Philip Morris Aktie Analyse
- ISIN
- US7181721090
- WKN
- A0NDBJ
- Symbol
- PM
- Sektor
- Nichtzyklischer Konsum
- Webseite
- Philip Morris
- Investor Relations
- Investor Relations
- Obermatt
- Philip Morris Analyse
Philip Morris ist das nach Marktkapitalisierung größte Tabakunternehmen der Welt. Das Unternehmen vertreibt u. a. die Zigarettenmarken Marlboro, L&M, Parliament, Chesterfield. Philip Morris hat in den letzten Jahren kräftig investiert und eine Plattform mit verschiedenen, weniger gesundheitsschädlichen Produkten auf den Markt gebracht. Diese werden unter der Marke IQOS vertrieben und im Jahr 2022 könnte der nächste Zukauf des Unternehmens Swedish Match erfolgen.
Philip Morris ist in über 175 Ländern der Welt aktiv, jedoch nicht in China (dort dürfen nur Staatsunternehmen Zigaretten herstellen) und auch nicht in den USA (dort besitzt das Schwesterunternehmen Altria die Vertriebsrechte an den Zigarettenmarken).
Philip Morris ist eine Abspaltung von Altria. 2008 entschied sich das Altria-Management dazu, die internationalen Aktivitäten außerhalb der USA abzuspalten und so den Investoren eine Cashcow (Altria) und eine Wachstumsaktie (Philip Morris) anzubieten.
Geschichte
1847: Philip Morris eröffnet ein Geschäft in der Londoner Bond Street in welchem er Tabak und Zigaretten von der Stange verkauft.
1854: Erstmalige Herstellung eigener Zigaretten.
1881: Der Sohn von Philip Morris, Leopold Morris, gründete zusammen mit Joseph Grunebaum die Philip Morris & Company and Grunebaum Ltd. Im Jahr 1885 änderte das Unternehmen seinen Namen in Philip Morris & Co. Ltd.
1908: Marlboro wurde gegründet und als Marke eingetragen.
1972: Marlboro wird zur meistverkauften Zigarettenmarke der Welt.
2003: Philip Morris änderte formell seinen Namen in Altria Group um. Im Jahr 2008 erfolgt der Spin Off von Philip Morris aus der Altria Gruppe, um den Investoren eine Cashcow und eine Wachstumsaktie bieten zu können.
2018: Reuters berichtet, dass Philip Morris "zu den ausländischen Unternehmen mit einem Engagement auf dem russischen Tabakmarkt gehört". Laut einer Notiz von Goldman Sachs beträgt das Umsatzrisiko des Unternehmens in Russland 7 %.
2022: Im Jahr 2022 sah sich das Unternehmen aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine und des Boykotts des russischen Marktes durch viele internationale Unternehmen mit Problemen konfrontiert, da es sich stark auf dem russischen Markt engagierte und nicht bereit war, dort zu desinvestieren. Im selben Jahr stimmte Philip Morris einem 16-Milliarden-Dollar-Deal mit Swedish Match zu, der seine Position bei Zigarettenalternativen stärken würde.
Heute: Philip Morris ist das größte Tabakunternehmen mit einem Anteil von 14 % des weltweiten Tabakmarktes. Zu ihrem Produktportfolio zählen 5 der 15 meistverkauften Zigarettenmarken, darunter die Marke Marlboro, die weltweit meistverkaufte Zigarette. Insgesamt konsumieren 150 Millionen Kunden ihre Produkte. Philip Morris beschäftigt 71.000 Menschen rund um den Globus und 930 davon sind Forscher, Ingenieure und Techniker, welche an der Zukunft der Zigaretten forschen. Bei dieser Forschung geht es darum, Zigaretten durch rauchfreie Produkte zu ersetzen, die zwar nicht risikofrei sind, aber eine weitaus bessere Wahl als das Rauchen von Zigaretten darstellen.
Mission
Philip Morris wird von einer klaren Mission und einer Reihe von Werten angetrieben, die ihr Handeln bestimmen und die Erwartungen der Stakeholder beeinflussen. Sie besitzen gemeinsame Werte, welche nicht von den Veränderungen im Verbands- und Geschäftsumfeld oder vom Trend im Organisationsmanagement vorgegeben werden. Die Werte sind tief verwurzelt.
Als Teil ihrer Kernideologie sind die Werte beständig und stellen Leitprinzipien dar, nach denen sie handeln.
Philip Morris glaubt an:
- Wirkung des Projektmanagements
- Professionalität
- Freiwilligenarbeit
- Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion
- Gemeinschaft
- Engagement
Management
Jacek Olczak ist seit Mai 2021 Geschäftsführer von Philip Morris. Er hat einen Masterabschluss im Bereich der Wirtschaftswissenschaften von der Universität Łódź in Polen erhalten. Seine berufliche Laufbahn begann bei BDO in London und in Warschau. Im Jahr 1993 trat er in die Finanzabteilung der polnischen Niederlassung des Philip-Morris-Konzerns ein, 1995 wurde er Mitglied des Teams für interne Kontrollen in Lausanne, Schweiz. 1996 wurde er Verkaufsdirektor von Philip Morris Polska, ab 1999 übernahm er die gleiche Funktion in der rumänischen Niederlassung des Unternehmens. In den folgenden Jahren hatte er Führungs- oder Managementpositionen in mehreren mitteleuropäischen Geschäftsbereichen und arbeitete sich so innerhalb des Konzerns immer höher hinauf, im Jahr 2012 wurde er zum CFO und 2018 zum COO.
