Waste Management Aktie Analyse
- ISIN
- US94106L1098
- WKN
- 893579
- Symbol
- WM
- Sektor
- Industrie
- Webseite
- Waste Management
- Investor Relations
- Investor Relations
- Obermatt
- Waste Management Analyse
Waste Management ist der größte Müllentsorger Amerikas. Das Unternehmen aus Houston beschäftigt aktuell rund 48.000 Mitarbeiter und hat es sich zur Mission gemacht, den Wert der Ressourcen zu maximieren und gleichzeitig die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren, damit sowohl unsere Wirtschaft als auch unsere Umwelt gedeihen können.
Die Geschichte von Waste Management reicht über 100 Jahre in die Vergangenheit. 1893 gründetet ein holländischer Einwanderer ein kleines Müllentsorgungsunternehmen. Er holte den Müll vor der Haustür ab und entsorgte ihn mit einem Lastwagen. Über viele Jahre war dieser Müllentsorgungsmarkt von kleinen Unternehmen geprägt, welche sich auf einzelne Dörfer fokussierten. Dies änderte sich jedoch in den 50er Jahren durch den Beginn der Wegwerfgesellschaft. Die Konsumenten kaufen Wasser in Plastikflaschen, den Kaffee gibt es to go in Pappbechern. Durch diese Entwicklungen erzielte Waste Management 1982 bereits einen Umsatz von 1 Mrd. USD. Zu diesem Zeitpunkt änderte sich auch erstmals der Umgang mit Müll. Anstatt alle Müllsorten gemeinsam zu entsorgen, begannen erste Firmen mit dem Recycling des Mülls. 2018 entstand bereits 7% des Firmenumsatzes durch Müllrecycling.
Der CEO des Unternehmens ist Jim Fish. Er ist seit 2016 im Amt und arbeitet seit 2001 für Waste Management. Seit er die Führung 2016 übernahm, begann das Unternehmen das erste Mal seit langem wieder zu wachsen. Zusätzlich wurden die Kosten gesenkt. Mit Bill Gates, beziehungsweise seiner Stiftung, hat das Unternehmen einen sehr bekannten Ankerinvestor. Die Stiftung hält rund 8,3% der Aktien. Ebenso viel hält der Vermögensverwalter Vanguard. BlackRock ist auch noch mit 7,2% an Waste Management beteiligt. Somit befinden sich rund 76% der Aktien im Freefloat.
Branchenanalyse
Waste Management kümmert sich um die Entsorgung von Müll. Die Müllbranche mag für viele Investoren erstmal langweilig erscheinen. Aber häufig sind genau die langweiligen Unternehmen langfristig die besten. Wie wichtig die Branche ist, merken wir, wenn wir uns einmal überlegen, was wäre, wenn unser Müll einen Monat lang nicht abgeholt werden würde. Die Müllentsorgungsbranche ist äußerst stabil. Müll entsteht unterwegs, auf der Arbeit, Zuhause und im Urlaub. Die Branche wächst allerdings nicht mehr. Beziehungsweise so stark wie die Inflation. Immerhin sind die Umsätze extrem stabil. In der Weltwirtschaftskrise gingen die Umsätze nur marginal zurück.
Grundsätzlich kann man Müll entweder recyceln/wiederverwerten (Metalle, Plastik, Papier), verbrennen (Müllverbrennung zur Stromerzeugung) oder deponieren. Früher wurde nahezu der gesamte Müll deponiert. Doch das ist nicht sinnvoll. Wertvolle Rohstoffe werden so unter der Erde entsorgt. Die enorme Umweltverschmutzung kommt noch obendrauf. Deshalb entscheidet man sich immer häufiger dazu, den Müll zu recyceln. Waste Management dürfte daher in den kommenden Jahren zu einem der großen Recycling-Profiteure werden.
Während die Branche früher äußerst wettbewerbsintensiv war, hat der Wettbewerb zuletzt deutlich nachgelassen. Die Top 3 Unternehmen sammeln zusammen bereits 45% des US-Mülls ein und entsorgen gar 55% des Mülls. Zweitgrößter Anbieter nach Waste Management (rund 40% kleiner und weniger profitabel) ist Republic Services. Ein Grund für den Rückgang sind Zusammenschlüsse der Unternehmen und die Unbeliebtheit der Mülldeponien. Sie stinken und benötigen viel Platz. Deshalb werden nur noch sehr wenige neue Deponien eröffnet. Damit ist es für Branchenneulinge schwierig, sich im Müllentsorgungsmarkt zu etablieren.
