Pfizer Aktie Analyse
- ISIN
- US7170811035
- WKN
- 852009
- Symbol
- PFE
- Sektor
- Gesundheit
- Webseite
- Pfizer
- Investor Relations
- Investor Relations
- Obermatt
- Pfizer Analyse
Pfizer ist eins der größten Pharmaunternehmen der Welt. Das Unternehmen aus New York hat es sich zur Mission gemacht, das weltweit wertvollste Unternehmen für Kunden, Aktionäre und Angestellte zu werden.
Pfizer wurde 1849 von den deutschen Auswanderern Charles Pfizer und Charles Erhart in den USA gegründet. Das Ziel des Unternehmen war es, Rohchemikalien für die Pharma- und Lebensmittelindustrie herzustellen.
Schnell entdeckten die beiden das Potential der Zitronensäure, welche in den folgenden Jahren zum Verkaufsschlager wurde. Im Jahr 1900 erfolgte der Börsengang mit 20 000 Aktienanteilen. 1923 war Charles Pfizer & Co der weltweit größte Zitronensäure Produzent. Dies erreichten sie durch modernste Fermentationstechnik.
Diese machten sie sich 1941 für die Produktion von Penizillin zum Vorteil, welches damals extrem aufwendig zu produzieren war. 1950 entschied sich das Unternehmen dazu, zum pharmazeutischen Direktanbieter zu werden und brachte mit Terramycin ein völlig neues Antibiotikum auf den Markt. Im Jahr 2000 schlossen sich die Firmen Pfizer und Warner Lambert zusammen und wurden dadurch zu einem der größten Gesundheitsunternehmen der Welt. 2009 erfolgte die Übernahme von Wyeth wodurch Pfizer sein Produktportfolio noch weiter diversifizieren konnte.
Der aktuelle CEO ist Albert Bourla. Der Grieche ist seit 2019 im Amt und arbeitete zuvor 9 Jahre bei Pfizer in unterschiedlichen Rollen. Vor kurzem verkaufte er 60% seiner Aktien, nachdem das Unternehmen ein neues Kurshoch erreicht hatte. Die Vermögensverwalter Vanguard und BlackRock halten jeweils 7% und 8% der Pfizer Aktien.
Branchenanalyse
Die Gesundheitsbranche lässt sich in 4 weitere Branchen unterteilen: Krankenversicherer, Apotheken, Krankenhäuser oder Pharmaunternehmen. Pfizer ist ein Pharmaunternehmen, weswegen wir uns diesen Branchenteil genauer ansehen.
Pharmaunternehmen erforschen medizinische Wirkstoffe und lassen diese patentieren, um sie anschließend zu vermarkten. Unternehmen aus diesem Bereich sind zum Beispiel Pfizer, Merck oder Novo Nordisk. Seit Jahren wächst die Pharmabranche schneller als die Weltwirtschaft. Dies liegt am demografischen Wandel. Menschen werden älter und brauchen dementsprechend mehr medizinische Betreuung: Ein über 85-jähriger Mensch verursacht jährlich die siebenfachen Behandlungskosten als ein Mensch zwischen 15 und 65 Jahren. Immer mehr Menschen befinden sich in dieser Altersgruppe.
Innerhalb der Branche gibt es Originatoren und Generikahersteller.
Orginatoren forschen selbst an neuen Medikamenten. Die Forschung ist sehr kapitalintensiv und nur wenige Medikamente schaffen es über die Forschung hinaus auf den Markt.
Die Generikahersteller produzieren Medikamente, bei welchen der Patentschutz abgelaufen ist. Ab diesem Zeitpunkt werden die Medikamente meist deutlich günstiger, weil diese Unternehmen auf Massenproduktion fokussiert sind. Die Anzahl der Anbieter steigt, die Marge sinkt.
Der Forschungsprozess dauert durchschnittlich zehn Jahre pro Medikament und kostet rund 1 Mrd. Dollar pro erfolgreich zugelassenem Wirkstoff. Anschließend erhält man durch Patente die Möglichkeit, sehr hohe Gewinne mit dem Medikament zu erwirtschaften. Diese laufen jedoch aus. Deshalb ist es wichtig, immer neue Medikamente auf den Markt zu bringen. Aktuell befinden sich bei Pfizer 10 von 89 Medikamente in der Registrierübungsphase.
