Live-Aktienkurs von Berkshire Hathaway
1. Das Geschäftsmodell von Berkshire Hathaway im Überblick
Alle Details zu Berkshire Hathaway und zum Geschäftsmodell kannst du dir jederzeit in unserer ausführlichen Berkshire Hathaway-Aktienanalyse durchlesen. An dieser Stelle folgt ein schneller Überblick:
Berkshire Hathaway ist die größte börsennotierte Beteiligungsgesellschaft der Welt. Das Unternehmen wird seit mehr als 50 Jahren von Warren Buffett und Charlie Munger geführt. In diesem Zeitraum liegt die erzielte Jahresrendite bei über 20% pro Jahr. Das ist mehr als doppelt so viel, wie der breite Aktienmarkt (S&P 500) in diesem Zeitraum eingebracht hat.
Die Überrendite ist das Ergebnis mehrerer kluger Überlegungen:
- Versicherungs-Geschäft mit Gratis-Liquidität: Berkshire besitzt eine Vielzahl von Versicherern. Diese nehmen Versicherungsprämien sofort ein, müssen aber erst im Schadensfall Beträge auszahlen. Zwischenzeitlich steht das Geld zur Verfügung - und kann angelegt werden. Dank des Versicherungs-Geschäftes kann Berkshire quasi mit einem Kredithebel arbeiten, der dauerhaft und kostenfrei verfügbar ist.
- Investitionen in Qualitätsaktien: Buffett ist ein wählerischer Investor. Er kauft nur ausgewählte Aktien, deren Geschäftsmodell er für besonders solide hält. Die meisten seiner Investitionen haben folgende Gemeinsamkeiten:
- Stabile Wettbewerbsposition, kaum zu verdrängen.
- Hohe Eigenkapitalrendite und Verzinsung auf das eingesetzte Kapital, hohe Cash-Generierung.
- Solide Bilanz mit wenig bis gar keiner Verschuldung.
- Geduld: Buffett wurde zuletzt heftig dafür kritisiert, dass er 144 Mrd. USD (!) Cash herumliegen hatte. Doch das ist Buffett egal. Er investiert nur dann, wenn er echte Schnäppchen sieht. Im Zweifel wartet er lieber ein paar Jahre auf die nächste Gelegenheit und sammelt Cash-Reserven an. In der Finanzkrise ermöglichte dieser Cash-Puffer die besten Deals seit vielen Jahren. Auch jetzt, in der Coronakrise, kann Berkshire Hathaway die günstigen Kurse ausnutzen und mit starkem Rabatt einkaufen. Das erhöht die langfristige Rendite.
Grundsätzlich ist Berkshire Hathaway eine sehr passiv geführte Investment-Gesellschaft. Buffett mischt sich nicht in das operative Geschäft seiner Manager ein. Er vertraut ihnen. Seine Rolle beschränkt sich darauf, den erwirtschafteten Cashflow in neue Investments zu lenken. Die meisten komplett aufgekauften Unternehmen und Aktienpakete werden nach dem Buy-and-Hold-Ansatz gehalten. So können die Kosten gering gehalten werden. Es fallen keine unnötigen Steuern und Transaktionskosten an.
Fazit: Berkshire ist fast schon eine Art "Mini-ETF" auf Amerika. Eine Ansammlung der besten Qualitätsunternehmen und Aktien der USA. Allerdings ein ETF ohne laufende Kosten. Und mit einem exzellenten Track-Record.
2. Warum sollte man Berkshire Hathaway-Aktien im Depot haben?
Überrendite zu erwarten: Das Erfolgskonzept der vergangenen 50 Jahre ist strukturell voll intakt. Die drei vorgestellten Erfolgsfaktoren werden auch in Zukunft funktionieren. Daher gehe ich davon aus, dass es der Gesellschaft auch in Zukunft gelingen wird, eine deutliche Überrendite gegenüber dem allgemeinen Aktienmarkt zu erwirtschaften.
Allerdings wird es kaum möglich sein, die 20% pro Jahr aus den letzten 50 Jahren auch in der Zukunft zu erzielen. Denn das Unternehmen verfügt mittlerweile über eine Eigenkapitalbasis von 429 Mrd. USD. Die bereits erreichte Größe sorgt dafür, dass der gewaltige Cashflow nur noch in großen Unternehmen angelegt werden kann. Nur dort sind diese Berge an Kapital sinnvoll zu investieren. Das schränkt den Auswahlradius deutlich ein.
