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Fertiglobe Aktie Analyse

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WKN
-
Sektor
Industrie
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Fertiglobe
Investor Relations
Investor Relations

Fertiglobe ist Teil der Unternehmensgruppe OCI, welche in der Agrarwirtschaft tätig ist. Auch ADNOC hat Anteile an dem Unternehmen. Als einer der größten Düngemittelproduzenten der Welt ist Fertiglobe an der Abu Dhabi Securities Exchange (ADX) als Teil des Leitindex FADX15 gelistet. Damit ist es eines der größten Unternehmen der Vereinigten Arabischen Emirate.

Geschichte

1980: Anfänge. ADNOC, eine der beiden Muttergesellschaften des späteren Fertiglobe, gründet zusammen mit Total Fertil. Das Unternehmen produziert Ammoniak und Harnstoff, zwei wesentliche Düngemittel.

2005-2013: Weitere Vorläufer. Die Muttergesellschaft OCI steigt erstmals in das Geschäft mit Düngemitteln ein durch einen Anteil in Höhe von 30 % an der Egypt Basic Industries Corporation (EBIC). In den folgenden Jahren wird noch die Egyptian Fertilizers Company (EFC) und ein Anteil in Höhe von 51 % an Sorfert Algérie erworben. Der Anteil an der EBIC wird auf 60 % ausgebaut.

2019: Gründung. Fertiglobe wird gemeinsam von OCI und ADNOC gegründet. OCI erhält 58 % der Anteile, währen ADNOC zunächst die übrigen 42 % erhält. In dem Unternehmen werden alle Unternehmen und Aktivitäten der beiden Muttergesellschaften in der Düngemittelindustrie zusammengeführt.

2021: Börsengang. Fertiglobe wird an der ADX gelistet. Dadurch reduziert sich der Anteil von OCI auf 50 % des Unternehmens + einen Anteil und ADNOC besitzt nur noch 36,2 %. Die restlichen Anteile befinden sich im Freefloat.

Geschäftsmodell

Fertiglobe produziert eine Reihe von verschiedenen Chemikalien, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Allen voran hat das Unternehmen Kapazitäten für die Produktion von 5,1 Millionen Tonnen Harnstoff (Urea) und 1,6 Millionen Tonnen Ammoniak jährlich. Damit ist der Konzern im arabischen Raum der größte Nitratstoffproduzent.

Aktuell entwickelt Fertiglobe nachhaltigere Produktionsprozesse, um Ammoniak unter weniger CO₂-Ausstoß herzustellen.

Das Unternehmen befasst sich auch mit dem Vertrieb. Aufgrund der guten Lage der Produktionsstätten in Ägypten, den VAE und Algerien hat der Konzern Zugriff auf die wichtigsten Häfen am Mittelmeer, dem Roten Meer und dem arabischen Golf.

Vier Unternehmen werden durch Fertiglobe zusammengefasst:

1. Fertil (VAE):

Das Unternehmen macht alleine nahezu die Hälfte der jährlichen Produktionskapazitäten von Fertiglobe aus. Die Produktionsstätten liegen im Ruwais Industrial Complex, einem der wichtigsten Industriegebiete der VAE.

2. Egyptian Fertilizers Company (Ägypten):

Die Produktionsstätten von EFC liegen direkt am Ain Al Sokhna Seehafen. Dieser ist der tiefste Hafen der Region und nur 55 Kilometer vom Suezkanal entfernt. Für die Belieferung des europäischen Marktes muss dieser jedoch nicht passiert werden, was einen massiven Wettbewerbsvorteil gegenüber asiatischen Produzenten bedeutet. Die Transportkosten sind so deutlich geringer.

Neben Ammoniak und Harnstoff stellt das Unternehmen auch AdBlue her, welches eingesetzt wird, um die Abgase großer Dieselfahrzeuge besser zu filtern. Das Produkt wird ebenfalls mit Harnstoff hergestellt, weshalb es zum Firmenportfolio gehört.

3. Egypt Basic Industries Corporation (Ägypten):

Dieses Unternehmen hat seine Produktionsstandorte in der Nähe der Schwester EFC, was für signifikante Synergien sorgt. Die EBIC leistet absolut betrachtet den geringsten Anteil an der Produktion von Fertiglobe, jedoch trägt man über die Hälfte der jährlichen Ammoniakproduktion bei. Die Erzeugnisse des Unternehmens werden ebenfalls über den Ain Al Sokhna Hafen vertrieben, zu welchem das Unternehmen sogar eine direkte Pipeline betreibt. Diese mündet in zwei eigens betriebenen Ammoniaklagertanks. Damit ist die EBIC noch unabhängiger bei der Logistik.

4. Sorfert Algerie (Algerien):

Dieses Unternehmen liegt nicht vollständig in der Hand von Fertiglobe. Es ist ein Joint Venture mit dem algerischen Staatskonzern für Öl und Gas, Sonatrach. Diese Partnerschaft hat den Hintergrund, dass Ammoniak aus natürlichem Gas hergestellt wird, welches Fertiglobe ankaufen muss. Das Unternehmen hat seinen Sitz im Nordwesten des Landes und hat Zugang zu zwei Häfen, dem Arzew Hafen und dem Bethioua Hafen. Auch Sorfert ist logistisch weitgehend unabhängig von dritten, mit einer eigenen Pipeline und sogar eigenen Schiffsanlegern.

Branche

Düngemittel sind der Grundbaustein für die moderne Zivilisation. Erst durch sie konnte der Ertrag auf den begrenzten landwirtschaftliche nutzbaren Flächen der Erde ausreichend ausgeweitet werden, um das massive Bevölkerungswachstum seit Beginn der Industrialisierung zu ermöglichen. Das bedeutet auch, dass kein Rückgang der Nachfrage in Sicht ist. Die globale Bevölkerung wächst weiter und mit steigendem Wohlstand steigt auch der Pro-Kopf Bedarf an Nahrungsmitteln.

Als Teil der Chemieindustrie leidet Fertiglobe unter steigenden Gaspreisen, da die Produktion selbst sehr energieaufwendig ist und Gas selbst für die Herstellung von Ammoniak als Vorprodukt benötigt wird.

Langfristig benötigt Fertiglobe nachhaltigere Alternativen zur Produktion von Düngemitteln, da viele Staaten ihre Emissionen senken wollen oder künstliche Düngemittel vollständig verbieten in ihrer heutigen Form. Fertiglobe forscht bereits an diesen Alternativen.

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