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Aktie Analyse

West Pharmaceutical Services Aktie Analyse

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WKN
864330
Symbol
WST
Sektor
Gesundheit
Investor Relations
Investor Relations

West Pharmaceutical Services ist ein US-amerikanisches Unternehmen aus der Gesundheitsbranche. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Entwicklung und Herstellung von injizierbaren pharmazeutischen Verpackungs- und Verabreichungssystemen. West Pharmaceutical Services wurde am 27. Juli 1923 von Herman O. West gegründet und hat seinen Hauptsitz in Exton im US-Bundesstaat Pennsylvania.

Geschichte

1923: Herman West arbeitete nach seinem Studium in einem Unternehmen, das Zahnärzte mit medizinischer Ausstattung belieferte. Jedoch wollte West ein eigenes Unternehmen gründen. Zusammen mit Frank Mancill und zwei ehemaligen Studienkollegen gründete er daher 1923 The West Company in Philadelphia. Neben Zahnärzten belieferte das Unternehmen auch Pharmaunternehmen mit medizinischen Komponenten.

1931: In diesem Jahr wurde die erste Übernahme getätigt. West erwarb die Simonds Abrasive Company. Der neue Geschäftsbereich fertigte Räder bis zu einem Durchmesser von 20 Zoll sowie Trennmaschinen für Gießereibetriebe.

1940er: Das Penicillin wurde von Dr. Alexander Fleming entdeckt. Aufgrund des 2. Weltkriegs wurde die amerikanische Regierung der größte Abnehmer für Penicillin. The West Company half dabei, die Medikamente für den Transport zu verpacken. Um es in der von der Regierung benötigten Geschwindigkeit und Menge zu liefern, mussten neue Verpackungen entwickelt werden.

Ein Joint Venture zwischen The West Company, Alcoa und Owens-Illinois stellte die Verpackungen her. West lieferte hauptsächlich die Gummistopfen, um die Flaschen zu verschließen. Nach dem Krieg konnte West seine Angebotspalette ausbauen und produzierte 1947 über 200 Mio. Gummiartikel für den medizinischen Verpackungsbedarf.

1950er und 1960er: Das Unternehmen erweitert die Produktionskapazitäten. Durch die neu gebauten Anlagen kann die Produktionsrate um 300 % gesteigert werden. Die neuen Maschinen konnten die Gummiartikel maschinell zuschneiden, wodurch das kostspielige und zeitaufwändige Zuschneiden von Hand entfiel. Bis 1965 stieg die Produktion auf zwei Milliarden Gummiartikel und 560 Mitarbeiter.

1970er: The West Company ging im Jahr 1970 mit einem Ausgabepreis von 15 USD pro Aktie in den USA an die Börse. Das Geld wurde für weiteres Wachstum des Unternehmens verwendet. 1978 wurde Mack-Wayne Plastics übernommen. Mack-Wayne war ein führender Hersteller von Gewindeverschlüssen aus Kunststoff, die in einer breiten Palette von Designs und Größen angeboten wurden.

1980: Das Unternehmen wurde an der New York Stock Exchange unter dem Ticker WST gelistet.

1990er: Aufgrund der nachlassender Nachfrage der Produkte entschied sich das Unternehmen dazu, sich zu verschlanken. Die Glasproduktionsanlagen wurden eingestellt und die Zahl der Mitarbeiter reduziert. Das Unternehmen wurde vom reinen Produzenten zu einem breit aufgestellten Anbieter von Produkten und Dienstleistungen, die den gesamten Produktentwicklungszyklus der Kunden unterstützen.

Im Zuge der Transformation wurde das Unternehmen 1999 in West Pharmaceutical Services umbenannt.

