Starbucks Aktie Analyse
- ISIN
- US8552441094
- WKN
- 884437
- Symbol
- SBUX
- Sektor
- Zyklischer Konsum
- Webseite
- Starbucks
- Investor Relations
- Investor Relations
- Obermatt
- Starbucks Analyse
Starbucks ist die größte Kaffeehauskette der Welt. Das Unternehmen aus Seattle hat es sich zur Mission gemacht, den menschlichen Geist Tasse für Tasse zu inspirieren und zu fördern.
Starbucks wurde 1971 als kleiner Kaffeeladen gegründet. Die kleine Kaffee-Kette fokussierte sich auf premium Kaffee aus der ganzen Welt. Dabei wurde die Kaffeebohne bzw. das Kaffeepulver verkauft. Bis hin zum ersten Café dauerte es noch ein bisschen: 1987 wurde die Kette von Howard Schulz übernommen. Er sah Kaffee nicht als ein Getränk, sondern vielmehr als eine Art des Austauschs und Beisammenseins. Deshalb krempelte er die Starbucks Filialen um: Aus einem Kaffeeverkäufer wurde eine Café-Kette. Ein Ort, wo Menschen zusammen kommen können. Um weitere Stores eröffnen zu können, erfolgte 1992 der IPO. Schon bald war Starbucks in jedem amerikanischen Flughafen zu finden. Wer verreiste, konnte in jeder Stadt in sein vertrautes Café setzten. Mit dem Rücktritt von Howard Schulz vom CEO Posten rutschte das Unternehmen in eine Abwärtsspirale: Die Expansion wurde noch schneller vorangetrieben. Die Mitarbeiter nicht mehr ausreichend geschult und unvorteilhafte Standorte für neue Filialen gewählt. Um sein geliebtes Unternehmen zu retten, kehrte Schulz 2008 wieder zu Starbucks zurück und half dem Unternehmen wieder auf Erfolgskurs.
Seit dem 4. April ist Howard Schulz zum dritten Mal der CEO des Unternehmens. Der vorherige CEO Kevin Johnson war nur 5 Jahre im Amt und möchte in den Ruhestand gehen. Der Gründer Howard Schulz wird den Posten des CEOs jedoch nur vorübergehend übernehmen, bis sich ein geeigneter Nachfolger gefunden hat. Ankeraktionäre besitzt das Unternehmen aktuelle keine.
Branchenanalyse
Der Kaffeemarkt wächst weltweit. In den Industriestaaten verschiebt sich der Konsum zunehmend auf außerhalb von Zuhause getrunkenen Kaffees. In vielen aufstrebenden Nationen ist der Konsum von Kaffee bisher kaum verbreitet. In den USA werden jährlich rund 500, in China erst 5 Tassen pro Person und Jahr konsumiert. Doch das ändert sich gerade: Kaffee wird in China immer beliebter. Der Markt wächst rasant. Starbucks erreicht am weltweiten Markt für außerhalb von Zuhause getrunkenen Kaffees einen Marktanteil von fast 50 %! Das ist weit mehr als die 10 folgenden Wettbewerber (McCafe, CostaCoffee…) zusammen.
Geschäftsmodell
Starbucks ist die größte Kaffeehauskette der Welt und betreibt rund 30.000 Filialen in 78 Ländern. Das Unternehmen hat sich in den letzten Jahren durch die "Second Home“ Strategie abgehoben. Die Besucher sollen sich in den Filialen wie zu Hause fühlen. Es geht nicht nur um Kaffee. Vielmehr geht es um Entspannung. Die Besucher sollen eine gute Zeit in den Filialen haben, und sich bereits auf den nächsten Besuch freuen. Diese Strategie soll jedoch von "der Pickup-Strategie" abgelöst beziehungsweise ergänzt werden: In den neuen Pickup Filialen wird der Kaffee nur noch abgeholt. Damit möchte Starbucks auf das veränderte Kundenverhalten während der Pandemie reagieren. Laut Starbucks wird sich diese nämlich auch nach Corona fortsetzten. Durch die Pickup-Strategie können viele kleine Filialen eröffnet werden. Da die Kunden nicht über den gesamten Besuch hinweg bedient werden müssen, spart das Unternehmen Geld und die Margen steigen. In den kommenden Jahren sollen 400 dieser neuen Filialen eröffnet werden.
Starbucks kauft Kaffeebohnen aus verschiedenen Ländern und röstet diese im Anschluss in eigenen Röstereien. Durch eine Kooperation mit Nestlé können die Kaffeebohnen auch im Einzelnen, also nicht also fertiger Kaffee gekauft werden. Zusätzlich zu Kaffee bietet das Kaffeeunternehmen Kekse, Kuchen und Snacks an.
