Markel Aktie Analyse
- ISIN
- US5705351048
- WKN
- 885036
- Symbol
- MKL
- Sektor
- Finanzen
- Webseite
- Markel
- Investor Relations
- Investor Relations
- Obermatt
- Markel Analyse
Die Markel Corporation ist ein Spezialversicherer mit knapp 100 Jahren Erfahrung in der Versicherungsbranche. Das US-amerikanische Unternehmen ist Marktführer bei der Versicherung gegen Personenschäden in Gewerbe und Industrie. Neben Versicherungen ist das Unternehmen auch als Investor und Holdingunternehmen aktiv. Das Unternehmen hat seit 2013 eine deutsche Niederlassung.
Geschichte
1930: Gründung. Samuel A. Markel gründet die Mutual Casualty Association in Norfolk, Virginia. In den kommenden Jahren steigen die vier Söhne Lewis, Irvin, Stanley und Milton im Unternehmen ein. Der Unternehmensname wird zudem in Markel Service geändert. Zu Beginn werden speziell Shuttle Busse versichert. Darauf folgen kleine Transportfahrzeuge.
1940er: Schwesterunternehmen. Markel und sein Schwesterunternehmen American Fidelity & Casualty werden zu international agierenden Versicherern. AF&C wird in dieser Zeit der größte Versicherer von LKW-Flotten in den USA.
1950-1990: Wachstum. Markel baut seine Produktpalette und damit seine Marktposition durch mehrere Übernahmen aus. Zudem wird AF&C zu National Claims Service umbenannt und aus wirtschaftlichen Gründen als unabhängiger Schadensregulierer abgespalten, der nicht mehr exklusiv mit Markel arbeitet. In dieser Zeit ergibt sich durch die Übernahmen für Markel auch ein zweites Standbein. Das Unternehmen baut eine Ingeneursabteilung auf, die für andere Unternehmen Sicherheitssysteme entwickelt und beratend agiert. Heute existiert diese Segment nicht mehr.
1986: IPO. Markel wagt den Börsengang und listet am Nasdaq. Die Marktkapitalisierung liegt zum IPO bei 15 Milliarden US-Dollar. Später wird der Handel an die New York Stock Exchange verlagert.
1990: Akquisitionen. Das eingesammelte Kapital wird wenige Jahre später in neue Unternehmenskäufe gesteckt. Mit American Underwriting Managers wird ein Spezialist für die Versicherung von Booten und Motorrädern aufgekauft.
2000: Internationalisierung. Markle eröffnet sein erstes Büro in London. Zuvor war man nur in Nordamerika, das heißt in den USA sowie Canada, wirtschaftlich aktiv.
2012-2014: Deutschland. Markel erwirbt mehrere Versicherer aus der Toursimusbranche und verfolgt mit seit seiner Niederlassung 2013 die Etablierung als Marktführer in diesem Segment in Europa.
2005: Venture Capital. Markle nutzt einen großen Teil seines frei verfügbaren Kapitals zur Eröffnung eines neuen Geschäftszweigs. Markle Capital ist ab dahin als Risikokapitalgeber aktiv und kauft eine Reihe von Unternehmensbeteiligungen.
2018: Fonds. Mit Nephila wird einer der größten Fondsmanager für Investments in der Versicherungsbranche übernommen.
2022: Gegenwart. Markel zählt mittlerweile über 20.000 Angestellte. Ein Viertel davon ist mit dem Versicherungsgeschäft beschäftigt während die restlichen drei Viertel Angestellte der 19 verschiedenen Unternehmen sind, die Markel in den letzten 15 Jahren aufgekauft hat.
Geschäftsmodell
Seit seinen Anfängen hat sich Markel stark gewandelt. Das Unternehmen ist heute nicht mehr nur ein Versicherer, sondern auch ein Investor und in der Konsequenz eine Unternehmensgruppe.
Das Geschäft teilt sich in drei Bereiche auf:
1. Versicherung:
Markel ist ein Nischenversicherer, der über diverse Subunternehmen und Marken gegen verschiedenste Risiken versichert.
