McKesson Aktie Analyse
- ISIN
- US58155Q1031
- WKN
- 893953
- Symbol
- MCK
- Sektor
- Gesundheit
- Webseite
- McKesson
- Investor Relations
- Investor Relations
- Obermatt
- McKesson Analyse
McKesson ist ein US-amerikanischer Pharmakonzern mit Hauptsitz in Texas. Das Unternehmen ist Teil des S&P 500 und agiert global mit Niederlassungen in Nordamerika, Europa und Australien. Als Großhändler für Pharmazieprodukte verbindet der Konzern seit über 150 Jahren Hersteller mit Patienten.
Geschichte
1833-1860: Gründung. Charles Olcott und John McKesson gründen Olcott & McKesson in New York. Das Unternehmen fokussiert sich auf die Etablierung von Lieferketten und wird einer der wichtigsten Importeure und Großhändler für Medikamente in den USA. Der Name wird in den fünfziger Jahren zu McKesson & Robbins geändert, als der Gesellschafter Olcotts stirbt und Daniel Robbins seinen Platz einnimmt. Das Unternehmen etabliert zu dieser Zeit als Erstes ein landesweites Verteilungsnetzwerk und macht Medikamente so für die breite Masse Amerikas zugänglich.
1991-2006: Expansion. Der Konzern investiert große Summen in das Franchise Health Mart, welches ein Netzwerk aus unabhängigen Apotheken ist. Damit wird der Kunde direkt besser erreicht. Das Segment der Apotheken wird mit der Übernahme von RelayHealth, einer weiteren Apothekenkette, ausgeweitet.
Entscheidend ist in diesem Zeitraum zudem den Markt für medizinische Geräte. Durch die Übernahme von General Medical Supply eröffnet McKesson sich diese neue Sparte und wird mit der Übernahme direkt marktführend.
International erfährt das Geschäft durch die Expansion nach Kanada eben eine Erweiterung.
2007-2016: Onkologie. McKesson investiert in die Ausweitung seines Angebots an Medikamenten für Krebstherapien. Insgesamt werden sechs Unternehmen übernommen, die zu McKessons Onkologiesparte verschmolzen werden. McKesson arbeitet hier über das US Oncology Network auch eng mit behandelnden Ärzten zusammen.
In den USA wird McKesson einer der größten Vertreiber von Krebsmedikamenten.
2017/2018: Diversifikation. Durch eine Reihe von Übernahmen expandiert das Unternehmen seine Kapazitäten in der Vernetzung von Herstellern und Anwendern. Dies ist entscheidend, um richtige Behandlung und Anwendung zu garantieren und Preise für die Patienten zu reduzieren. Besonders hervorzuheben ist hier ein Joint Venture mit Change Healthcare im IT-Bereich. Dieses kümmert sich um die gesamte klinische sowie finanzielle Verwaltung, die den Vertrieb der Produkte begleitet.
2019: Patientenfokus. McKesson kauft ein britisches Unternehmen, welches im Internet Medikamente vertreibt und ausliefert, mit dem Namen Echo. Damit will man den Kundenkontakt effizienter gestalten und gleichzeitig durch die Digitalisierung die unternehmensinterne Effizienz zu steigern. Der englische Markt gewinn damit auch an Bedeutung.
2020-2022: Pandemiebekämpfung. McKesson arbeitet besonders in den USA eng mit der Regierung bei der Bekämpfung des Covid-19 Virus zusammen. Das Unternehmen organisiert die Distribution der Impfstoffe und erweitert seine Einzelhandelsräume, primär Apotheken, um Testkapazitäten. Auch in Europa ist das Unternehmen an der Verteilung der Impfstoffe beteiligt und in mehreren Ländern aktiv.
2022: Opioidklage. Gemeinsam mit den Unternehmen Johnson & Johnson, AmerisourceBergen und Cardinal Health akzeptiert das Unternehmen einen Vergleich über 26 Milliarden US-Dollar, der Klagen aufgrund der Opioidkrise abwendet. McKesson soll massiv von der übermäßigen Verschreibung von Opioiden profitiert haben, die Millionen Amerikaner in die Abhängigkeit von Schmerzmitteln getrieben haben und in den letzten 20 Jahren über eine halbe Million Opfer gefordert haben.
Geschäftsmodell
McKesson verbindet Hersteller von Medikamenten und medizinischen Geräten mit Patienten und Ärzten.