Geschäftsmodell
Waste Management ist das #1 Abfall- und Recyclingunternehmen der USA mit mehr als 250 Mülldeponien. Mit rund 44.000 Mitarbeitern werden insgesamt mehr als 20 Mio. Kunden bedient. Das Unternehmen bildet die gesamte Wertschöpfungskette der Entsorgung ab. Vom Aufsammeln/Abholen über das Recycling bis hin zur Deponierung. Waste Management sammelt Papier, Karton, Glas, Plastik und Metall ein.
Das Unternehmen ist in allen Bundesstaaten der USA sowie in Kanada vertreten.
Waste Management gilt als Vorreiter der Branche. Das Management hat in den letzten Jahren verschiedene Maßnahmen zur Senkung der Kosten, und Steigerung des Umsatzes eingeführt:
- Die Müllautos werden mit umweltfreundlichen & kostengünstigen Gas anstatt teurem Diesel betrieben ( 60% der Flotte)
- Durch Roboterarme benötigt es pro Fahrzeug nur noch einen Fahrer. Die "Drecksarbeit" wird von den Robotern erledigt. Die Personalkosten sinken und die Menschen können bequemerer Arbeit nachgehen.
- Durch die Übernahme des viertgrößten Müllentsorgers konnte Waste Management 3 Mio. neue Kunden gewinnen
- Steigende Lohnkosten werden zügig durch Preiserhöhungen kompensiert
Die Umsätze des Unternehmens lassen sich ein 5 Kategorien aufteilen. Damit deckt Waste Management die gesamte Wertschöpfungskette der Müllentsorgung ab:
Collection 53%
In diesem Segment entsteht der Großteil der Umsätze. Der Müll wird vom Kunden abgeholt. Je nach Kunde werden entweder Mülltonnen oder ganze Container voller Müll entsorgt.
Transfer 10%
In diesem Bereich wird der eingesammelte Abfall komprimiert und zwischengelagert.
Landfill 19%
In diesem Bereich wird der Müll auf Deponien gesammelt. An diese Deponien kommt man nicht einfach ran. Umweltvorschriften, fehlende Grundstücke, hohe Kapitalkosten verhindern ein Kopieren des Geschäftsmodells.
Recycling 8%
Knapp ein Zehntel des Umsatzes entstehen durch das Recyceln des Mülls. Neue Technologien & Sensoren ermöglichen eine immer bessere Sortierung und Wiederaufbereitung des Mülls. Waste Management wird so zum Profiteur einer Kreislauf- statt Wegwerfwirtschaft.
Other 10%
Dieses Segment besteht aus diversen Nebengeschäften. Wie die Gaserzeugung aus Abfällen oder mobilen Toiletten.
Dividende
Die aktuelle Dividende liegt bei 2,40 Euro. Die Ausschüttungsquote beläuft sich dabei auf 47,4%. In den letzten 5 Jahren konnte die Dividende um durchschnittlich 7,4% gesteigert werden. Zusätzlich zur Dividende kauft Waste Management Aktien zurück. Innerhalb der letzten 10 Jahre konnte dadurch die Zahl der ausstehenden Aktien um jährlich 1% gesenkt werden. Nicht besonders viel, jedoch war die Aktie in den letzten Jahren auch relativ hoch bewertet. Die Verschuldung wurde in den letzten Jahren leicht erhöht.
Das Unternehmen wird von vielen als eine Art Anleihe gesehen, die Umsätze und Gewinne sind extrem konstant. Investoren sollten jedoch bedenken, dass auch trotz eines stabilen Geschäftsmodells, der Wert einer Aktie schwankt. Vor allem dann, wenn man die Aktie zu teuer einkauft.
Die Umsätze wuchsen in den letzten 5 Jahren um durchschnittlich 5,6%. Das Gewinnwachstum belief sich im selben Zeitraum sogar auf 8,9%. Gemäß Peter Lynch ist Waste Management damit ein Average Grower. Das Unternehmen hat einen extrem tiefen Burggraben und erwirtschaftet auch in Krisenzeiten beinahe konstante Gewinne. Damit eignet sich das Depot für besonders konservative Investoren.
Waste Management AlleAktien Qualitätsscore
Im AlleAktien Qualitätsscore (AAQS) erzielt Waste Management 6 von 10 Punkten.
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