Bristol Myers Squibb Aktie Analyse
- ISIN
- US1101221083
- WKN
- 850501
- Symbol
- BRM
- Sektor
- Gesundheit
- Webseite
- Bristol Myers Squibb
- Investor Relations
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- Obermatt
- Bristol Myers Squibb Analyse
Bristol Myers Squibb ist ein US-amerikanisches Unternehmen aus der Gesundheitsbranche und zählt zu den weltweit größten Pharmakonzernen. Die Tätigkeit des Unternehmens ist die Erforschung, Entwicklung und Bereitstellung von innovativen Medikamenten, die Patienten dabei helfen, schwere Erkrankungen zu überwinden. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf die folgenden Therapiegebiete: Onkologie, Hämatologie, Immunologie sowie Herz-Kreislauf- und fibrotische Erkrankungen. Das Unternehmen entstand aus einer Fusion im Jahre 1989 und hat seinen Hauptsitz in New York, USA.
Bristol Myers Squibb ist auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von pharmazeutischen Produkten spezialisiert. Es werden Medikamente in Therapiebereichen wie der Onkologie (Krebs) und Immunologie (Autoimmunkrankheiten), sowie bei Herz-Kreislauf- und fibrotischen Erkrankungen (Vermehrung von Bindegewebsfasern) angeboten. Des Weiteren werden Arzneimittel für Infektionskrankheiten wie HIV, oder Hepatitis B vertrieben.
Geschichte
Bristol Myers Squibb entstand 1989 durch eine Fusion der Unternehmen Bristol-Myers Company und Squibb Corporation. Die beiden Vorgängerunternehmen wurden bereits 1858 bzw. 1898 gegründet. Bristol-Myers ging im Jahre 1929 an die Börse. Im Jahr 2009 entschied sich das Unternehmen für eine Umstrukturierung. So verkaufte man die Babynahrungs-Tochter Mead Johnson. Durch die Abspaltung sah man sich nun ganz und gar als Biopharma-Unternehmen. Gleichzeitig wurde der Biotechnologie-Konzern Medarex für 2,4 Mrd. US-Dollar übernommen. Medarex ist unter anderem auf Krebserkrankungen spezialisiert.
Der Große Sprung im Bereich der Onkologie erfolgte jedoch 10 Jahre später. Im Januar 2019 wurde bekanntgegeben, dass man das Biopharma-Unternehmen Celgene für die stolze Summe von 74 Mrd. USD übernimmt. Dies stellt die größte je in der Pharmabranche getätigte Übernahme dar. Um Bedenken der US-Kartellbehörde an dem Deal aus dem Weg zu räumen, erklärte sich Bristol Myers Squibb bereit, das Schuppenflechte-Mittel Otezla von Celgene für 13,4 Mrd. US-Dollar an den Wettbewerber Amgen zu verkaufen. Durch die Übernahme stieg man zum zweitgrößten Anbieter im Bereich der Onkologie hinter dem Marktführer Roche auf. Heute ist das Unternehmen mit mehr als 32.000 Mitarbeitern weltweit präsent. Geführt wird Bristol Myers Squibb seit 2015 von CEO Giovanni Caforio, der bereits seit Jahr 2000 für den Pharmakonzern aktiv ist.
Management
Das Unternehmen wird von einem erfahrenen und gut etablierten Managementteam geführt, das von Giovanni Caforio angeführt wird, der seit 2015 CEO des Unternehmens ist. Zu den anderen Mitgliedern des Managementteams gehören:
- Der Chief Financial Officer, Jean-Marc Huet
- Der Chief Scientific Officer, Francis Cuss
- Der Chief Operating Officer, Laura Brege
Branchenanalyse
Bristol Myers Squibb ist einer der weltweit größten Pharmakonzerne. Die Pharmabranche ist eine der lukrativsten Branchen überhaupt. Gleichzeitig ist sie aber auch sehr zeit- und kostenintensiv, da ständig an neuen Medikamenten geforscht und entwickelt werden muss. Damit ein Arzneimittel zugelassen wird, muss es einen komplexen Prozess durchlaufen, der 8-13 Jahre dauert. Erst nach Forschung, Entwicklung, klinischer Prüfung und Zulassung kann ein Medikament hergestellt werden. Bei einem erfolgreichen Produkt kann man dieses jedoch sehr lukrativ verkaufen. Dann sind Margen von über 80 % bei dem Verkauf des Medikaments keine Seltenheit. Zusätzlich hat man durch das Patent für die nächsten 20 Jahre eine Monopolstellung. Das macht die Branche so attraktiv und umkämpft zugleich.
Pharmaunternehmen sind weltweit aktiv und versuchen, ihre Wirkstoffe weltweit zuzulassen. So maximieren sie ihren Umsatz und ihre Marktmacht. Der weltweit wichtigste Markt liegt in den USA. Dort erzielen Pharmaunternehmen jährlich rund 514 Mrd. US-Dollar an Umsätzen. Aus diesem Grund fokussieren sich die meisten Pharmakonzerne auf diesen Markt. Zusätzlich wächst der Markt auch mit über 3 % pro Jahr. Obwohl die Pharmabranche bereits eine der größten Branchen der Welt ist, wächst sie beständig weiter. Der gesamte Markt mit verschreibungspflichtigen Medikamenten wächst mit 6 % pro Jahr. Dieses überdurchschnittliche Wachstum ist hauptsächlich auf den demografischen Wandel zurückzuführen. Die Weltbevölkerung wird immer älter und die Menschen sind bereit, viel Geld für die Bekämpfung ihrer gesundheitlichen Probleme auszugeben. Viele Krankheiten können bereits sehr gut behandelt werden, jedoch werden immer wieder neue Krankheiten auftreten.
