GE (General Electric) Aktie Analyse
- ISIN
- US3696041033
- WKN
- 851144
- Symbol
- GE
- Sektor
- Industrie
- Webseite
- General Electric
- Investor Relations
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- Obermatt
- General Electric Analyse
Die US-amerikanische General Electric (kurz GE) ist einer der größten Mischkonzerne der Welt. Der Stammsitz befindet sich seit 2016 in Boston, Massachusetts. Für das Unternehmen arbeiten rund 174.000 Mitarbeiter in über 170 Ländern. Produziert werden eine breite Auswahl an Produkten, die in der Industrie, der Medizin und dem Flugzeugbau nachgefragt werden.
Die Entstehung von General Electric geht auf den Erfinder zurück. Er erfand 1879 unter anderem die Glühbirne. Im Jahr 1890 gründete Edison die Edison General Electric Company, um seine verschiedenen Unternehmungen unter einem Dach zu vereinen. Später wurde diese mit dem größten Konkurrenten zur General Electric Company fusioniert.
Es folgten Jahre von Innovation, neuen Produkten und Wachstum. 1913 präsentierte GE eine Coolidge-Röntgen-Röhre und legte damit den Grundstein für GE Healthcare. Vier Jahre später folgt die Geburt der Aviation-Sparte, als die US-Regierung das erste Flugzeugtriebwerk von GE entwickeln ließ. General Electric wuchs zu einem Industriekonglomerat heran, das vor beinahe keinem Sektor haltmachte.
Das Unternehmen wird seit September 2018 von Henry Lawrence Culp als Chief Executive Officer geführt. Er studierte Ökonomie am Washington College und machte einen Master of Business Administration an der Harvard Business School.
Das operative Geschäft von General Electric
GE ist ein Konzern-Multi und bedient zahlreiche Industriefelder. Operativ ist der Konzern in fünf Einheiten gegliedert.
Aviation
Das größte Segment von General Electric ist die Flugzeugsparte. Das Unternehmen entwickelt und produziert Flugzeugtriebwerke, Bordelektronik und andere Komponenten für zivile und militärische Flugzeuge. Das Segment trägt mit 27 % zum Gesamtumsatz vom Geschäftsjahr 2020 bei.
Healthcare
Im Healthcare-Segment bietet GE ein breites Spektrum an medizintechnischen Lösungen und Dienstleistungen an. Das umfasst unter anderem Produkte zur medizinischen Bildgebung (Röntgen, Ultraschall oder MRT), Herstellung und Vertrieb von Diagnostika (Kontrastmittel und Radiopharmaka) und klinische Informationssysteme. Hier erwirtschaftet GE 22 % der Umsätze.
Power
In der Power-Sparte entwickelt, produziert und verkauft General Electric Gasturbinen, Produkte für Stromnetze, Turbinen/Generatoren für Kohle- und Atomkraftwerke sowie Service- und Wartungsverträge für diese Produkte. Hier werden ebenfalls 22 % der jährlichen Umsätze erzielt.
Renewable Energy
General Electric profitiert mit seiner Renewables-Sparte vom Trend zur grünen Energiegewinnung. Hier verkauft das Unternehmen Onshore und Offshore Windräder, Rotorblätter für diese sowie Produkte und Lösungen für Wasserkraftwerke. Diese Sparte trägt mit rund 20 % zu den Gesamtumsätzen von General Electric bei.
Capital
Das Unternehmen bietet zusätzlich Finanzierungsdienstleistungen für viele der hergestellten Produkte und Dienstleistungen, da diese in der Regel sehr teuer sind (Windräder, Medizinprodukte etc.). Dieses Kerngeschäft ist auch profitabel.
Es gibt jedoch noch Altlasten aus früheren Zeiten, als GE eher eine Bank mit angeschlossener Fertigung agiert hat. Viele dieser Assets wurden über die letzten Jahre mit massiven Verlusten verkauft, um die Capital-Sparte zu verschlanken. Aber noch sind nicht alle dieser Nebengeschäfte verkauft. So muss GE immer noch Rückstellungen für Versicherungen bilden, die das Unternehmen vor Jahrzehnten verkauft hat. Unter anderem diese Rückstellungen sorgen dafür, dass die Sparte als Ganze nicht profitabel ist.
Neue Strategie: GE will schlanker werden
Schon lange plagt sich GE mit den Problemen, die mit Industriekonglomeraten einhergehen. Ein großes, zentral gesteuertes Unternehmen leidet oft unter zu wenig Flexibilität, zu viel Bürokratie und keiner unternehmerischen Freiheit der Unternehmensbereiche.
Um weiter konkurrenzfähig zu bleiben, stellte der damalige CEO John Flannery eine neue Strategie vor. GE sollte verschlankt werden, indem drei Geschäftsfelder als Spin-Off abgespalten werden, während sich GE selber auf die Sparten Luftfahrt, Energie und erneuerbare Energien konzentriert. Die Amtszeit von Flannery stellte sich als äußerst kurz heraus. Ein Jahr nach Ernennung zum CEO wurde er einstimmig vom Vorstand entlassen.
Seine Position übernahm Lawrence Culp und die Pläne des Vorgängers wurden überarbeitet. Das Ziel der Verschlankung blieb, der Weg dorthin änderte sich.
Jetzt soll sich GE in drei einzelne Unternehmen aufteilen:
- GE Aviation
- GE Healthcare
- GE Renewable Energy, GE Power, and GE Digital als ein Konzern
Die Abspaltung von GE Healthcare soll 2023 stattfinden, ein Jahr später soll GE Aviation einen eigenen Weg gehen. Damit einher geht eine Offensive zum Schuldenabbau zur Stärkung der Bilanz.
Zurück zum Wachstum bei zeitgleicher Bilanzaufwertung: GE im Wandel
Da General Electric in so vielen verschiedenen Sektoren tätig ist, ergibt es wenig Sinn, sich konzernweite Kennzahlen anzuschauen. Insgesamt entwickeln sich die Geschäftsfelder Aviation und Healthcare gut, während Power und Capital die Sorgenkinder sind. Der Markt für erneuerbare Energien wächst zwar, ist aber hart umkämpft und wenig profitabel. Die Power-Sparte plagt die geringere Nachfrage nach Gasturbinen, Capital muss mit Altlasten aus der Konzernhistorie kämpfen.
Die Frage wird nun sein, wie sich die einzelnen Geschäftsfelder entwickeln, sobald ihnen im Rahmen der Abspaltungen mehr unternehmerische Freiheit gewährt werden.
Zeitgleich läuft der Schuldenabbau bei GE weiter. Zum Ende des Geschäftsjahres 2020 betrug die Nettoverschuldung des Industrie-Bereichs rund 32 Milliarden US-Dollar. Das sind immerhin fast 15 Mrd. weniger, als im Jahr zuvor. Langfristig strebt das Management eine Quote von unter 2,5 auf den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA).
Um Herr der finanziellen Lage zu werden, hat GE die Dividende auf ein Minimum reduziert. 2021 gab es 0,32 US-Dollar für jeden Aktionär. Langfristig möchte das Unternehmen wieder zu einer branchenüblichen Ausschüttungshöhe zurückkehren.