Boeing Aktie Analyse
- ISIN
- US0970231058
- WKN
- 850471
- Symbol
- BCO
- Sektor
- Industrie
- Webseite
- Boeing
- Investor Relations
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- Obermatt
- Boeing Analyse
Boeing ist einer von insgesamt zwei Passagierflugzeugherstellern. Das Unternehmen mit Sitz in Illinois hat es sich zur Mission gemacht, durch Zusammenarbeit führend in der Luft- und Raumfahrt Industrie zu sein.
Boeing wurde 1916 unter dem Namen Pacific Aero Products Company von William Boeing gegründet. Bereits ein Jahr später erfolgte die Umbenennung zur heute bekannten Boeing Airplane Company.
1934 lieferte das Unternehmen das erste Flugzeug an den Vorgänger der heutigen Lufthansa aus. Schnell wird Boeing zu einem wichtigen Vertragspartner des Militärs und auch beim Bau der legendären Saturn-V-Rakete ist Boeing involviert.
In den darauffolgenden Jahren standardisierte Boeing sein Produktion und stieg schnell zum größten Passagierflugzeugproduzenten der Welt auf.
Im Jahr 2013 wendete sich jedoch das Blatt: Anstatt ein komplett neues Flugzeug zu entwickeln spart sich Boeing viel Geld und stellt eine überarbeitete Version der Boing 737 vor. Die Boeing 737 Max. Durch die Einsparungen ist Boeing in der Lage die Flugzeuge günstig anzubieten. Die Boeing 737 Max wird innerhalb kürzester Zeit zum Verkaufsschlager.
Das Sparprogramm zieht jedoch einen Rattenschwanz nach sich. In den darauffolgenden Jahren stürzen 3 Boeing 737 aufgrund desselben Technischen Defekts ab. Die Flugzeuge dürfen nicht mehr abheben. Die Nachfrage stürzt ein.
Der Konkurrent Airbus nutzt seine Chance und gewinnt viele Marktanteile. 2019 wird Airbus erstmals zum größten Passagierflugzeugproduzenten der Welt.
Der aktuelle CEO ist David Calhoun. Der 64 Jährige ist seit 2020 im Amt. Er hat die schwierige Aufgabe, Boeing sicher durch die Coronapandemie zu befördern und das Vertrauen der Airlines und Passagiere zurück zu gewinnen. Boeing hat keine Ankeraktionäre. 99% der Aktien befinden sich im Freefloat.
Branchenanalyse
Bei Boeing dreht sich alles um den Luftverkehr. Zu den Kunden zählen private Fluganbieter sowie das Militär. Diese Branchen entscheiden sich vor allem durch die Zuverlässigkeit der Cashflows voneinander. Deswegen macht es Sinn, sich beide Branchen einmal anzusehen:
Boeing und Airbus teilen sich das Duopol für Passagierflugzeuge
Für neue Unternehmen ist es praktisch unmöglich in diesen Markt einzutreten: Die Produktion ist mit enormen Kosten verbunden. Die kosten von Forschung bis hin zur Produktion geht in den zweistelligen Milliardenbereich.
Dabei profitieren sie von drei wichtigen Trends: Die Globalisierung sorgt für eine steigende Nachfrage nach Geschäftsreisen. Außerdem steigt durch den Anstieg der Mittelschicht in aufstrebenden Ländern das Bedürfnis der Menschen ebenfalls zu verreisen. Zu guter Letzt sind viele Flugzeuge technisch veraltet. Sie sind laut und nicht effizient genug. Ein Austausch ist wirtschaftlich und umwelttechnisch sinnvoll.
Aufgrund von Preiskämpfen haben die Margen die letzten Jahre enorm gelitten. Dies soll sich jedoch in Zukunft ändern. Die beiden Firmen wurden in den letzten Jahren von Aufträgen überrollt. Die verhandlungsmacht der Kunden sinkt. Gut für das Duopol.
Boeing rechnet langfristig mit einem Passagierwachstum von 4% pro Jahr.
Die Rüstungsindustrie ist insgesamt zyklisch
Seit vielen Jahren ist das Wachstum auf einem historischen Tief, was sich jedoch jederzeit schnell ändern kann. Kurzfristiges Wachstum entsteht durch Kriege. Mittel und langfristiges Wachstum entsteht unter anderem durch die NATO. Diese schreibt den Mitgliedsstaaten vor, 2% des Bruttoinlandsprodukts in die Verteidigung zu investieren. Einige Länder (Deutschland eingeschlossen) haben diese 2% noch nicht erreicht, wodurch ein gewisser Nachholbedarf entsteht. Bisher haben nur 9 von 29 NATO-Mitgleisstaaten diese Hürde erreicht.
Durch etliche Gesetzte, Patente und Beziehungen in die Politik ist es mittlerweile beinahe unmöglich für neue Marktteilnehmer in diesen Markt einzutreten.
Geschäftsmodell
Die hälfte der Umsätze entstehen in Nord Amerika. Mit 22% folgt Europa als zweitgrößter Abnehmer.
Commercial Airplanes 31%
In diesem Bereich produziert Boeing seine bekannten Flugzeuge wie zum Beispiel die Boeing 737 oder 787 Dreamliner. Insgesamt bietet Boeing aktuell 6 verschiedene Flugzeuge an.
Je nach Flugzeugtyp können bis zu 500 Passagiere pro Flug befördert werden.
Defense, Space & Security 42%
Hier werden verschiedene Militärluftfahrzeuge produziert. Diese können sowohl bemannt als auch unbemannt sein. Zu den bekanntesten Luftfahrzeugen gehören der Tandemhubschrauber Chinook, die Super Hornet Jets oder die C-17.
Militärluftfahrzeuge sind extrem kostspielig. So kostet zum Beispiel ein transporthubschrauber mehr als 300.000.000 Pfund.
Zusätzlich bietet Boeing für alle oben genannten Produkte jegliche Art von Waffen- und Abwehrsystemen an.
Außerdem forscht und produziert Boeing für die Raumfahrtindustrie: Mit der Personenkapsel “Starliner“ sollen bald die ersten Astronauten ins All befördert werden.
Global Services 26%
In diesem Bereich werden Service- und Wartungsarbeiten angeboten. Außerdem können Upgrades eingebaut oder demontiert werden.
Boeing Capital <1%
Da Flugzeuge sehr teuer sind bietet Boeing verschiedene Finanzierungsmodelle an.
Hinzu kommen Miet- oder Leasingmöglichkeiten.
Dividende
Für die letzten beiden Geschäftsjahre hat Boeing keine Dividende ausgeschüttet. Aufgrund der Umsatzeinbrüche die einzig richtige Entscheidung. In den Jahren zuvor konnte die Dividende mit durchschnittlich 12% pro Jahr erhöht werden und lag im Geschäftsjahr bei 8,22 Euro. Die Ausschüttungsquote lag über die letzten Jahre bei etwa 40%.