Innerhalb der Pharmabranche liegt der Fokus meist auf der Krebsforschung. Krebs ist die weltweit zweithäufigste Todesursache. Deshalb forschen viele Pharmakonzerne an Wirkstoffen, um die Probleme von Patienten zu behandeln. Denn die jährlichen Umsätze in der Onkologie liegen bei beeindruckenden 130 Mrd. US-Dollar. Auch Bristol Myers Squibb erzielt in der Onkologie seinen größten Umsatz. Da dieser Markt viel Potential birgt, wird in diesem Bereich auch ein Großteil der Forschungsgelder gesteckt. Aufgrund des breiten Wettbewerbs und weil ein großer Teil der Wirkstoffforschung auf Glück basiert, ist es jedoch schwierig eine hohe Marktmacht zu erreichen. Diese entsteht in der Pharmabranche vor allem durch Übernahmen von anderen Unternehmen. Durch die Übernahmen kommt es häufig zu Verschiebungen, was die Reihenfolge der größten Pharmakonzerne angeht.
Geschäftsmodell
Bristol Myers Squibb ist einer der größten Pharmakonzerne der Welt. Das Unternehmen erforscht, entwickelt und vertreibt Biopharmazeutika. Biopharmazeutika sind Wirkstoffe auf genetisch veränderter Zellbasis. Sie sind sehr komplex aufgebaut aber wirken dadurch gezielt im Körper. Wie ein Schlüssel, der nur ein bestimmtes Schloss aufdrehen kann. Neben der eigenen Herstellung von Produkten erweitert Bristol Myers Squibb seine Kompetenzen auch gerne durch Übernahmen von anderen Unternehmen, die den eigenen Tätigkeitsbereichen entsprechen.
Hauptsächlich ist das Unternehmen in vier verschiedenen Sparten aktiv.
Onkologie und Hämatologie. Befassen sich mit der Behandlung von Blutkrankheiten und Krebsarten. Bisher beschränken sich diese auf die Lebensverlängerung. Bis 2030 wird sich die Anzahl der Krebsneuerkrankungen voraussichtlich um rund 23 % steigern. Grund dafür ist vor allem der demografische Wandel. Dank der Übernahme von Celgene erzielte Bristol Myers Squibb 2021 in diesem Bereich alleine durch das Krebspräparat Opdivo 7,5 Mrd. USD Umsatz. Auch das umsatzstärkste Medikament des Unternehmens Revlimid mit knapp 13 Mrd. USD Umsatz kommt aus diesem Segment.
Immunologie. Dieser medizinische Bereich versucht die menschliche Immunantwort zu nutzen, um Krankheiten zu bekämpfen. Hier konzentriert sich das Unternehmen auf Erkrankungen, bei denen der Bedarf an wirksamen Therapien besonders hoch ist. Dazu zählen unter anderem die Bereiche Rheumatologie und Dermatologie.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hier geht es um Erkrankungen wie etwa Herzinfarkte und Schlaganfälle. Hauptaugenmerk des Unternehmens liegt auf Forschungsaktivitäten in den Bereichen mit hohem medizinischen Bedarf wie Thrombosen, bestimmte Untergruppen der Herzinsuffizienz sowie Kardiomyopathien (Herzmuskelerkrankungen).
Fibrotische Erkrankungen. Bei Fibrose handelt es sich um eine krankhafte Vernarbung, welche die Funktion der betroffenen Organe beeinträchtigt, aufhält oder sogar umkehrt. In diesem Bereich entwickelt Bristol Myers Squibb Medikamente für die bislang unheilbaren Krankheiten Lungenfibrose und Leberfibrose, die beide lebensbedrohlich sind.
Beim Blick auf die geographische Umsatzverteilung von Bristol Myers Squibb wird nochmals deutlich, wie abhängig Pharmaunternehmen vom US-Markt sind. 63 % der Umsätze werden im Heimatmarkt der USA erwirtschaftet. 23 % werden in Europa und etwas über 12 % im Rest der Welt erzielt.
Fazit
Mit einem Jahresumsatz von 46 Mrd. USD gehört Bristol Myers Squibb zu den umsatzstärksten Pharmaunternehmen. Durch die kostspielige Celgene-Übernahme ist man nun der zweitgrößte Anbieter im Bereich der Onkologie. Wie für alle Pharmakonzerne ist das Patentrecht auch für Bristol Myers Squibb von zentraler Bedeutung. Das Patent für das umsatzstärkste Medikament Revlimid besteht in Europa noch bis 2024 und in den USA sogar bis 2027. Daneben ist auch die Produktpipeline prall gefüllt. Im Jahr 2021 wurden 8 weitere Zulassungen erreicht, während sich 11 Medikamente in Phase 3 von 3 des Zulassungsprozesses befinden. Des Weiteren gibt es über 50 Ansätze für weitere Medikamente. Um im breiten Wettbewerb des Gesundheitsmarkts weiterhin konkurrenzfähig zu sein, wird Bristol Myers Squibb auf den Erfolg eigener Produkte angewiesen sein.