Geschäftsmodell
Das Geschäftsmodell von Pfizer lässt sich in 6 Bereiche unterteilen. Die Umsätze werden auf den ganzen Welt erzielt: 37% USA, 9% Japan, 54% andere.
Impfstoffe 52%
Durch die Covid Impfung wurde der Umsatz im Impfstoffbereich deutlich erhöht. In den Jahren vor Corona wurde mit Impfstoffen 12% des Umsatzes erzielt.
Impfstoffe wirken, indem sie das körpereigene Immunsystem auf eine Abwehr gegen den Erreger vorbereiten. Die Folge: Das Virus oder Bakterium wird schneller erkannt und kann im Anschluss schneller bekämpft werden.
Anstatt zu impfen, könnte man die Krankheit mit Medikamenten wie Antibiotika behandeln. Dies bedeutet jedoch mehr Stress für den Körper und ist meist teurer.
Onkologie 15%
Krebs tritt immer mit vielen Begleiterscheinungen auf. Die Behandlung muss deshalb immer individuell auf den Patient angepasst werden. Pfizer bietet deshalb zu jeder Begleiterscheinung die korrekte Behandlungsmethode an. Die meisten Medikamente werden für Brustkrebs, Urogenitalkrebs, Blutkrebs, Lungenkrebs, Darmkrebs oder Melanom Hautkrebs genutzt.
Innere Medizin 11%
Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen sind weltweit die Todesursache Nummer eins. Diese Entwicklung entsteht durch den immer ungesünderen Lebensstiel vieler Menschen und eine immer älter werdende Bevölkerung. In diesem Bereich werden unter anderem Blutdruck oder Diabetesmedikamente hergestellt.
Hospital (Antiinfektiva) 9%
Antiinfektiva sind Arzneimittel, welche zur Behandlung von Bakteriellen, Pilz, Virus oder parasitäre Infektionen genutzt werden. Häufig werden diese Medikamente zu Vorsorge nach Operationen genutzt, um es gar nicht erst zu einer Infektion kommen zu lassen.
Entzündungskrankheiten und Immunologie 5%
Bei Autoimmunerkrankungen richtet sich das eigene Immunsystem gegen den Körper. Dies resultiert in Entzündungsreaktionen, welche behandelt werden müssen. In der Vergangenheit wurden dafür häufig Steroide genutzt. Diese belasten allerdings wieder den Körper, was wiederum behandelt werden muss.
Wie auch bei den selten Krankheiten sind diese Krankheiten meist nicht heilbar und den Patienten kann nur durch Symptomlinderung geholfen werden. Das Ziel der neuen Forschung ist es, diese Krankheiten auf molekularer Ebene mit Schlüsselproteinen zu behandeln, welche dem Körper nicht zusätzlich schaden. Die wohl bekannteste Krankheit in diesem Bereich ist Morbus Crohn.
Seltene Erkrankungen 4%
Es gibt über 7.000 bekannte seltene Krankheiten, von denen weltweit etwa 400 Millionen Menschen betroffen sind. 80 % dieser Krankheiten sind genetisch bedingt und können bisher nicht geheilt werden. Das Ziel von Pfizer ist es, die Symptome dieser Krankheiten zu mindern und in Zukunft Gen-Erkrankungen bereits vor der Geburt zu diagnostizieren. Seltene Krankheiten sind zum Beispiel Hämophilie, Sichelzellenanämie oder Akromegalie.
Dividende
Pfizer ist ein langjähriger Dividendenzahler. Die Dividende für das Jahr 2020 liegt bei 1,50 USD pro Aktie. Zusätzlich kauft Pfizer jedes Jahr Aktien zurück und erhöht dadurch den Wert jeder einzelnen Aktie Jahr für Jahr. Somit konnte die Zahl der ausstehenden Aktien in den letzten 10 Jahren um 30% verringert werden.