C.H. Robinson Worldwide Aktie Analyse
- ISIN
- US12541W2098
- WKN
- A0HGF5
- Symbol
- CHRW
- Sektor
- Industrie
- Webseite
- C.H. Robinson Worldwide
- Investor Relations
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- Obermatt
- C.H. Robinson Worldwide Analyse
C.H. Robinson Worldwide ist ein Spediteur aus den USA mit Hauptsitz in Minnesota. Primärer Fokus ist der Güterverkehr mit Lastkraftwagen, angeboten werden jedoch auch Supply-Chain-Management und Logistikdienstleistungen für Dritte. Das Unternehmen ist Teil des S&P 500 sowie des Nasdaq 100 und zählt über 11.000 Mitarbeiter.
Geschichte
1905: Gründung. Der namensgebende Geschäftsmann Charles Henry Robinson geht mit den Brüdern Nash eine Unternehmenspartnerschaft ein. Diese übernehmen sein Unternehmen, die C.H. Robinson Company, vier Jahre später nach seinem Tod. C.H Robinson wird der Beschaffungsarm ihres eigenen Unternehmens, der Nash Finch Company, welche auf den Schinentransport fokussiert ist. Diese ist sowohl ein Großhändler für Lebensmittel als auch Betreiber von Supermärkten selbst.
1956: Lastkraftwagen. Nach dem Beschluss des Federal Highway Act können private Logistikfirmen die Bundesstraßen und Highways des Landes leichter für den Gütertransport nutzen. Untern dem Namen Meat Packers Express steigt man zwei Jahre später in den Markt ein. Das Unternehmen wird später wieder verkauft, C.H. Robinson bleibt jedoch als Broker in der Transportbranche aktiv.
1976: Mitarbeiterbesitz. Die Angestellten kaufen bis zu diesem Jahre alle Anteile des ehemaligen Mutterkonzerns Nash Finch auf, bis das Unternehmen schließlich vollständig in Mitarbeiterhand liegt.
1980: Deregulierung. Durch den Motor Carrier Act wird die Transportindustrie massiv dereguliert und wesentlich kompetitiver. Als Vermittler von Transportleistungen etabliert C.H. Robinson sich in der Branche und ermöglicht seinen Kunden den Transport aller möglicher Güter.
1997: IPO. Der Unternehmensname wird zu H.C. Robinson Worldwide geändert und das Unternehmen geht an die Börse. Da es vollständig in Mitarbeiterhand ist, verkaufen 101 Mitarbeiter dabei ihre Anteile. Im Gegenzug sammeln sie 190 Millionen US-Dollar ein. Das Unternehmen ist seitdem am Nasdaq handelbar.
2000er: Übernahmen. Durch mehrere Akquisitionen von Logistikunternehmen etabliert sich C.H. Robinson nun wieder als direkter Marktteilnehmer und verfügt über eine eigene Flotte von Transportfahrzeugen.
2015: E-Commerce. Mit Freightquote macht das Unternehmen einen weiteren großen Schritt. Die Online-Plattform ist ein Vergleichsportal für Versandraten in den USA.
2020: Einzelhandel. Durch die Übernahme von Prime Distribution Services im Januar 2020 steigt das Unternehmen in das Einzelhandelssegement ein und wird direkter Zulieferer für Supermärkte-
Geschäftsmodell
C.H. Robinson möchte seinen Kunden die effizientesten Lösungen für Logistik und Transport bieten.
Das Geschäft unterteilt sich in fünf Sparten:
1. Nordamerika:
Das Unternehmen hat Büros in den USA, Kanada und Mexiko. Angeboten werden der Transport von ganzen LKW Ladungen, sowie Ladungen von geringerer Größe. Der Vorteil für die Kunden des Unternehmens liegt im großflächigen Netzwerk. Dadurch müssen sich Kunden nicht mit mehreren Spediteuren auseinandersetzen und können ihre Waren zentral über C.H. Robinson vertreiben. Dies ist auch möglich, wenn die Kunden spezielle Anforderungen aufgrund senibler Güter, wie beispielsweise die durchgängige Kühlung, haben.
Dieses Segment umfasst auch denn inländischen Transport von Luftfracht, welche aufgrund extrem kurzer Lieferzeiten unter Umständen die einzige Option darstellen kann, jedoch deutlich teurer für den Kunden ausfällt.
Eine weitere Komponente zur idealen Abdeckung des Landes ist der intermodale Transport. Dabei handelt es sich um eine spezielle Form des Schienenverkehrs, bei welchem Personen- und Gütertransport verbunden werden. Dadurch können Kosten optimiert werden.
2. Internationaler Versand:
Den internationalen Güterverkehr ermöglicht C.H. Robinson seinen Kunden durch den Schiffstransport. Kunden können Güter in alle Regionen der Welt transportieren lassen. Das Unternehmen kümmert sich bei dem Versand auch um die korrekte Verzollung und die Einhaltung aller Einfuhrauflagen. Für besonders risikoaverse Kunden gibt es auch die Option, die Seefracht direkt beim Unternehmen zu versichern.
3. Robinson Fresh:
Das Tochterunternehmen Robinson Fresh stellt für die Nahrungsmittelindustrie voll integrierte Lieferkettenlösungen zur Verfügung, vom Feld bis in den Supermarkt. Robinson Fresh organisiert Lieferketten und sorgt für die alljährliche Verfügbarkeit frischer Lebensmittel. Lösungen werden für jeden Kunden individuell geplant und angepasst.
4. TMC:
TMC ist eine Abteilung von C.H. Robinson und berät Unternehmen bei Lieferketten- und Logistikproblemen. TMC entwickelt die Software TMS (Transportation Management System), die Kunden bei der Optimierung ihrer Abläufe hilft. Kunden können alternativ aber auch einzelne Logistikexperten von C.H. Robinson anheuern, um ihre Prozesse dauerhaft zu managen und damit praktisch an C.H. Robinson auszulagern.
TMC hat bereits Größen wie Microsoft in Bezug auf ihre Lieferketten beraten und unterstützt.
5. Europäischer Güterverkehr:
C.H. Robinson hat sein Netzwerk auch in Europa so intensiv ausgebaut, dass jegliche Ladung über den See-, Land- oder Luftweg transportiert werden kann. Die Experten des Unternehmens nehmen den Kunden die aufwändige Organisation des Transports über mehrere Ländergrenzen hinweg ab und bieten ein resilientes Transportnetzwerk an.
Die Umsatzverteilungen nach Segment und Region zeigen den starken Fokus auf Nordamerika. 61 % der Umsätze ergeben sich aus dem Gütertransport in Nordamerika. Weitere 31 % entfallen jedoch auf Transportangebote in Europa. Die restlichen 8 % der Umsätze teilen sich auf alle anderen Segmente auf.
Branche
Internationale Transportketten wurden in den letzten Jahren immer öfter von Krisen und Disruptionen heimgesucht. Als Ende-zu-Ende Lösung ist C.H. Robinson für international agierende Konzerne ein attraktiver Partner. Die gleichzeitig wachsende Nachfrage nach Transportkapazitäten sorgt für stark steigende Transportraten und somit Mehrgewinne für das Unternehmen.
Dennoch sind Transportkosten extrem volatil und können extrem einbrechen, da der Markt so instabil ist. Von diesen massiven Schwankungen sind die Segmente Robinson Fresch und TMC jedoch deutlich weniger betroffen.