Daher lässt sich das Unternehmen in Abteilungen kategorisieren:
1. Pharmacy Services & Solutions:
Dieser Geschäftszweig umfasst alle Aktivitäten des Unternehmens beim Vertreib von Medikamenten. Über ganz Amerika verteilt hat das Unternehmen 29 Distributionszentren, welche von dort aus an Apotheken, Krankenhäuser und Kliniken geliefert werden. In der Gesundheitsbranche ist schnelles Handeln meist erforderlich. Mit seinem komplexen Versorgungsnetzwerk kann das Unternehmen in kürzester Zeit die richtigen Medikamente an entsprechende Einrichtungen liefern.
Zum Portfolio gehören Markenprodukte, aber auch generische Medikationen mit niedrigeren Preisen.
McKesson übernimmt für seine Kunden die Verhandlung von Preisen mit Herstellern, sorgt für optimal angelegte Vorräte und solide Lagerlogistik, übernimmt die Abrechnung von Lieferungen und führt Qualitätskontrollen durch.
Neben der direkten Zusammenarbeit ist das Unternehmen auch im Consulting-Geschäft aktiv und berät Kunden über das Subunternehmen McKesson RxO.
2. Medical-Surgical:
Neben den Medikamenten selbst erfordert eine Behandlung in der Regel medizinisches Gerät und allgemeine Verbrauchsartikel, wie Verbände. Für jegliche Art von Behandlung ist McKesson angepasst und kann verschiedensten Kunden gerecht werden. Das bedeutet, dass sowohl Geräte für Operationen, Laborausrüstung als auch Produkte zur längerfristigen Nachbehandlung durch Arztpraxen verfügbar sind. 95 % der Kunden erhalten ihre Bestellungen bereits am Folgetag, dies spricht ebenfalls für das effiziente logistische Netzwerk des Konzerns.
3. Speciality Practice Solutions:
Einige Behandlungen erfordern hoch spezialisierte Ansätze. Daher bietet der Konzern spezifische Behandlungslösungen für die Patienten in der Onkologie, Rheumatologie, Gastroenterologie, Neurologie und Ophthalmologie an. Dabei handelt es sich in der Regel um die genaue Planung und Abstimmung von Behandlungen mit den individuellen Bedürfnissen der Patienten und weiteren Dienstleistungen, was behandelnden Ärzten aufwendige Recherche abnimmt und die Behandlung von mehr Patienten ermöglicht.
4. Pharmacy Systems:
Apotheken sind kleine Logistikzentren, in denen hunderte verschiedene Produkte lagern, deren Ausgabe streng überwacht werden muss und keine Verwechselungen oder Fehler zulässt. Daher entwickelt McKesson IT-Lösungen für Unternehmen zur effizienteren Erfassung des Inventars. Die Systeme können individuell für jede einzelne Apotheke angepasst werden und die Kunden können aus einer Reihe von Funktionen jene auswählen, die sie tatsächlich benötigen. Die ist auch entscheidend, da die Software sowohl bei der Neugründung eines Unternehmens als auch bei der Optimierung in bereits etablierten Betrieben eingesetzt werden kann.
5. Prescription Automation:
Sobald ein Arzt eine Krankheit oder ein Leiden identifiziert, verschreibt er für diese in der Regel Medikamente. Dies ist ein komplexer Prozess, da die Auswahl an Wirkstoffen und Herstellern in der Regel sehr groß ist und umfassendes Wissen erfordert. Hinzu kommt, dass Dosierungen an Alter, Gesundheitszustand und oft auch Geschlecht angepasst werden müssen.
McKesson hilft bei der Verschreibung von Medikamenten mit eigens entwickelter Software. Diese ermöglicht auch die verbesserte Kostenoptimierung und die Einhaltung von ständig im Wandel befindlichen staatlichen Regulationen und Vorschriften.
Diese Dienstleistungen werden auch in weiten Teilen international angeboten, besonders in Kanada, England und Australien.
Die Umsätze werden daher in vier Kategorien unterteilt:
1. Vertrieb pharmazeutischer Produkte: 80,4 % der Umsätze
2. Vertrieb medizinsicher und chirurgischer Geräte: 4,4 % der Umsätze
3. Software und IT-Lösungen: 1,5 % der Umsätze
4. Internationale Aktivitäten: 13,8 % der Umsätze
Branche
McKesson ist im medizinischen und pharmazeutischen Großhandel aktiv. Der Bedarf nach medizinischen Leistungen und damit Produkten ist nicht zyklisch und weist besonders bei chronischen Krankheiten und Alterskrankheiten einen Wachstumstrend auf. Dies liegt am demografischen Wandel der Gesellschaft, der zwar Zeugnis eines steigenden Lebensstandards und des allgemeinen Fortschritts ist, jedoch auch enorme Belastungen durch den erhöhten Bedarf an gesundheitlicher Versorgung erlebt. Damit ist McKesson ideal positioniert und hat als Marktführer in den USA seinen Wert bereits bewiesen.