Raytheon Aktie Analyse
- ISIN
- US75513E1010
- WKN
- A2PZ0R
- Symbol
- RTX
- Sektor
- Industrie
- Webseite
- Raytheon
- Investor Relations
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- Obermatt
- Raytheon Analyse
Raytheon Technologies ist einer der größten Rüstungskonzerne der Welt mit Hauptsitz in Waltham, Massachusetts, USA. Das Unternehmen ist hochspezialisiert und liefert die meisten seiner Produkte an das US-Militär. Das Unternehmen entwickelt und produziert Verteidigungs- und Raumfahrttechnik, darunter Raketenabwehrsysteme, Ortungssysteme, Radarsysteme, Raketen und Waffen, Luftabwehrsysteme und Drohnen. Dank der weltweit steigenden Verteidigungsausgaben sind die Auftragsbücher voll. Das Unternehmen ging 2020 aus der Fusion von Raytheon und United Technologies hervor und ist damit einer der größten Rüstungskonzerne der Welt. Das Unternehmen beschäftigt 174.000 Mitarbeiter und hat im Jahr 2021 einen Umsatz von 64 Mrd. USD erzielt. Raytheon Technologies hat sich zum Ziel gesetzt, die Grenzen der Wissenschaft zu erweitern und neu zu definieren, um die Welt neu zu vernetzen und zu schützen. Das Unternehmen arbeitet daran, die Luftfahrt voranzubringen, intelligentere Verteidigungssysteme zu entwickeln und Innovationen zu schaffen, die auch im Weltraum Fortschritte bringen.
CEO von Raytheon Technologies ist seit April 2020 Gregory Hayes. Er blickt auf eine fast 21-jährige Karriere bei United Technologies zurück, wo er verschiedene Führungspositionen in den Bereichen Finanzen, Unternehmensstrategie und Geschäftsentwicklung hatte. Hayes hat einen Bachelor-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften von der Purdue University und ist ein zertifizierter Wirtschaftsprüfer.
Investment in Rüstungsaktien
Die Investition von Geld in Unternehmen, die Waffen und Kriegsmaterial herstellen, ist umstritten. Es ist klar, dass diese Werkzeuge in Kriegen eingesetzt wurden und werden und somit einen direkten Einfluss auf den Tod von Menschen haben, weshalb es einige Anleger gibt, die Investitionen in diesen Sektor vermeiden. Gerade in der Phase des Ukraine-Krieges ist diese Frage wieder aktuell geworden. Jeder muss diese Entscheidung für sich selbst treffen. Es gibt aber einige Aspekte, die zu beachten sind. Ein klares Gegenargument zu Waffen ist die Tatsache, dass mit den produzierten Waffen immer Menschen getötet werden und die Aktionäre somit einen Teil des Unternehmens besitzen, das diese Waffen produziert. Im Gegenzug muss man aber auch erwähnen, dass die Unternehmen auch existieren würden, wenn es sie nicht in Form einer Aktiengesellschaft gäbe, denn die Nachfrage kommt vom Staat. In der Sowjetunion wurden Waffen hergestellt und auch Nordkorea tut dies in staatlicher Hand. Außerdem haben diese Rüstungsgüter eine abschreckende Wirkung und die meisten Staaten setzen ihre Waffen ausschließlich zur Verteidigung ein. Solange Staaten wie Russland und China über Waffen verfügen, ist es wichtig, dass auch die westlichen Länder über Waffen verfügen, und sei es nur, um das Gleichgewicht der Souveränität zu wahren. Man stelle sich vor, die Ukraine hätte keine Waffen und kein Militär und Russland hätte seine Invasion gestartet. Es ist anzumerken, dass eine Anlage in einen Index in der Regel bereits Rüstungsunternehmen enthält. Sie sind sowohl im MSCI World als auch im S&P 500 vertreten.
Branchenanalyse
Waffen sind teuer und gefährlich in der Anwendung. Die Nachfrager sind meist Staaten. Sie wollen ihre Souveränität über das eigene Territorium und die eigenen Grenzen wahren, sich vor anderen Staaten schützen und eine abschreckende Wirkung erzielen. Die Aufrüstung, wie sie aus dem Kalten Krieg kam, gibt es nicht mehr, aber diese Industrie ist auch für einige positive Innovationen verantwortlich, die es ohne diese Kombination aus Geld, Zeit und klugen Köpfen nicht gegeben hätte. Dazu gehören das GPS-Ortungssystem, das Internet, die Mikrowelle und fliegende Drohnen. Die Branche schafft auch viele Arbeitsplätze.
