Siltronic Aktie Analyse
- ISIN
- DE000WAF3001
- WKN
- WAF300
- Symbol
- WAF.DE
- Sektor
- Technologie
- Webseite
- Siltronic
- Investor Relations
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- Obermatt
- Siltronic Analyse
Die Siltronic AG ist ein deutsches Unternehmen mit Sitz in München und einer der führenden Hersteller von Wafern aus Reinstsilizium mit Produktionsstätten in Europa, Asien und den USA. Siliziumwafer sind das Fundament der modernen Halbleiterindustrie und die Basis für Chips in allen Anwendungsgebieten der Elektronik – von Computern über Smartphones bis hin zu Elektroautos und Windkraftanlagen.
Das Unternehmen entwickelt und produziert als einer der führenden Hersteller, Siliziumwafer für die Halbleiterindustrie. Denn seit mehr als einem Jahrhundert ist hochreines Silizium der Rohstoff der Wahl in der Mikroelektronik. Ohne das grau-schwarz glänzende Halbmettal, welches nach dem Sauerstoff das zweithäufigste Element der Erde ist, wären viele Elektrogeräte undenkbar. Die Herstellung beginnt bei der Züchtung der Siliziumkristalle durch entsprechende Verfahren wie das Tiegelziehen. Dabei entsteht ein Siliziumstab, welcher nun mechanisch verarbeitet und nachbereitet wird, sodass man 1 Millimeter dünne Siliziumscheiben mit Maximaldurchmesser von 300 Millimeter erhält. Anschließend unterzieht man die Wafer einem Reinigungsverfahren und gegebenenfalls poliert oder veredelt man diese in anderer Form weiter, zum Beispiel mit einer Epitaxieschicht. Mit diesen speziell an die Kundenwünsche ausgerichteten Produkten beliefert man die zwanzig wichtigsten Wafer-Verbraucher der Welt. Dazu gehören TSMC, Samsung und Micron Technology. Die ersten Forschungen in dem Bereich wurden bereits 1953 angestellt und das Unternehmen beschäftigt heute weltweit 3.900 Mitarbeiter. Die Siltronic AG erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 1,4 Mrd. Euro. Ihre Mission besteht darin den Wert für alle an dem Unternehmen Beteiligten stetig zu erhöhen, in dem sie die qualitativ höchstwertigen Wafer zu wettbewerbsfähigen Kosten bereitstellen.
Vorstandsvorsitzender der Siltronic AG ist Dr. Christoph von Plotho. Der studierte Chemiker fasste erstmals 1984 bei der Wacker-Chemie GmbH als Laborleiter Fuß. In den darauffolgenden Jahrzenten leitete er überwiegend Projekte im Ausland, bis er 2005 zum Leiter des Geschäftsbereichs Wacker Silicones berufen wurde. Seit 2010 ist er Vorsitzender des Vorstandes und ist bis Ende 2023 als dieser bestellt.
Bereits vor der Gründung der Wacker-Chemitronic im Jahre 1968 wurde im Bereich Reinstsilizium geforscht, entwickelt und produziert. Seit Beginn der Halbleiterproduktion im Jahre 1958 ließ der erste Meilenstein nicht lange auf sich warten, denn 1959 ging die erste Zonenziehanlage zum Züchten der Einkristalle in Betrieb und 1962 kam es zur Entwicklung des ersten Siliziumwafers. Knapp 20 Jahre später existierten die ersten 200-mm-Waffer in der damaligen Wacker-Chemitronic und 1998 nahm man eine Pilotfertigungslinie in Burghausen für 300-mm-Wafer in betrieb. Nach mehreren Umfirmierungen entstand 2004 schlussendlich die Siltronic AG. 2015 wagt man als Spin-Off des Unternehmens Wacker-Chemie den Börsengang und das mit großem Erfolg. Der damals mit mehr als 50 % beteiligte Konzern Wacker-Chemie nutzt 2 Jahre darauf seine Gelegenheit, um mehr als 20 % an Institutionelle Investoren abzutreten. Damit ist die Wacker-Chemie AG mit 30,83 % nach wie vor größter Teilinhaber.