2000er: Da viele Pharmaunternehmen beschlossen, den Verpackungsprozess selbst in die Hand zu nehmen, litt das Geschäft von West Pharmaceutical Services. Der Konzern erwog sogar den Verkauf seiner Vermögenswerte und beauftragte eine Investmentbank, UBS Warburg, damit, Alternativen für das Unternehmen zu prüfen. Letztendlich wurde sich jedoch gegen den Verkauf entschieden.

Heute: West Pharmaceutical Services hat sich zu einem weltweit tätigen Konzern aus der Gesundheitsbranche entwickelt. Das Unternehmen ist in über 50 Ländern der Welt aktiv und beschäftigt rund 10.000 Mitarbeiter.

Mission

West Pharmaceutical Services hat sich zum Ziel gesetzt, medizinische Produkte und Lösungen zu liefern, die das Leben der Menschen jeden Tag verbessern. Dabei hat das Unternehmen den Anspruch, weltweit führend im Bereich der Verabreichung von injizierbaren Arzneimitteln zu sein. Die sichere Versorgung der Patienten hat höchste Priorität. Durch die jahrelange Erfahrung, Innovation und Leidenschaft für das Wohlergehen der Patienten möchte West dafür sorgen, dass sich die Kunden weltweit auf ihre Produkte verlassen können.

Management

Eric Green ist seit April 2015 der Geschäftsführer von West Pharmaceutical Services. Green erwarb seinen Bachelorabschluss in Chemie an der Bethel University und erhielt seinen M.B.A (Master of Business Administration) an der Washington University in St. Louis.

Vor seiner Tätigkeit bei West Pharmaceutical war Green bei Sigma-Aldrich tätig. Das Unternehmen ist ein weltweit führender Hersteller und Händler von chemischen, biochemischen und pharmazeutischen Forschungsmaterialien. In seiner mehr als 20-jährigen Tätigkeit beim Unternehmen sammelte er umfangreiche internationale Erfahrung und arbeitet in verschiedenen kaufmännischen und operativen Führungspositionen.

Im April 2015 trat Green die Nachfolge von Donald E. Morel, Jr. als CEO des Unternehmens an. Unter seiner Führung hat sich West Pharmaceutical Services stark entwickelt. Auch die Aktionäre konnten sich freuen. Seit April 2015 hat sich der Aktienkurs vervierfacht.

Branche

West Pharmaceutical Services ist in der Gesundheitsbranche tätig. Jedoch ist das Unternehmen nicht auf die Entdeckung und Herstellung von Medikamenten fokussiert. West Pharmaceutical konzentriert sich auf die Verpackung der Medikamente. Wenn man an Verpackungen denkt, kommen einem wahrscheinlich eher Verpackungen für Lebensmittel, Getränke und verschiedene Konsumgüter in den Sinn.

Aber auch für den Gesundheitsbereich sind die Verpackungen von enormer Bedeutung. Dabei geht nicht es nicht um die Verpackung aus Pappe, die wir in den Apotheken erhalten, sondern um die Behältnisse, in denen sich die Wirkstoffe befinden. Dazu gehören zum Beispiel auch Anwendungen zur Selbstinjektion. West Pharmaceutical Services hat sich auf die Komponenten und Systeme für die Aufbewahrung injizierbaren Arzneimitteln spezialisiert.

Die Produktion integrierter Aufnahme- und Verabreichungssysteme, die für injizierbare Arzneimittel und andere Gesundheitspflegeprodukte verwendet werden, ist notwendig, damit der medizinische Bereich ordnungsgemäß funktioniert.

Für den Markt der injizierbaren Arzneimittelabgabegeräte wird mit einem Wachstum in Höhe von 11,5 % pro Jahr gerechnet. Die Branche hat durch die Corona-Pandemie und den einhergehenden Impfprogrammen massiv profitiert. Die Nachfrage nach Nadeln, Spritzen und Behältern für Medikamente ist sprunghaft angestiegen.

