Live-Aktienkurs von HeidelbergCement
1. Das Geschäftsmodell von HeidelbergCement im Überblick
Alle Details zur Branche und zum Geschäftsmodell kannst du jederzeit in der ausführlichen Aktienanalyse zu HeidelbergCement durchlesen. An dieser Stelle folgt ein schneller Überblick:
HeidelbergCement ist der zweitgrößte Zementhersteller der Welt. Zement wird zusammen mit Sand/Kies und Wasser vermischt, um Beton herzustellen. Das Unternehmen deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab:
- Steinbrüche: Abbau von Sand, Kies und Kalk
- Zementwerke: Der Kalk wird zermahlen, unter hohem Energieaufwand erhitzt und wird so zu Zement
- Mischwerk: Der fertige Zement wird zusammen mit Sand/Kies und Wasser zu Beton vermischt
- Transport: Der fertig gemischte Beton wird in Lastwagen zu den Kunden transportiert
Ein kapitalintensives Geschäft, laut, dreckig, aber auch mit großer Substanz (Rohstoffreserven, Produktionsanlagen). Die Produkte werden in drei Sektoren verbaut:
- Infrastruktur: 50% der Nachfrage, für den Bau von Straßen, Brücken, Tunnel, Flughäfen usw.
- Gewerbliche Bauten: 25% der Nachfrage, Produktions- und Logistikgebäude
- Private Bauten: 25% der Nachfrage, v.a. Wohnhäuser
2. Warum sollte man HeidelbergCement-Aktien im Depot haben?
Konstant hohe Gewinnmarge: Im langfristigen Durchschnitt verbleiben bei HeidelbergCement 12% des Umsatzes als operativer Gewinn übrig. Das ist ein solider Wert.
Ein verlorenes Jahrzehnt: Von 2008 bis 2020 ist der Aktienkurs lediglich seitwärts gelaufen. Das lag an einem großen Management-Fehler im Jahr 2007. Kurz vor dem Ausbruch der Finanzkrise wurde ein Konkurrent zu einem extrem teuren Preis übernommen. Die gesamten Kosten wurden mit kurzfristigem Fremdkapital finanziert. Die Verschuldung schoss auf bis zu 20 Mrd. EUR hoch (zum Vergleich: Der aktuelle Börsenwert des Unternehmens liegt nur bei 11,8 Mrd. EUR!).
Daher folgte für die Aktionäre ein verlorenes Jahrzehnt: Obwohl im operativen Geschäft gut Geld verdient wurde, kam bei den Aktionären kaum etwas an. Hohe Zinskosten und eine langsame Rückführung des gewaltigen Schuldenberges zehrten den Cashflow auf.
Besserung ist in Sicht: Mittlerweile ist es dem Unternehmen aber gelungen, den Schuldenberg von 20 Mrd. EUR auf "nur noch" 8,4 Mrd. EUR abzutragen. Die finanzielle Situation hat sich wieder entspannt. Die Zinskosten sind massiv abgefallen. Das Unternehmen arbeitet hart daran, den Cashflow zu steigern. Die Preise werden erhöht. Die Kosten gesenkt. Nicht wichtige Randgeschäfte werden verkauft.
3. Warum sollte HeidelbergCement gerade jetzt gekauft werden?
Günstige Bewertung: Das Unternehmen wird beim aktuellen Aktienkurs von 59,50 EUR mit einem Börsenwert von 11,8 Mrd. EUR bewertet. Demgegenüber steht ein freier Cashflow von 1,3 Mrd. EUR in 2020 (dies entspricht einer Cashflow-Rendite von 11,0% ), 1,4 Mrd. EUR in 2021 (12% Cashflow-Rendite) und 1,5 Mrd. EUR in 2022 (12,7% Cashflow-Rendite). Theoretisch könnte sich das Unternehmen also eine Dividendenrendite von 11% leisten!
Tatsächlich aber werden derzeit nur knapp 4% ausgeschüttet, mit dem Rest des Cashflows wird die Verschuldung weiter zurückgefahren. In spätestens 2-3 Jahren dürfte die Verschuldung aber auf einem derart niedrigen Level angekommen sein, dass eine weitere Rückführung nicht mehr sinnvoll erscheint.
Steigende Ausschüttungen für die Aktionäre: Ich rechne also damit, dass die Aktionäre bereits in wenigen Jahren stark steigende Ausschüttungen erhalten werden. Die damit einhergehende Dividenden-Erhöhung und die dann steigende Dividendenrendite sollten dafür sorgen, dass auch der Kurs anzieht. Nach einem verlorenen Jahrzehnt steht den Aktionären nun ein Jahrzehnt voller Cashflows und steigender Dividenden (sowie möglicherweise zusätzlichen Aktienrückkäufen) bevor. Denn im Kerngeschäft wirft das Unternehmen schon immer viel Geld ab. Nur kam das in den letzten 10 Jahren nicht bei den Aktionären an.
CEO kauft Aktien mit eigenem Geld (Insidertransaktion): Der CEO des Unternehmens, Dr. Dominik von Achten, sieht das genauso. Er kaufte seit 2013 bereits dreimal Aktien des Unternehmens, im Gesamtwert von 833.000 EUR. Der letzte Zukauf wurde am 21. Februar 2020, vor wenigen Tagen, gemeldet. Ganze 5.000 Aktien im Wert von 305.000 EUR kaufte der CEO des Unternehmens zu einem Kurs von 61,00 EUR in sein privates Depot. Wir haben die Aktien zu einem Kurs von 59,50 EUR gekauft und damit 2% günstiger als Dr. von Achten.
4. Meine Investitionsstrategie bei HeidelbergCement
Das Geschäft ermöglicht in den allermeisten Jahren eine zweistellige Gewinnmarge. Der generierte Cashflow ist sehr hoch. Nach dem Schuldenabbau der letzten 10 Jahre dürften nun die Aktionäre Jahr für Jahr mehr Dividenden erhalten. Zusätzlich könnten Sonderdividenden ausbezahlt oder Aktienrückkäufe durchgeführt werden.
Daher sieht meine Investitionsstrategie ziemlich langweilig aus: Kaufen und dann liegen lassen. Von Jahr zu Jahr eine steigende Dividende kassieren. Nichts tun. Erst bei einem Kurs über 140 EUR würde die Renditeerwartung der Aktie unter 8% absinken - und ich würde über einen Verkauf nachdenken und das Geld dann lieber in einer anderen Aktie arbeiten lassen. Angesichts eines aktuellen Aktienkurses von weniger als 60 EUR liegt dieses Szenario aber meilenweit entfernt.
Renditeerwartung | Einstandskurs |
ca. 8% p.a. | 142 EUR |
ca. 9% p.a. | 118 EUR |
ca. 10% p.a. | 101 EUR |
ca. 11% p.a. | 88 EUR |
ca. 12% p.a. | 79 EUR |
ca. 13% p.a. | 71 EUR |
ca. 14% p.a. | 64 EUR |
ca. 15% p.a. | 59 EUR |
ca. 16% p.a. | 54 EUR |
ca. 17% p.a. | 51 EUR |
ca. 18% p.a. | 47 EUR |
ca. 19% p.a. | 44 EUR |
ca. 20% p.a. | 42 EUR |