Broadcom Aktie Analyse
- ISIN
- US11135F1012
- WKN
- A2JG9Z
- Symbol
- AVGO
- Sektor
- Technologie
- Webseite
- Broadcom
- Investor Relations
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- Obermatt
- Broadcom Analyse
Broadcom ist ein Anbieter von integrierten Schaltkreisen für Netzwerkanwendungen mit Hauptsitz in San Jose, Kalifornien. Das Unternehmen ist ein globaler Technologieführer, der eine breite Palette von Halbleiter- und Infrastruktur-Softwarelösungen entwirft, entwickelt und liefert.
Das Produktportfolio von Broadcom bedient kritische Märkte wie Rechenzentren, Netzwerke, Software, Breitband, Wireless, Speicher und Industrie. Das Unternehmen entstand 2016 durch den Zusammenschluss der amerikanischen Broadcom Corporation mit der in Singapur sitzenden Avago Technologies.
Geschichte
1961: Gründung von Avago. Avago wurde als eine Abteilung von Hewlett-Packard gegründet. Der Fokus lag auf Optoelektronik – zunächst auf LEDs und LED-Displays und später auf Bauelementen für Lichtwellenleiter und optische Maussensoren.
1991: Broadcom wird gegründet. Henry Samueli, Professor an der University of California, und sein Student Henry Nicholas gründeten Broadcom. Broadcom besaß keine eigenen Fertigungsstätten (fabless) und fokussierte sich auf Schaltkreise für Ethernet, WLAN, Kabelmodems, DSL-Modems und Mobiltelefone.
1998: Broadcom wird an die Börse gebracht. In der Euphorie der Dotcom-Blase schnellte der Aktienkurs von Broadcom am Tag des IPO um fast 200 % nach oben und schloss noch 123 % im Plus.
1999: Ausgliederung von Agilent. Hewlett-Packard gliederte unter anderem den Halbleiterbereich unter dem Namen Agilent aus.
2004: Broadcom übernahm die Firma Widcomm und damit deren bekannte Bluetooth-Protokollstapel.
2006: Broadcom übernahm seinen Konkurrenten Sandburst.
2005: Verkauf von SPG. Agilent veräußert die Semiconductor Products Group an die Private-Equity Unternehmen KKR und Silver Lake Partners, welche daraus Avago Technologies gründen – zu diesem Zeitpunkt das weltweit größte unabhängige Halbleiterunternehmen in Privatbesitz.
2009: Börsengang von AVGO. Avago Technologies wird an die Börse gebracht (Ticker „AVGO“).
2013: Avago Technologies übernimmt den US-amerikanischen Konkurrenten LSI Corporation.
2015: Avago Technologies übernimmt Broadcom. Avago Technologies übernimmt seinen US-amerikanischen Konkurrenten Broadcom. Der nach dem Zusammenschluss der beiden Unternehmen entstehende Konzern sollte Broadcom heißen. Der Firmensitz war zunächst in Singapur. Im Januar 2016 schloss Avago Technologies die Übernahme ab und benannte sich gleichzeitig in Broadcom um. Der Name Avago Technologies wird als Marke von Broadcom weitergeführt.
2018: Broadcom wird amerikanisch. Broadcom verlegt seinen Sitz von Singapur in die USA. Noch im gleichen Jahr übernahm Broadcom den Softwarekonzern CA Technologies.
2019: Symantec wird gekauft. Die Enterprise-Sparte sowie der Markennamen Symantec wurden von Symantec gekauft.
2020: Accenture übernimmt von Broadcom die Sparte für Cybersicherheitsdienste von Symantec. Im Februar 2020 kündigte Broadcom das weltweit erste WiFi-6E-Client-Gerät an, das BCM4389.
2022: Übernahme von VMWare. Broadcom kündigte die Übernahme des Cloud-Computing-Softwareanbieters VMware an.
Mission
Connect everything – Broadcom hat es sich zur Mission gemacht, dass sie jeden Teil der kabelgebundenen und drahtlosen Hochgeschwindigkeitsnetzwerke der Zukunft vorantreiben.
Management
Hock E. Tan ist seit 2006 der Geschäftsführer von Broadcom und hält etwa 0,07 % der Aktien.
Tan hat einen Master-Abschluss vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) und einen MBA von der Harvard University.
Vor seiner Karriere bei Broadcom war Tan unter anderem Vizepräsident für Finanzen bei Commodore International und bekleidete Führungspositionen bei PepsiCo und General Motors. Außerdem war er CEO von Integrated Circuit Systems.
Branche
Broadcom ist der Halbleiterindustrie zuzuordnen.
Der Fokus von Broadcom liegt im Chipdesign. Die Produktion der Chips ist an Auftragsfertiger ausgelagert. Dieses Geschäftsmodell wird als Fabless („fabriklos“) bezeichnet. Neben Broadcom sind weitere bekannteste Beispiele für fabless Companies NVIDIA, Broadcom und AMD.
Unternehmen, welche sowohl das Chipdesign als auch die kapitalintensive Produktion übernehmen, werden Integrated Device Manufacturers (IDMs) genannt. Prominente Beispiele sind hier Intel, Samsung und Texas Instruments. In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der IDMs deutlich zurückgegangenen.
Zuletzt gibt es noch die Auftragsfertiger, welche ausschließlich die Fertigung für die fabless Companies übernehmen, aber nicht in das Design involviert sind. Sie werden als Foundries bezeichnet. Der Markt ist aufgrund der hohen Einstiegsbarrieren stark konzentriert. Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) ist hier mit über 50 % Marktanteil mit Abstand der führende Player.
Darüber hinaus gibt es noch die Hersteller der verschiedenen Maschinen (z. B. ASML, Lam Research und Applied Materials) und Software-Tools zum Design der integrierten Schaltungen und Leiterplatten (z. B. Synopsys und Cadence Design Systems) sowie Entwickler von Test-Tools und Test-Software für die Halbleiterprodukte (z. B. Teradyne).
Die Branche ist sehr attraktiv, da sie stark wächst. Die jährliche Wachstumsrate des Umsatzes in der Halbleiterindustrie von 1987 bis 2022 beträgt rund 8,5 % (Quelle: Statista).
Geschäftsmodell
Broadcom ist ein Halbleiterhersteller ohne eigene Fabriken (fabless). Zudem stellt das Unternehmen Software zur Nutzung seiner Hardware bereit.
Im Hardware-Segment, also dem Bereich der Halbleiterlösungen, werden etwa 74 % des Umsatzes generiert. Zu diesem Bereich zählen Produkte wie Netzwerktechnik für Rechenzentren und Telekommunikation, Technik für drahtlose Verbindungen wie Wi-Fi, Bluetooth und GPS und Speichersysteme wie HDD und SDD. In diesem Bereich trägt Apple wesentlich zu den Umsätzen bei.
Rund 26 % des Umsatzes entfallen auf die Software. Hier konzentriert sich Broadcom stark auf strategische Kunden, die mehrere Lösungen nutzen. Etwa 80 % der Kunden sind für fünf oder mehr Softwarelösungen lizenziert.
Kennzahlen
Broadcom erreicht im AlleAktien Qualitätsscore (AAQS) 7 von 10 Punkten. Das sehr starke Umsatz- und Gewinnwachstum von jeweils knapp 30 % p.a. in den letzten 10 Jahren überzeugt. Der Punkteverlust ist auf die erhöhte Volatilität zurückzuführen.