Branchenanalyse
Die Halbleiterbranche ist das Herz unserer digitalisierten Welt. Mikrochips bzw. Halbleiter sind in jedem elektronischen Gerät verbaut, sei es im Smartphone, Kopfhörer, Autos oder Laptops. Halbleiter machen unsere Geräte Intelligenter, indem sie tausende Berechnungen innerhalb von Millisekunden durchführen können. Der Herstellungsprozesses ist sehr langwierig, kostenintensiv und Bedarf tiefes Fachwissen, weshalb innerhalb der Industrie die Herstellungsschritte auf mehrere Untersektoren aufgeteilt sind. Der 1. Schritt ist die Fertigstellung von Wafern. Genau das macht die Siltronic AG. Der 2. Schritt ist die Architektur des Chips. Die meisten Unternehmen wie Apple, Nvidia und AMD sind reine Chipdesigner. Im 3. Schritt wird dieses Design mit einem geeigneten Produktionsverfahren gefertigt. Der wichtigste Chiphersteller ist dabei TSMC. Aus den fertigen Siliziumchips müssen nun Bauteile hergestellt und auf Funktion getestet werden. Ist dies abgeschlossen so kommen die Chips zur Montage. Das sind in der Regel die Abnehmer der Chips, also Konzerne wie Volkswagen, Philips und Bosch.
Grundsätzlich ist die Branche sehr zyklisch. Ausschlaggebend dafür ist der sogenannte Peitscheneffekt. Dieser besagt, dass je weiter vorne man in der Wertschöpfungskette steht, desto größer sind die Auswirkungen der schwankenden Endverbrauchernachfrage. Siltronic steht ganz am Anfang der Wertschöpfungskette und ist diesbezüglich stark von Nachfrageschwankungen betroffen. Trotzdem wird die Halbleiterbranche durch die global zunehmende Digitalisierung weiterwachsen, wovon auch Siltronic profitiert. Der Markt für Siliziumwafer für die Halbleiterindustrie wird von fünf Unternehmen dominiert. Diese decken zusammen etwa 90 % der weltweiten Nachfrage ab. Dazu gehören die japanischer Hersteller Shin-Etsu und SUMCO sowie GlobalWafers aus Taiwan und SK Siltron aus Korea. Siltronic gehört auch zu den fünf Marktführern und konnte 2021 einen Marktanteil von 13 %, gemessen am Umsatz, sichern.
Geschäftsmodell
Die Siltronic AG verkauft Wafer weltweit an Kunden in der Halbleiterindustrie. Wichtig hierbei: die Siltronic AG fakturiert nur dann an Endkunden, wenn dieser seinen Sitz in Europa bzw. Taiwan hat oder der Kunde explizit bei Siltronic AG kaufen möchte. In allen anderen Fällen verkauft die Siltronic AG die hergestellten Wafer an als Händler tätige Tochtergesellschaften, die die Wafer an Endkunden verkaufen.
Das im Kern stehende Produkt, der Wafer, ist eine hauchdünne Siliziumscheibe mit extrem ebener Oberflächenbeschaffenheit. Hergestellt wird sie aus gezüchteten Silizium Einkristallen. Diese werden mit hochreinen Dotierstoffen anwendungsspezifisch modifiziert, um dem Einkristall seine elektrischen Eigenschafften zu verleihen. Die Stabförmigen Einkristalle werden anschließend auf den gewünschten Durchmesser geschliffen, in Scheiben geschnitten, mechanisch nachbearbeitet, geläppt, gereinigt und poliert. Auf diesen Wafern werden anschließend Chips von Firmen wie Intel, TSMC oder Micron gefertigt. Einsatzgebiet ist praktisch jedes elektronische Gerät.
Die Kundenanforderungen in der Halbleiterindustrie verändern sich fortlaufend. Getrieben durch das Internet der Dinge, intelligenter Geräte und Fabriken nimmt auch die Gesamtnachfrage an Halbleitern zu. Um dies bestmöglich auszunutzen, fokussiert man sich auf standardisierte Produktionsprozesse für zukunftsträchtige Produkte. Beispielsweise hat Siltronic langjährige Erfahrung in der Herstellung von 300 mm-Wafern. Daher hat man die Produktionsstandorte Freiberg und Burghausen als auch Singapur mit den modernsten Produktionsanlagen ausgestattet, die für die Massenproduktion dieser Wafer ausgelegt sind. Weiters achtet man darauf, zwischen den Produktionsstandorten einheitliche Maschinenausrüstung bereitzustellen, um das gesammelte Wissen der einzelnen Standorte auf alle übertragen zu können. Um durchwegs kosten zu sparen und nachhaltiges Arbeiten langfristig sicherzustellen werden Prozesse kontinuierlich diesbezüglich verbessert.
Siltronic AlleAktien Qualitätsscore
Siltronic erzielt im AlleAktien Qualitätsscore 5 von 10 möglichen Punkten.