Branche
Der Zigarettenkonsum nimm dank besserer Aufklärung über die Risiken und der strengeren Regulierung seitens des Gesetzgebers seit ca. 10 Jahren ab. In den Industrieländern sinken bereits die Verkaufszahlen seit mehr als 20 Jahre. Der Rückgang wurde einige Jahre durch einen steigenden Zigarettenkonsum in den Schwellenländern aufgefangen.
Der Tabakmarkt ist ein an sich sehr konzentrierter Markt. Insgesamt werden weltweit 5.200 Mrd. Zigaretten konsumiert und darauf fallen 2.800 auf China, das bedeutet 2.400 Mrd. Zigaretten verbleiben, welche sich großteils auf die 4 großen Marken Philip Morris, BAT, Imperial Brands und Altria verteilen. Alleine diese vier Unternehmen besitzen 80 % des weltweiten Zigarettenmarktes außerhalb von China.
Die Nachfrage in diesem Markt sinkt jährlich um 2-3 % dennoch schaffen es die Unternehmen, ihre Gewinne Jahr für Jahr zu steigern. Die Unternehmen führen keinen Preiskampf, sie erhöhen gemeinsam die Preise. All diese Unternehmen haben eine Marke gebildet, ein Einstieg für andere Unternehmen ist dank des Werbungsverbotes nahezu unmöglich, obwohl die Margen sehr hoch sind.
Geschäftsmodell
Das Geschäftsmodell ist an sich sehr simpel. Es werden Tabakblätter von den Tabakbauern eingekauft. Diese werden dann in den eigenen Produktionsstätten zusammen mit Filtern und Zigarettenpapier verarbeitet. Dieser gesamte Prozess erfolgt hochautomatisiert. Die Kosten für die Produktion inklusive aller Marketingkosten beziffert sich auf ca. 0,40 USD. Eine einzelne Zigarette kostet somit gerade einmal 0,02 USD.
Der hohe Verkaufspreis lässt sich aufgrund des hohen Steueranteils der Staaten und den hohen Gewinnmargen von bis zu 60 % der Tabakhersteller begründen. Wenn man in Deutschland eine Schachtel Zigaretten um 7 Euro kauft, werden insgesamt 4,89 Euro als Steuer abgeführt (3,56 Euro Tabaksteuer + 1,33 Umsatzsteuer). Das bedeutet, zumindest für Deutschland, einen Steueranteil von 70 % des Kaufpreises.
In der Vergangenheit war die Marketingarbeit der Hersteller ein zentraler Erfolgsfaktor. Heutzutage herrschen weitreichende Werbeverbote und es gibt kaum noch Zigarettenwerbung. Das Image der Marken bleibt jedoch in den Köpfen verankert. Kleine und lokale Marken werden zunehmend vom Markt verdrängt.
Zu ihren Marken gehören: Marlboro außerhalb der USA (in der USA wird Marlboro von der Altria vertrieben), Parliament, Chesterfield, L&M, Philip Morris, IQOS und (Swedish Match).
Der Trend geht hin zu den rauchlosen Produkten, welche ganz ohne Verbrennung und ohne Rauch einen nikotinhaltigen Dampf erzeugen. Auch in diesen Bereichen ist Philip Morris mit IQOS vertreten, zusätzlich in einem weiteren alternativen Segment mit Swedish Match (insofern dieser Deal durchgeht, Stand Mai 2022). Swedish Match stellt Snus, Nikotinbeutel, feuchten Schnupftabak, tabak- und nikotinfreie Beutelprodukte, Kautabak, Kautaschen, Tabakstücke, Zigarren, Streichhölzer und Feuerzeuge her.
IQOS hingegen ist eine alternative Methode, die das Rauchen an sich ersetzen soll. Hier wird der Tabak erhitzt, statt verbrennt. Bei der Verwendung von IQOS entsteht laut Hersteller ein Aerosol, das im Vergleich zu Zigarettenrauch bis zu 95 % weniger schädliche oder potenziell schädliche Stoffe enthält.
Philip Morris AlleAktien Qualitätsscore
Im AlleAktien Qualitätsscore erreicht Philip Morris 7 von 10 Punkten. Die Punkteverluste sind lediglich auf die Wachstumskennzahlen zurückzuführen, Philip Morris will hier jedoch dagegen wirken und ist bereits in alternative Produkte investiert. Die Margen in der Tabakindustrie sind äußerst hoch und die Gewinne können trotz des Konsumrückganges dank der enormen Preissetzungsmacht der Tabak Konzerne gesteigert werden.
Philip Morris erzielt im AlleAktien Qualitätsscore ein gutes Ergebnis: Das Unternehmen erreicht 7 von 10 Punkten.