmen tätigt und dass dieser fester Teil der Wachstumsstrategie sind. Die übernommenen Firmen gehören zwar zur Bechtle AG, jedoch legt das Management Wert auf Dezentralität: Die vielen kleinen Systemhäuser, welche überall in Deutschland verteilt sind, agieren im Tagesgeschäft weitestgehend selbstständig. Dies ermöglicht eine engere Zusammenarbeit mit dem Kunden. Im Einkauf und bei administrativen Aufgaben profitieren die vielen kleinen Niederlassungen jedoch von den Skaleneffekten der Bechtle AG.
Bechtle fokussiert sich auf keine spezielle Branche oder Kundengröße, sondern gilt als der Ansprechpartner für Jedermann. Die Kundengröße definiert Bechtle dabei in PC-Arbeitsplätzen („seats“). Diese variiert zwischen 50 und 10.000 Einheiten. Die Umsätze verteilen sich wie folgt:

Systemhaus & Managed Services 64%
Hier geht es um IT-Strategieberatung, Vertrieb von Hard- und Software, Projektplanung und Durchführung, Systemintegration, Wartung, Schulung und Cloud Services. Aktuell steht der Ausbau der As-a-Service Sparte und Cloud Services im Fokus. Der Vorteil dieser Sparten: Wiederkehrende Umsätze durch ein Abo-Modell. Bedeutet längere Kundenbindungen und damit verbundene, planbare Umsätze über mehrere Jahre. Aktuell beträgt die Abo-Laufzeit zwischen 4 und 6 Jahren. In diesem Geschäftsfeld lassen sich aufgrund der hohen Komplexität höhere Margen erzielen als im Tagesgeschäft.

IT & E-Commerce 35%
Im Gegensatz zu den Managend Services ist Bechtle mit der Sparte IT & E-Commerce in ganz Europa vertreten. Umsätze werden hier durch den Weiterverkauf von Hardware und Software an Firmenkunden, öffentliche Auftraggeber aber auch Einzelpersonen generiert. Die besondere Strategie Bechtles: Abwicklung nach dem Fulfilment-Prinzip: Der Kunde bestellt die Ware bei Bechtle. Diese wird daraufhin direkt vom Produzenten an den Endkunden geliefert. Alles im Namen von Bechtle. Das hat viele Vorteile für den Kunden: hohe Verfügbarkeit, schnelle Lieferung, wettbewerbsfähige Preise. Aber auch für Bechtle ist diese Strategie äußerst lohnenswert. Das Unternehmen hat keine Arbeit mit dem Versandprozess. Es entstehen keine Kosten durch den Lagervorgang, da dieser wegfällt. Da es für Bechtle kein klassisches Warenlager gibt, kann ein Preisverfall von alter IT-Hardware vermieden werden.

Dividende

Trotz Coronapandemie gelang es Bechtle für das Geschäftsjahr 2021, die Dividende auf 0,55 Euro zu erhöhen. Die Ausschüttungsquote lag dabei bei 30%. Das Dividendenwachstum lag in den letzten Jahren bei durchschnittlich 12%. Die Aktie ist also vor allem für Dividendenwachstumsinvestoren spannend.

Bechtle AlleAktien Qualitätsscore

▲ Bechtle erzielt im AlleAktien Qualitätsscore 10 von 10 möglichen Punkten und zählt damit zu den Qualitätsaktien.

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