Der Markt in Europa und Amerika ist stark konsolidiert und besteht nur aus wenigen, hoch spezialisierten Unternehmen. Damit diese Branche wachsen kann, müssen die Verteidigungsausgaben der Regierungen steigen. Es handelt sich um einen zyklischen Markt, die Ausgaben waren im Ersten und Zweiten Weltkrieg und ab den 1950er Jahren zur Zeit des Kalten Krieges hoch. Zwischenzeitlich sind sie wieder gesunken und seit 2000 steigen sie langsam wieder an. Der Krieg in der Ukraine wird diese Ausgaben wieder ansteigen lassen. Die größten Verbraucher sind Amerika und China. Sie sind für fast die Hälfte der Nachfrage verantwortlich. Für Amerika ist es wichtig, in dem militärischen Sektor die Nummer eins zu sein. Dieser Rang wird ihm langsam von China streitig gemacht. Da die USA in der Rolle der Weltpolizei bleiben wollen, werden diese Ausgaben weiter steigen. Hinzu kommt, dass die Menschen dort sehr stolz auf ihr Militär sind; für uns Deutsche mit unserer Geschichte des Zweiten Weltkriegs ist das unvorstellbar und wäre auch schwer zu rechtfertigen. Auch der Bedarf der NATO steigt. Hintergrund ist die Verpflichtung, 2% des Bruttoinlandsprodukts in die Verteidigung zu investieren. Der Bedarf an Rüstungsgütern wird also weiter steigen.
Geschäftsmodell
Die Unternehmen der Verteidigungsindustrie haben alle etwas gemeinsam: Sie sind von Aufträgen der US-Regierung abhängig, verfügen über eine tiefgreifende Wertschöpfungskette (Forschung und Entwicklung, Produktion in den USA, Wartung, Ersatzteile) und haben sich im Laufe der Zeit zu High-Tech-Unternehmen entwickelt, denn Verteidigungsgüter sind voller Technologie. Die verfügbaren Informationen sind nicht öffentlich, so dass auch der Jahresbericht teilweise undurchsichtig ist. Bei Raytheon entfallen 62 % des Umsatzes auf die US-Regierung. Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt auf Raketen, Torpedos, Marschflugkörpern und Radarsystemen. Die Produkte von Raytheon Technologies sind:
- Luft- & Raketenabwehr
- Radarlösungen
- Kommunikationslösungen
- Sensoren
- Patriot-Produkte
- Cyber-Lösungen
- Software
- Navigation mit GPS
- Fortschrittliche Raketen und Flugkörper
- Produkte für die Raumfahrt
Raytheon ist vor allem auf Raketen und Flugkörper spezialisiert. Das Unternehmen verfügt über großes Fachwissen auf dem Gebiet der Navigation und Ortung. Fast jedes Militärflugzeug in der westlichen Welt ist mit Radar- und Ortungsgeräten von Raytheon ausgestattet. Dieses Know-how hilft dem Unternehmen, noch präzisere Raketen und Flugkörper zu bauen, die ihr Ziel noch genauer treffen. Das Patriot-Raketenabwehrsystem zum Beispiel stammt von dem Unternehmen, und auch die deutsche Bundeswehr setzt es ein, um feindliche Raketen abzufangen und zu verhindern, dass sie Schaden anrichten. Auch eine Menge Software kommt von Raytheon, um Informationen zu sammeln und gute Entscheidungen zu treffen. Da nur 62 % der Verkäufe aus den USA stammen, hat Raytheon gute Chancen, den Absatz zu steigern, insbesondere in den NATO-Ländern. 15 % der Verkäufe kommen aus Europa, 12 % aus Asien und dem Pazifikraum, 7 % aus dem Nahen Osten und Nordafrika und 4 % aus Kanada und dem Rest der Welt. Es ist wichtig zu sagen, dass es für die Entwicklung der Aktien vor allem auf die Bereitschaft der Länder ankommt, Geld auszugeben, denn die Unternehmen haben sich in der Vergangenheit mit starken Ähnlichkeiten entwickelt.
Raytheon Technologies AlleAktien Qualitätsscore
Raytheon erzielt im AlleAktien Qualitätsscore 9 von 10 möglichen Punkten.