Rund die Hälfte der Starbucks Filialen werden in selbst betrieben Filialen, die andere Hälfte von Franchise-Nehmern geführt. Diese erhalten eine Lizenz von Starbucks und werden mit den Produkten von Starbucks beliefert. Dafür müssen die Franchise Nehmer einen Teil ihrer Umsätze an Starbucks abführen. Durch den Strategiewechsel werden neue Filialen für die Franchisenehmer günstiger, schließlich brauchen die Pickup-Filialen deutlich kleinere Immobilien für den Verkauf von Kaffee to go.
Um die Kunden bestmöglich an sich zu binden, führte Starbucks ein Reward Programm ein: Jeder Kunde, der sich die Starbucks-App herunterlädt, wird automatisch Mitglied des Starbucks Programms. Pro Einkauf werden Punkte gesammelt. Bei genug Punkten gibt es ein Freigetränk. Hinzu kommen Überraschungsgutscheine und die Vorbestellung per App. Das Unternehmen hat sein Geschäft in vier Segmente aufgeteilt:
Amerika: USA, Kanada, Lateinamerika 70 %
Amerika ist der mit Abstand wichtigste Markt für Starbucks. Die Zahl der Transaktionen pro Laden konnte zuletzt nicht mehr erhöht werden. Der Umsatz pro Transaktion steigt hingegen seit Jahren um 3-4 % pro Jahr an. Ein Resultat der stetigen Preiserhöhungen.
International 22 %
Dieses Segment fasst alle Märkte außerhalb Amerikas zusammen. China ist der mit Abstand wichtigste Markt innerhalb dieses Segmentes. Starbucks erhöht die Zahl der Filialen im chinesischen Markt besonders stark. Rund 600 neue Läden werden derzeit jährlich in China eröffnet. Lange schien es so, als müsste sich Starbucks diesen Markt mit dem chinesischen Konkurrenten Luckin Coffee teilen. Jedoch ist dieser seit der veröffentlichen gefälschter Kennzahlen komplett von der Bildfläche verschwunden. Gut für Starbucks. Dank der zahlreichen Neueröffnungen wächst der Umsatz im asiatischen Segment mit rund 15 % pro Jahr. Die meisten europäischen Filialen werden von Franchise-Nehmern betrieben. Die operative Gewinnmarge liegt bei bescheidenen 6 %. Damit ist der europäische Markt für Starbucks bisher eher uninteressant
Channel Development/Global Coffee Alliance 8 %
Das Unternehmen hat vor einigen Jahren begonnen, Kaffeebohnen und fertige Kaffeegetränke auch außerhalb der eigenen Läden anzubieten. Handelspartner in diesem Segment ist Nestlé, welcher nun daran arbeitet, den Starbucks-Kaffee in die Nespresso Plattform zu integrieren. Zusätzlich nutzt Nestlé seine Beziehungen zu den großen Supermärkten und Einzelhändlern, um die Starbucks-Kaffeeprodukte in den Regalen platzieren zu können. Nestlé profitiert vom Image der Starbucks-Marke, und Starbucks erhält weiterhin einen Teil der Verkaufserlöse. Zusammen können beide Unternehmen das Wachstum in diesem Segment massiv beschleunigen.
Dividende
Starbucks ist ein langfristiger Dividendenzahler. Für das Geschäftsjahr 2021 lag diese bei 1,65 Euro. Die Ausschüttungsquote belief sich dabei auf 12 %, was historisch niedrig ist. Im Normalfall liegt die Ausschüttungsquote bei etwa 50 %. Zusätzlich konnte Starbucks in den letzten Jahren die Anzahl der Aktien um jährlich 5,4 % reduzieren.
Der Umsatz konnte in den letzten 5 Jahren um jährlich fast 7 % gesteigert werden. Der Gewinn wuchs dabei um 8,8 %. Beides wächst für einen zyklischen Markt relativ konstant. Nach Peter Lynch ist Starbucks damit ein Average Grower, da die Umsätze und Gewinne während der Pandemie nicht gesteigert werden konnten.
Starbucks AlleAktien Qualitätsscore
[caption id="attachment_31223" align="aligncenter" width="3999"]
Starbucks erzielt im AlleAktien Qualitätsscore 5 von 10 möglichen Punkten. Die Coronakrise hat an den Gewinnen gezehrt. In den kommenden Jahren sollte der Score sich wieder verbessern.[/caption]
Verwandte Artikel
-
Große Starbucks Aktienanalyse: Kaffeekette oder doch Bankhaus? Hauptsache Wachstum
Premium content -
Starbucks Aktienanalyse: mit leckerem Dividendenwachstum auf Expansionskurs
Premium content -
Starbucks Update: Größter Kaffeeproduzent der Welt überwindet die Coronakrise mit starker Marke und neuen Filialen
-
Starbucks Aktienanalyse: Hohe Rendite durch teuren Kaffee?
Premium content