3. Warum sollte Berkshire Hathaway gerade jetzt gekauft werden?
Massive Unterbewertung der Aktie: In meiner Aktienanalyse von Ende Februar 2020 habe ich einen fairen Wert je Aktie von ca. 300 USD errechnet. Der aktuelle Aktienkurs steht hingegen nur bei 185 USD (entspricht 169 EUR). Demzufolge besteht ein Aufwärtspotential von 62% auf den fairen bzw. inneren Wert der Aktie. Dieser kann errechnet werden, indem die drei Vermögensbestandteile des Unternehmens addiert werden:
Vermögensbestandteil |
Auf Unternehmensebene |
Je B-Aktie |
Vollständig im Besitz befindliche Unternehmen |
289 Mrd. USD |
118 USD |
Cashbestand |
144 Mrd. USD |
59 USD |
Aktienpakete |
266 Mrd. USD |
109 USD |
Gesamtwert |
699 Mrd. USD |
286 USD |
Alleine die sich im vollständigen Besitz befindlichen Unternehmen (u.a. die Versicherungen, die Eisenbahngesellschaft BNSF, der Energieversorger Berkshire Hathaway Energy...) und der Cashbestand von Berkshire machen bereits einen Unternehmenswert von 177 USD pro Aktie aus. Heute habe ich für den Kauf der Aktie aber nur 185 USD bezahlt.
Somit gibt es das wertvolle Aktienpaket des Unternehmens (u.a. Apple, Coca-Cola, American Express...) derzeit nahezu umsonst!
Auswirkungen der Coronakrise auf Berkshire Hathaway: Natürlich ist auch Berkshire Hathaway von der Coronakrise betroffen. Wenn bspw. die Produktion in den USA für 4, 6 oder 8 Wochen stillsteht, dann erhält die Eisenbahngesellschaft BNSF in diesem Zeitraum weniger Transportaufträge und verdient entsprechend weniger Geld. Der operative Gewinn des Unternehmens dürfte in den nächsten Quartalen deutlich absinken.
Doch für Berkshire ergeben sich aus dieser Krise auch immense Chancen. Das Unternehmen verfügte Ende 2019 über einen Cashbestand von 144 Mrd. USD (!). Geld, das jetzt in dieser Krise zu tiefen Kursen optimal angelegt werden kann. Damit wird das Fundament für die Überrendite der kommenden Jahre gelegt. In der Finanzkrise 2008/2009 hat Buffett einen genialen Trick angewandt: Er lieh bspw. im Jahr 2011 der Bank of America Geld zu einem Zinssatz von 6%. Gleichzeitig bekam er das Recht eingeräumt, den Kredit in Aktien des Unternehmens wandeln zu können. Natürlich zum Finanzkrisen-Tiefstkurs von ca. 7 USD pro Aktie. Buffett kassierte erst jahrelang hohe Zinsen und entschied sich danach nicht für eine Rückzahlung des Betrages, sondern in eine Umwandlung in Aktien. Die Umwandlung geschah zu einem Zeitpunkt, an dem der Aktienkurs viermal so hoch wie der Wandlungspreis von Berkshire Hathaway notierte. Während "normale" Anleihen zu 100% zurückgezahlt werden, erhielt Berkshire Hathaway eine Rückzahlung zu 400% der Investitionssumme.
Jetzt gerade haben viele Unternehmen weltweit wieder dasselbe Problem wie in 2008/2009: Sie würden liebend gerne ihre Liquiditätsreserven erhöhen. Gut möglich, dass Buffett diese Krise nutzt, um die nächsten Deals einzutüten. Dazu kommt noch der Umstand, dass Buffett im großen Stil Aktien direkt am Aktienmarkt aufkaufen dürfte und wir zusätzlich in den nächsten Wochen durchaus die eine oder andere vollständige Übernahme eines Unternehmens durch Berkshire Hathaway sehen könnten.
4. Meine Investitionsstrategie bei Berkshire Hathaway
Keine Frage: Derzeit sind zahlreiche Unternehmen sehr günstig zu erwerben. Neben Berkshire Hathaway hätte ich liebend gerne auch noch in rund 50 weitere Unternehmen investiert. Doch im Finanzielle Freiheit Depot muss ich mich jeden Monat auf eine Aktie beschränken. Warum ist es gerade Berkshire Hathaway geworden?
Meine Regel lautet: Nicht in die kaputten Unternehmen investieren, nur in die kaputten Aktien.
Ja, ein schöner Rabatt im Aktienkurs ist wünschenswert. Aber das Unternehmen dahinter sollte weiterhin Geld verdienen. Reichlich Geld verdienen. Dazu noch über eine solide Bilanz und eine große Liquiditätsposition verfügen. So kann sichergestellt werden, dass die ausgewählten Unternehmen diese Krise überleben und sogar gestärkt aus der Krise hervorgehen. Egal wie schlimm diese Krise noch wird: Berkshire Hathaway wird sie überleben.
Berkshire Hathaway ist eine Kernposition im Finanzielle Freiheit Depot, die ich ca. 1x/Jahr aufstocke. Ich plane, diese Aktie endlos zu halten. Der innere Wert des Unternehmens steigt laufend an.