In den USA ist die Produktpalette am breitesten gefächert. Dennoch werden die meisten Versicherungspolicen auch in England, Kanada, Deutschland und wichtigen Märkten Asiens, wie Singapur, angeboten.
Zunächst ist Markel ein kommerzieller Versicherer. Unternehmen können bei Markel gegen Personalschäden, Gebäudeschäden und Bürgschaften für Verträge oder die Ausgabe von Anleihen erwerben. Spezialisierte Bauunternehmen oder Schifffahrtsunternehmen beispielsweise haben oft Probleme mit der richtigen Versicherung, da ihre Risiken sehr spezifisch und gleichzeitig schwer zu kalkulieren sind. Mit Nephila gehört der größte Versicherer mit Fokus auf Naturkatastrophen zu Markel. Ein anderes spezielles Risiko sind Arbeitsverletzungen unter frisch eingestellten Arbeitern in Industriebetreiben. Auch gegen dieses Szenario versichert Markel.
Neben Industriebetrieben versichert das Unternehmen jedoch auch Kleinunternehmen. Ein sehr problematisches Risiko sind hier jegliche Unfälle von Unternehmensgründern oder -besitzern. Die Arbeitsunfähigkeit hat hier in der Regel schwerwiegende Konsequenzen, da auch der Unternehmenswert stark von einzelnen Personen abhängt. Für Kleinunternehmen können jedoch oft jegliche Unfälle oder Fehler für die Pleite sorgen. Zur Vorbeugung versichert Markel jegliche erdenklichen Gefahren für den wirtschaftlichen Erfolg einzelner Unternehmen individuell.
Aber auch persönliche Versicherungen für sind für Einzelpersonen erhältlich. Abgedeckt werden unter anderem Schäden an Fahrrädern, historischen Automobilen, Motorrädern oder auch Pferden. Für einzelne Ereignisse wie Hochzeiten oder besonders große Feiern ist Markel ebenfalls ein Ansprechpartner.
2. Markel Ventures:
Mittlerweile gehören 19 verschiedenste Unternehmen zur Markel Gruppe. Die Auswahl der Unternehmen folgt einem ähnlichen System, wie der Versicherungszweig. Investiert wird in dünn besetzte Nischen mit hohen Spezialisierungsgraden.
Mit Brahim zählt ein Hersteller von Luxushandtaschen zum Portfolio, welches aber auch das Schwerlastkranunternehmen Buckner Heavylift Cranes umfasst. Markel ist extrem stark diversifiziert in Bezug auf die Branchen. Die Unternehmen selbst liegen jedoch alle in den USA.
3. Markel Capital:
In dieses Segment fallen die Beteiligungen von Markel an anderen Unternehmen. Als Versicherer hat Markel große Bestände von Cash, die so aktiv eingesetzt werden, um das Unternehmenswachstum anzuregen.
Umsatzquellen
Die Umsätze des Unternehmens zeigen, dass die Priorität des Unternehmens weiterhin bei den Versicherungen liegt.
Durch Versicherungsprämien erwirtschaftet das Unternehmen aktuell 60 % seiner Umsätze. Mitglieder der Unternehmensgruppe generieren ungefähr 30 % des Gesamtumsatzes, der Investmentzweig bringt die restlichen 10 % ein.
Branche
Das Versicherungsgeschäft ist extrem komplex, besonders Nischenbranchen sind aufgrund der schwer kalkulierbaren Prämien auf den ersten Blick sehr unattraktiv. Dennoch hat Markel historisch eine solide Performance und auch Resilienz bewiesen. Der Einfluss der Covid-19 Pandemie beispielsweise hat nur 0,2 Prozentpunkte mehr Netto-Verluste bedeutet. Entgegen der Intuition sind Krisen für Versicherer jedoch sehr lukrativ. Hohe Schadensregulierungen ermöglichen eine massive Anhebung von Prämien. In Nischenbranchen ist die Preissetzungsmacht einer Versicherung sogar noch höher, da es einen Mangel an Konkurrenzangeboten gibt, sodass Kunden nicht einfach die Versicherung wechseln können.
Zusammen mit einem massiven Burggraben bestehend aus einer tiefgreifenden Expertise in den bedienten Märkten ist Markel langfristig sehr gut aufgestellt.