Aber auch unabhängig von der Pandemie wird für den Markt starkes Wachstum angenommen. Chronische Krankheiten nehmen weltweit immer stärker zu. Die wachsende Belastung durch chronische Krankheiten hat zu einem Anstieg der Gesamtverwendung von Spritzen geführt, insbesondere von Einwegspritzen. Neben Spritzen werden aber auch noch andere Komponenten und Systeme für die Aufbewahrung und Abgabe der injizierbaren Arzneimitteln benötigt.

Regional betrachtet, stellt Nordamerika für diese Branche den größten Markt dar. Das lässt sich vor allem auf die Alterung der Bevölkerung und der steigenden Zahl chronischer Krankheiten zurückführen. Krebs und Diabetes sind hier mit die häufigsten Krankheiten. Während Nordamerika für den größten Teil der Umsätze verantwortlich ist, wird für den Asia-Pacific-Raum in den nächsten Jahren das stärkste Wachstum erwartet.

Geschäftsmodell

West Pharmaceutical Services hat sich auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Komponenten und Systemen für die Aufbewahrung und Abgabe von injizierbaren Arzneimitteln spezialisiert. Zum Produktportfolio gehören unter anderem Verpackungen, Komponenten für Spritzen, Kartuschensysteme, Autoinjektionsgeräte, Zubehör für Fläschchen, Spezialkomponenten.

Das Unternehmen unterteilt seine Umsätze in die folgenden zwei Bereiche.

Selbst hergestellte Produkte. In diesem Segment bietet das Unternehmen proprietäre Verpackungs-, Aufbewahrungs- und Drug-Delivery-Produkte sowie analytische Labordienstleistungen für Kunden aus den Bereichen Biologie, Generika und Pharmazeutika an.

Dabei geht es hauptsächlich um Verschlüsse aus Gummi oder Kunststoff für medizinische Geräte wie Spritzen, Tropfs, Pipetten und Komponenten für Einmalspritzen. Gerade in der Medizin ist es aufgrund der fragilen Geräte und gelieferten Medikamente wichtig, dass diese sicher und stabil verpackt sind. Die Produkte werden aus Elastomere, Aluminium und Plastik hergestellt. Elastomere sind formfeste, aber elastisch verformbare Kunststoffe.

Neben Verschlüssen gehören auch vollständige medizinische Geräte in diesen Geschäftsbereich, wie zum Beispiel Selbstinjektionsgeräte. Diese werden entwickelt, um den Kunden injizierbaren Therapien von zu Hause aus zu ermöglichen. Zusätzlich bietet das Unternehmen seinen Kunden auch Folien, Beschichtungen, Wasch-, Sichtprüfungs- und Sterilisationsverfahren und -dienstleistungen an.

Im Auftrag hergestellte Produkte. In diesem Segment konzentriert sich das Unternehmen auf das Design, die Produktion und die automatisierte Montage komplexer Geräte, von denen die meisten für Kunden aus den Bereichen Pharma, Diagnostik und Medizinprodukte verwendet werden.

Die Komponenten und Geräte werden häufig in chirurgischen, diagnostischen, injizierbaren und anderen Verabreichungssystemen sowie in einer Vielzahl von Konsumgütern verwendet.

Der Großteil der Umsätze werden durch das erste Segment generiert. Regional betrachtet, wird der meiste Umsatz mit 45 % im Heimatmarkt der USA erzielt. Der Block Europa, Mittlerer Osten und Afrika kommt ebenfalls auf einen Anteil von 45 %. Danach folgt der Asia-Pacific-Raum mit rund 10 %. Auch wenn die USA einen großen Anteil einnimmt, sind die Umsätze ordentlich diversifiziert.

West Pharmaceutical bezeichnet sich selbst als den weltweit führenden Hersteller in der Entwicklung und Produktion von technologisch fortschrittlichen, qualitativ hochwertigen, integrierten Behältnis- und Verabreichungssystemen für injizierbare Arzneimittel. Aus diesem Grund sieht sich das Management für die Zukunft gut aufgestellt.

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