VERBIO Aktie Analyse
- ISIN
- DE000A0JL9W6
- WKN
- A0JL9W
- Symbol
- VBK.DE
- Sektor
- Energie
- Webseite
- VERBIO
- Investor Relations
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- Obermatt
- VERBIO Analyse
Verbio ist einer der größten Biokraftstoffhersteller Europas. Das Unternehmen aus Zörbig beschäftigt aktuell 820 Mitarbeiter und hat es sich zur Mission gemacht, immer eine Generation voraus zu sein.
Verbio entstand im Jahr 2006 durch die Zusammenführung zweier Bioethanol-Firmen. Beide wurden von Claus Sauter gegründet, welcher auch CEO der Aktiengesellschaft wurde.
Das Unternehmen expandierte schnell in weitere Biokraftstoffbereiche und übernahm ausländische Firmen. Im Jahr 2019 begann Verbio mit dem Bau der ersten Stroh-Biomethan-Anlagen in Indien und den USA.
Der aktuelle CEO ist der Gründer Claus Sauter welcher 20% der Aktien hält. Insgesamt sind nur 28% der Aktien im Freefloat. Weitere 16% sind ebenfalls in Händen des Vorstandes. Zusätzlich werden 34% der Aktien von Aktionären mit einer Beteiligung von mehr als 5% gehalten. Die Mehrheit der Verbio Aktien sind also in festen Händen. Das ist gut für uns langfristige Investoren: Gründer stellen den langfristigen Erfolg des Unternehmens über den kurzfristigen.
Aktionärsstruktur
Verbio ist eine Aktiengesellschaft und die Aktien sind an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Das Unternehmen hat eine breite Basis an Aktionären. Die größten Aktionäre sind die deutschen Investoren Verbio AG und Terravest AG, die jeweils über ca. 25 % der Aktien verfügen, gefolgt von der deutschen Bank Commerzbank mit ca. 15 % und der Schweizer Bank UBS mit ca. 10 %.
Branchenanalyse
Verbio ist in der Biokraftstoffbranche tätig. Dieser Markt wuchs die letzten Jahre sehr konstant.
Biokraftstoffe werden in der Regel mit den klassischen Kraftstoffen vermischt, da die aktuellen Motoren nicht für reinen Biokraftstoff ausgelegt sind. Das Mischungsverhältnis hängt dabei vom Produzenten ab und liegt etwa bei 7%.
Der allgemeine Trend zur Dekarbonisierung spielt Verbio in die Karten: Für viele Industrieunternehmen wie Stahl oder Zementhersteller ist es wirtschaftlich nicht lohnenswert Strom für deren Produktion zu nutzen. Um den CO2 Ausstoß dennoch zu reduzieren, bietet es sich für solche Firmen an, auf Biokraftstoffe um zu steigen.
Insgesamt wird bei der Verbrennung des Biokraftstoffes so viel Kohlenstoff freigesetzt, wie die Pflanze beim Wachsen aufnimmt.
Geschäftsmodell
Verbio stellt Biokraftstoffe, Biodünger, Futtermittel, Desinfektionsmittel sowie Inhaltsstoffe für die Kosmetik und Pharmaindustrie her. Dabei profitiert Verbio von den steigenden Energiepreisen in Europa: Während sich diese durch Lieferengpässe oder Handelskonflikte erhöhen, kann das Unternehmen seine Preise ebenfalls erhöhen. Jedoch bei gleichbleibenden Kosten. Eine komfortable Ausgangslage.
Verbio dürfte dabei vor allem davon profitieren, dass Deutschland unabhängiger von Energieexporteuren wie Russland werden möchte.
Der größte Teil der Umsätze wird in Deutschland und Europa erzielt. Durch die Eröffnung mehrerer Geschäftsstellen im Ausland erhofft sich das Unternehmen, die Biokraftstoffe international besser vermarkten zu können.
Die Hauptabnehmer sind Mineralölgesellschaften, welche für rund 70% des Umsatzes verantwortlich sind.
Biodiesel 70%
Je nach Land werden unterschiedliche Rohstoffe für die Biodieselproduktion verwendet. Während in Europa hauptsächlich Raps verwendet wird, sind es in den amerikanischen und asiatischen Ländern Pflanzen wie Soja oder Palm. Die Biogasproduktion beginnt, nachdem der Raps ausgepresst wurde:
Die Kerne werden als Futtermittel verwendet, das Pflanzenöl wird mithilfe eines Katalysators zu Fettsäuremethylester (Biodiesel). Das Abfallprodukt Glycerin, welches beim Herstellungsprozess entsteht, muss jedoch nicht entsorgt werden: Das vielseitig einsetzbare Produkt wird für die Herstellung von Kunststoffen, Make-up oder Medikamenten genutzt.
Bioethanol & Biomethan 27%
Für die Herstellung von Bioethanol werden stärkehaltige Rohstoffe wie Roggen oder Mais benötigt. Genutzt werden diese nur, wenn sie die Lebensmittelqualität nicht mehr erfüllen.
Der Korn wird anschließend gemahlen, mit Wasser vermischt und erhitzt. Durch die Zugabe von Enzymen und Hefe entsteht schließlich Alkohol (Ethanol). Dieser wird anschließend konzentriert und weiterverkauft. Die Schlempe (Abfallprodukt), kann als natürlicher Dünger oder Rohstoff für Biomethan verwendet werden:
Durch Fermentation und die Zugabe verschiedener Bakterien entsteht daraus ein methanhaltiges Gas. Dieses wird anschließend gereinigt, konzentriert und in das Erdgasnetz eingespeist.
Wie auch beim Bioethanol kann das Abfallprodukt als Dünger genutzt werden.
Alternativ zur Schlemme nutzt Verbio als erstes Unternehmen überhaupt Stroh. Mit dem Biogas aus 4 Strohballen kann ein Auto 11000 km fahren.
Übrige 3%
Umsätze in diesem Bereich entstehen durch Dienstleistungen im Bereich Transport und Logistik.
Dividende
Die Dividende für das Geschäftsjahr 2020 beträgt 0,20 Euro bei einer Ausschüttungsquote von 13%. Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen musste Verbio die Dividende während der Coronajahre nicht senken. Stattdessen konnten sie diese in den letzten Jahren um jährlich 30% steigern, während die Nettoverschuldung weiterhin negativ blieb.
Die Verbio Aktie eignet sich aufgrund des Dividendenwachstums gut für Dividendenwachstumsinvestoren.