Siemens Healthineers Aktie Analyse
- ISIN
- DE000SHL1006
- WKN
- SHL100
- Symbol
- SHL.DE
- Sektor
- Gesundheit
- Webseite
- Siemens Healthineers
- Investor Relations
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- Obermatt
- Siemens Healthineers Analyse
Siemens Healthineers ist ein deutsches Medizintechnik-Unternehmen mit Sitz in Erlangen, welches durch einen Spinoff vom Mutterkonzern Siemens entstand. Der DAX-Konzern ist Marktführer im Bereich der Bildgebenden Diagnostik. Dabei hat das Unternehmen den Anspruch an sich selbst, mithilfe von Technologie bessere medizinische Ergebnisse ermöglichen zu können – und so das Gesundheitswesen der Zukunft zu gestalten. Das Wort Healthineers setzt sich übrigens aus den Wörtern Healthcare und Engineers zusammen.
Die Geschichte des Medizintechnik-Unternehmens beginnt im Jahr 1896, als Siemens die weltweit erste Röntgeneinrichtung fertigte. Die Folgen von Strahlung waren zum damaligen Zeitpunkt noch nicht bekannt. Als dies jedoch Jahre später herausgefunden wurde, begann man nach ungefährlicheren Bilddiagnostik Methoden zu forschen. Mit Erfolg. 1983 stellte Siemens den ersten MRT-Scanner vor, welcher heute zum absoluten Standard in der medizinischen Bildgebung gehört. Die nächsten Jahrzehnte wuchs Siemens Healthineers im Schatten des Siemens Konglomerats weiter, bis schließlich im März 2018 der Spinoff erfolgte und Siemens Healthineers eine eigene AG wurde. Man erhoffte sich dadurch, unternehmerisch eigenständige Entscheidungen treffen zu dürfen und bürokratische Prozesse zu minimieren. Dies zeigt sich nun erstmals auch im Umsatz: Vor der Übernahme wuchs die Healthineers Sparte mit nur 2% pro Jahr. Nach dem Spinoff verdreifachte sich das Umsatzwachstum auf 6%. Seit September 2021 ist das Unternehmen auch im DAX gelistet. Der Spinoff spiegelt sich auch in der Aktionärsstruktur wider. Der Mutter Konzern Siemens hält nach wie vor 85% der Healthineers Aktie. Somit besitzt jeder Siemens Aktionär indirekt eine Healthineers Aktie.
CEO ist Dr. Bernd Montag, welcher seit 2015 im Amt ist. Er arbeitet bereits seit 1995 bei Siemens.
Branchenanalyse
Siemens Healthineers ist in der Medizintechnik-Branche tätig. Wachstumstreiber ist dort vor allem die höhere Lebenserwartung der Gesellschaft. Mit zunehmenden Alter benötigen diese Menschen mehr medizinische Betreuung. Marktforscher rechnen hier deshalb mit einem Branchenwachstum von durchschnittlich 6% pro Jahr. Neben einem langfristigen Wachstumstrend bietet diese Branche allerdings noch weitere Vorteile. Sie ist nicht zyklisch. Schließlich kann man eine Krankheit und deren Behandlung schlecht auf ein anderes Jahr verschieben. Außerdem können dort profitable und wiederkehrende Umsätze erzielt werden. Perfekt um etwas Stabilität in sein Depot zu bringen.
Geschäftsmodell
Das Geschäftsmodell von Siemens Healthineers ist in drei Sparten aufgeteilt. Der Umsatz verteilt sich dabei über alle Kontinente. Viele der Produkte erfordern hohe Kapital-Investitionen und eine lange Einarbeitungszeit der Mitarbeiter. Sind die Produkte erst einmal angeschafft, bleiben sie viele Jahre im Einsatz und generieren so laufend Umsatz aus Service- und Wartungsverträgen.
Imaging
Die erste und größte Sparte ist Imaging und erwirtschaftet 62% der Umsätze. Hier werden diagnostische Bildgeber hergestellt und gewartet. Dazu gehören Röntgensysteme, Ultraschall, Magnetresonanz und Computertomografen. Zusätzlich wird Software angeboten, welche den Ärzten Diagnosevorschläge macht. Durch diese Zweitmeinung können Fehldiagnosen verringert werden. Siemens Healthineers hat hier einen Marktanteil von 47%.
Diagnostics
Diese Sparte macht 27% der Umsätze aus. Die Produkte dienen zur Diagnose bestimmter Krankheiten oder stellen Mängel fest. Der meiste Umsatz wird hier allerdings nicht durch die Geräte selbst, sondern durch Reagenzgefäße erwirtschaftet. Diese müssen nach Benutzung entsorgt und neu erworben werden. Hier hat Siemens Healthineers einen Weltmarktanteil von 14%.
Advanced Therapies
Hier entstehen 11% des Umsatzes. Durch die Technik von Siemens Healthineers ist der Arzt in der Lage, minimal invasive Operationen durchzuführen. Bei diesen operativen Eingriffen werden mikroskopisch kleine Schnitte gemacht um Operationswerkzeug einführen zu können. Damit der Chirurg diese Werkzeuge sehen kann, werden optische Bildgebungsverfahren wie zum Beispiel Röntgen verwendet. Diese Operationsart stresst den Körper weniger als herkömmliche Operationsmetoden, minimiert Beschädigung anliegender Organe und hinterlässt dabei nur kleine Narben. Mit der Übernahme von Corindus sollen in Zukunft auch Operationen durch Roboter ermöglicht werden. Diese bieten gegenüber Menschen den entscheidenden Vorteil, präzisere motorische Bewegungen durchführen können. Im Bereich Advanced Therapies hat das Unternehmen einen Marktanteil von 52%.
Varian Übernahme
Bald wird eine weitere Sparte entstehen, denn Siemens Healthineers hat den Radiologie-Spezialisten Varian für 16,4 Mrd. USD übernommen. Varian ist mit 52% Marktanteil der Weltmarktführer für Strahlentherapie und bietet ein breites Portfolio zur Behandlung von Krebs Erkrankungen. Dieser Markt wächst konstant mit knapp 6% pro Jahr. Durch die Synergieeffekte der Übernahme erhofft sich das Unternehmen jährliche Kostenersparnisse von 300 Mio. USD. Zusätzlich bietet sich die Möglichkeit, Varian Kunden für sich zu gewinnen. Finanziert wurde die Übernahme durch Kapitalerhöhungen und Krediten vom Mutter Konzern Siemens.
Dividende
Da Siemens Healthineers bereits Marktführer in zwei Branchen ist, ist es für sie natürlich schwer weitere Wachstumsmöglichkeiten zu finden. Deshalb wird seit 2018 eine Dividende von 0,70 Euro ausgeschüttet. Das klingt erst einmal wenig. Jedoch wächst die Dividende zweistellig, mit 12% pro Jahr. Bedeutet, dass sich die Dividende alle 6-7 Jahre verdoppelt.
Starkes Dividendenwachstum, Umsatzdiversifikation, wiederkehrende Umsätze und der Trend hin zu einer älter werdenden Gesellschaft machen die Aktie spannend. Also lohnt sich ein Einstieg? Lies dazu die komplette Analyse zur Siemens Healthineers Aktie.
Siemens Healthineers AAQS AlleAktien Qualitätsscore
Im AlleAktien Qualitätsscore (AAQS) erzielt Siemens Healthineers 8 von 10 Punkten und zählt damit als Qualitätsunternehmen