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Aktie Analyse

ProSiebenSat.1 Media Aktie Analyse

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WKN
PSM777
Symbol
PSM.DE
Sektor
Kommunikation
Investor Relations
Investor Relations

Die ProSiebenSat.1 Media SE mit Sitz in Unterföhring bei München ist ein deutsches und börsennotiertes Medienunternehmen. Das Unternehmen vereint die deutschen Free-TV-Fernsehsender ProSieben, SAT.1, Kabel Eins, SAT.1 Gold, ProSieben MAXX, Sixx und Kabel Eins Doku unter einem Dach und bietet auf den Internetseiten der jeweiligen Fernsehsender verschiedene TV-Inhalte an. Zusätzlich betreibt das Unternehmen die drei deutschen Pay-TV-Fernsehsender ProSieben FUN, SAT.1 emotions und Kabel Eins CLASSICS.

Historie

Das Unternehmen entstand am 2. Oktober 2000 aus einem Zusammenschluss der ProSieben Media AG (ProSieben, kabel eins und N24) und der Sat.1 Satelliten Fernsehen GmbH. Fortlaufend wurden die Aktien der Gruppe unter dem neuen Namen ProSiebenSat.1 Media AG an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Am 7. September 2001 wurde die Fusion von ProSiebenSat.1 und der KirchMedia Gruppe bekannt gegeben. Die Fusion scheiterte allerdings aufgrund der Insolvenz der Kirch-Gruppe. Hauptaktionär wurde daraufhin die amerikanische Gesellschaft P7S1 Holding (25%ige - Tochtergesellschaft der Saban Capital Group von Haim Saban), welche für 500 Mio. Euro 88% der Stimmanteile der AG erwarb. Anschließend konnte die AG ihren Gesamtmarktanteil auf über 30% steigern und einen Umsatz von 1,8 Mrd. Euro erzielen (2002).

Die Private-Equity Unternehmen Permira und Kohlberg Kravis Robert & Co. (KKR) übernahmen für etwa 3 Milliarden Euro die Kapitalbeteiligung der GMP von Haim Saban am 14. Dezember 2006. Im Sommer 2007 übernahm ProSiebenSat.1 100% der SBS Broadcasting Group für insgesamt 3,3 Milliarden Euro und wurde dadurch zum zweitgrößten Fernsehanbieter in Europa mit einem jährlichen Umsatz von ca. 3,1 Milliarden Euro. Auf der Hauptversammlung am 23. Juli 2013 beschlossen die Aktionäre der ProSiebenSat.1 Media AG die Zusammenlegung der bisher an der Börse notierten Vorzugsaktien und der durch KKR und Permira gehaltenen Stammaktien. Dadurch konnten zukünftig nur noch die stimmberechtigten Stammaktien an der Frankfurter Börse gehandelt werden. Da das Stammkapital zu 50% aus Stamm- und 50% aus Vorzugsaktien bestand, hielten KKR und Permira nach Umwandlung keine Mehrheit mehr (44%).

Aufgrund von weiteren Verkäufen und einigen Umwandlungen konnte sich das Unternehmen stetig vergrößern, sodass die Deutsche Börse Group Anfang März 2016 mitteilte, dass die ProSiebenSat.1 Media SE ab dem 21. März 2016 vom MDAX in den DAX aufsteigen wird. Allerdings verlor die ProSiebenSat.1 Media SE Aktie seit 2016, aufgrund von sinkenden Werbeeinahmen und Zuschauerzahlen sowie steigender Streamingdienst-Konkurrenz, über die Hälfte ihres Wertes, sodass sie am 18. März 2018 wieder in den MDAX abstieg.

Geschäftsmodell

ProSiebenSat.1 vereint als Digitalkonzern führende Entertainment-Marken mit einem Dating & Video- sowie Commerce & Venture-Portfolio unter einem Dach. Es wird eine klare Strategie verfolgt, die aus Synergien und dem Fokus auf Reichweite, Monetarisierung und Wertschaffung basiert. Die Entertainment-Marken wirken dabei einerseits als Einnahmequelle, andererseits aber auch als Werbequelle für die anderen Sparten des Unternehmens.

Die ProSiebenSat.1 Media SE teilt ihre Aktivitäten in die folgenden vier Bereiche ein. Hierbei handelt es sich meist um 100%ige Tochtergesellschaften:

Seven.One Entertainment Group: Tätig im Unterhaltungsgeschäft (unter anderem Content-, Fernseh-, Digital- und Vermarktungsgeschäft). Hierzu gehören Fernsehsender wie Sat.1, ProSieben, Kabel eins, ATV, Puls 4 und Puls 8 sowie Streaming-Angebote wie DAZN, Joyn, FYEO, Maxdome und Sportdeutschland.TV. Zusätzlich werden einige Produktionsgesellschaften betrieben.

