freenet Aktie Analyse
- ISIN
- DE000A0Z2ZZ5
- WKN
- A0Z2ZZ
- Symbol
- FNTN.DE
- Sektor
- Kommunikation
- Webseite
- freenet
- Investor Relations
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- Obermatt
- freenet Analyse
Freenet ist der größte netzunabhängige Mobilfunkantreiber Deutschlands. Das Unternehmen aus Büdelsdorf ist vor allem durch die Marken mobilcom-debitel und Waipu.tv bekannt.
Das Unternehmen entstand 2007 aus der Fusion der Mobilcom AG mit der Freenet.de AG. Damals haben sich zwei netzunabhängige Mobilfunkanbieter zusammengeschlossen, um gemeinsam Größenvorteile heben zu können. Entstanden ist dadurch der bis heute größte netzunabhängige Mobilfunkanbieter Deutschlands.
CEO ist Christoph Vilanek welcher seit 2009 im Amt ist. Er ist außerdem Mitglied des Aufsichtsrats der Ceconomy AG. Die Freenet Aktien sind zu 75% im Streubesitz. Ankeraktionäre gibt es keine. Institutionelle Investoren wie JP Morgan oder BlackRock halten jeweils nur kleine Teile der Aktien.
Branchenanalyse
Die Umsätze der Telekommunikationsbranche lassen sich in zwei Bereiche aufteilen: Netzbetreiber und Drittanbieter. Beide Geschäftsmodelle entscheiden sich stark voneinander.
Deutsche Netzbetreiber sind Unternehmen wie die Deutsche Telekom AG, Vodafone und Telefónica. Diese ersteigern in Auktionen regelmäßig Frequenzen. Sie installieren Sendemasten und stellen ihren Kunden so eine Mobilfunkverbindung zur Verfügung. Die Ersteigerung der Lizenzen sowie die Errichtung und der Betrieb der Sendemasten ist sehr kapitalintensiv. Der harte Konkurrenzkampf in der Telekommunikationsbranche entzieht den Unternehmen die Möglichkeit, auf ihre Produktionskosten auskömmliche Gewinnmargen aufzuschlagen. Weil der Wettbewerb sehr hart ist, sinkt die Gewinnmarge der Anbieter immer weiter ab.
Drittanbieter wiederum betreiben kein eigenes Netz. Sie kaufen von den Netzbetreibern Kapazitäten ab und vermarkten diese selbst. Diese Unternehmen treten als reine Vertriebsunternehmen auf. Freenet ist mit einem Marktanteil von 9,3% am deutschen Mobilfunkmarkt das viertgrößte Mobilfunkunternehmen. Insgesamt erwirtschaften Drittanbieter 20% des gesamten Mobilfunkumsatzes.
Aktuell befindet sich die Branche in einem Wachstumsproblem. Klassische Telefongespräche sowie SMS-Nachrichten sind innerhalb der letzten 10 Jahre fast vollständig verschwunden. Dafür stieg die Nachfrage nach mobilem Internet explosionsartig an. Das machte große Investitionen in den Netzausbau notwendig. Innerhalb weniger Jahre wurde die Technologie mehrmals gewechselt. 2G, 3G, 4G. Mittlerweile sind wir in Deutschland bei 5G angekommen. Der Ausbau des 5G Standards erfordert extrem viele Sendemasten und ist deshalb enorm kapitalintensiv.
Netzbetreiber vs. Drittanbieter
Netzbetreiber müssen mit einer hohen Verschuldung arbeiten, um den Netzausbau zu finanzieren. Da Drittanbieter kein eigenes Netz betreiben, haben sie keine so hohe Kapitalbindung wie die Netzbetreiber. Weiter haben sie keine Fixkostenbasis für den Betrieb des Mobilfunknetzes. Wenn es Freenet gelingt, zusätzliche Verträge zu verkaufen, dann kann Freenet weitere Kapazität von den Netzbetreibern abkaufen. Gelingt es Freenet hingegen nicht, neue Kunden zu gewinnen, dann muss Freenet die zusätzlichen Kapazitäten auch nicht in Anspruch nehmen. Drittanbieter sind auf keinen der Netzanbieter allein angewiesen, haben deshalb eine bessere Verhandlungsmacht und können sich den günstigsten Anbieter aussuchen. Dennoch ist Freenet insgesamt von den drei großen Mobilfunkbetreibern abhängig. Sollten diese sich dazu entscheiden, wieder mehr Fokus auf den Verkauf eigener Verträge zu legen, könnte dies Freenet operativ hart treffen.
Geschäftsmodell
Mobilfunk
Freenet hat mit allen drei deutschen Netzbetreibern langfristige Verträge abgeschlossen und sich das Recht gesichert, Kapazitäten zu vermarkten. Dies geschieht hauptsächlich über die Kernmarke mobilcom-debitel. Zum Unternehmen gehören außerdem die Discountmarken klarmobil, freenet mobile, callmobile und debitel light. Der Vertrieb der Discountmarken erfolgt größtenteils über Internetplattformen und Vergleichsportale. Die Kernmarke mobilcom-debitel wird online und in rund 570 unternehmenseigenen Läden in deutschen Innenstädten vertrieben. Zusätzlich bietet Freenet bereits seit 27 Jahren die Telefontarife in den deutschen MediaMarkt- und Saturn-Filialen an. Neben den knapp 12 Mio. Mobilfunkkunden gehören der freenet AG auch die rund 40 Einzelhandelsläden der Marke Gravis, einem der größten Apple-Verkaufsläden Deutschlands. Dieser Bereich erwirtschaftet 90% des gesamten Umsatzes.
Fernsehen
In den letzten Jahren hat die Freenet AG ein zweites Segment aufgebaut. Im TV und Media Business bietet Freenet unter Waipu.tv Zugänge zu Fernsehsendern sowohl über das Internet, als auch über Antenne und Satellit an. Durch den Einstieg in diesen Markt konnte Freenet sein Tagesgeschäft diversifizieren. In diesem Bereich werden 10% des Umsatzes erwirtschaftet. Freenet erhofft sich von diesem Segment Wachstum für die Zukunft.
Beteiligungen
Freenet ist zu 9% an der Ceconomy AG beteiligt. Dabei handelt es sich um die Muttergesellschaft der MediaMarkt- und Saturnmärkte. Diese sind ein wichtiger Absatzkanal für Freenet-Mobilfunkverträge und ermöglicht Freenet in Zukunft eine bessere Verhandlungsmacht.
Dividende
Freenet zahlt seit 2009 eine Dividende, welche seitdem nicht mehr gesenkt wurde. Die Ausschüttungsquote liegt bei etwa 75% des Free Cashflows. Die Dividendenrendite liegt aktuell bei 9,6%.
freenet AAQS AlleAktien Qualitätsscore
Freenet erzielt im AlleAktien Qualitätsscore 5 von 10 möglichen Punkten.