Red Arrow Studios: Tätig im Programmproduktions- und Vertriebsgeschäft. Bekannteste Tochter ist das Studio71, welches als ein internationales Multi-Channel-Network verschiedenste Eigenproduktionen für Fernsehen und auch für Online-Entertainment (z.B. YouTube-Formate) erstellt.

NuCom Group: Tätig im Online-Handel. Die NCG ist an Amorelie (Online Erotikstore), Flaconi (Online Parfüm- und Kosmetikstore mit drei Filialen im stationären Handel), Verivox (Online Vergleichsportal für Dienstleistungen) sowie an den beiden Erlebnisangebot-Anbietern MyDays und Jochen Schweizer beteiligt.

ParshipMeet Group: Tätig im Online-Dating. Zu den Tochtergesellschaften der ParshipMeet Group zählen Parship, ElitePartner, Lovoo, Tagged und die The Meet Group. Alle Gesellschaften setzen an einem digitalen Dating an und vereinfachen so Kontaktaufnahmen erheblich.

Hauptgeschäft und zentrale Komponente sind allerdings nach wie vor die 15 Free- und Pay-TV Sender in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Da über diese sowohl die eigenen Produktionen und Formate ausgestrahlt werden können, als auch die Tochtergesellschaften beworben werden können, liegt hier der größte Umsatzregler. Mit der Diversifikation, welche raus aus dem reinen TV-Geschäft und rein in den Online Handel und das Online Marketing verlief, wurde dem zeitgeist entsprechend agiert.

Rainer Beaujean leitet als Group CEO und Vorstandsvorsitzender den vierköpfigen Vorstand und die insgesamt 7.906 Mitarbeiter, die das Unternehmen stand 31.12.2021 beschäftigt. Beaujean ist seit Juli 2019 beim Unternehmen und wurde zum 01. Januar 2022 der neue Geschäftsführer.

Branche

Das Fernsehen in Deutschland stellt einen kulturellen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Teil der deutschen Medienlandschaft dar. Nahezu jeder Haushalt verfügt heute über mindestens einen Fernsehempfänger und das Fernsehen zählt heutzutage in Deutschland zu den Leitmedien ("Medien als vierte, politische Gewalt"). Mit dem 2010er Jahrzehnt wurden zunehmend Streaming-Dienste, überwiegend US-amerikanischer Anbieter, in Anspruch genommen. So haben im Jahr 2019 laut einer von ARD und ZDF in Auftrag gegebenen Studie die 14 bis 29-Jährigen in Deutschland erstmals mehr Zeit mit Streaming verbracht, als mit den Programmen der klassischen Sender.

Den Markt der Fernsehsender teilen sich ungefähr zur Hälfte die öffentlich-rechtlichen Sender (u. a. Das Erste, ZDF und die regionalen „Dritten Programme“) und die seit 1984 existierenden Privatsender. Zu letzterem gehört auch der Fernsehanteil der ProSiebenSat.1 Media SE Gruppe. Da der Markt von Streaming-Dienst Anbietern nahezu überrollt wurde und kontinuierlich verdrängt wird, ist die Branche belastet. Aufgrund von steigendem Wohlstand und im Zuge der Technisierung und Globalisierung fällt das "klassische Fernsehen" immer weiter in den Hintergrund und die Freiheiten des Internets erobern die ehemalige Fernseh-Kundschaft.

Um mit dieser Entwicklung mitzuziehen hat die ProSiebenSat.1 Media SE Gruppe bereit früh angefangen, sich im Online-Segment niederzulassen und fußzufassen. Dies ist sowohl mit den eigenen Online-TV-Diensten, als auch mit Investitionen in externe Online-Streaming-Diensten, weitestgehend gelungen, sodass der Anteil des "klassischen Fernsehens" heute weniger als die Hälfte des Umsatzes ausmacht. Dennoch ist die gesamte Branche in Umschwung, sodass die Zukunft ungewiss ist. Besonders die Privatsender, die zu großen Teilen aus Werbeinnahmen finanziert werden, verzeichnen abfallende Kundschaft und sinkende Einnahmen.

Die größere Hälfte des Umsatzes mach die Gruppe mit ihren Online-Handelsshops und Streamingdiensten. Diese Sparte wird zukünftig auch die eindeutig relevantere Umsatzsparte des Unternehmens werden, da sich die Entwicklung des Fernsehens, ohne eine große und relevante Revolution, fortsetzen wird. Von daher wird sich die ProSiebenSat.1 Media SE Gruppe der Entwicklung der Branche entsprechend verhalten müssen, um so weiterhin profitabel zu bleiben.

ProSiebenSat.1 Media AAQS AlleAktien Qualitätsscore

ProSiebenSat.1 Media erzielt im AlleAktien Qualitätsscore 2 von 10 möglichen Punkten.

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