

Warum ausgerechnet Mastercard?
Im Finanzielle Freiheit Depot haben wir uns das Ziel gesetzt, eine jährliche Rendite von mindestens 8,5% zu erzielen. Dabei wollen wir keine allzu großen Risiken eingehen. Die US-Wirtschaft wächst nun bereits seit neun Jahren am Stück. Im historischen Durchschnitt kam es alle sieben Jahre zu einer Rezession. Auch wenn die weltweiten Wirtschaftsaussichten nach wie vor gut sind, so möchten wir unser Depot doch bereits auf eine Zeit geringeren Wirtschaftswachstums vorbereiten.
Im Oktober 2018 habe ich daher einen eigenen Artikel mit vier wichtigen Kriterien zur aktuellen Anlagestrategie geschrieben. Diese vier Kriterien helfen uns dabei, die Risiken unserer Investitionen deutlich abzusenken.
- Nichtzyklische Aktien kaufen, denn diese erwirtschaften auch in konjunkturell schwierigen Zeiten weiterhin attraktive Gewinne.
- Anteil an US-Aktien erhöhen, denn die strukturellen Probleme sind in den USA deutlich geringer. Außerdem ist die Wirtschaft größtenteils eine unabhängige Binnenwirtschaft.
- Auf eine geringe Verschuldung achten, denn steigende Zinsen und rückläufige Gewinne können sonst schnell zur Gefahr werden.
- Den Anteil an Nebenwerten im Depot gering halten.
Großer Profiteur einer bargeldfreien Welt
Mastercard erfüllt alle vier Kriterien. Der große Wachstumstreiber des Unternehmens ist die Vision einer bargeldfreien Welt. Auf diese steuern wir langsam, aber kontinuierlich zu. Jedes Jahr steigt der Anteil an bargeldlos getätigten Zahlungen an. Treiber dafür sind Argumente wie die Bequemlichkeit für den Kunden, Online-Bestellungen (da kann definitiv nicht mit Bargeld bezahlt werden) sowie Aktionen vonseiten der Regierungen (Beschränkung der Bargeldzahlungen auf Höchstgrenzen...).
Gewinnmarge steigt
Wenn immer mehr Zahlungen ohne Bargeld getätigt werden, dann müssen diese zwangsläufig über eine zuverlässige Technologieplattform abgewickelt werden. Hier kommt Mastercard (und Visa) ins Spiel: Beide Unternehmen wickeln zusammen rund 500.000 Transaktionen pro Minute ab. Zuverlässig. Kostengünstig. Ohne Fehler. Für diese Dienstleistung verlangen beide Unternehmen rund 0,2% der getätigten Umsätze. Die Kosten für den Betrieb der Plattform sind relativ fix. Die Umsätze steigen durch immer mehr Transaktionen aber stark an. Daher steigt die Gewinnmarge beider Unternehmen immer weiter an.
Umsatz- und Gewinnwachstum für Jahre gesichert
Der Trend hin zu bargeldlosen Zahlungen wird noch viele, viele Jahre anhalten. Daher erwarten wir mit hoher Wahrscheinlichkeit über Jahre hinweg ein stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum. Dieses Wachstum verläuft wie an der Schnur gezogen. Verlässlich und planbar. Das macht die Aktie für eine langfristige Investition sehr attraktiv.
Unternehmen kaum zu verdrängen
Visa und Mastercard haben zusammen sechs Mrd. Kreditkarten ausgegeben. Ca. 2,4 Mrd. stammen von Mastercard. Die Karten sind weltweit überall akzeptiert. Sowohl offline als auch online. Werden von Milliarden Nutzern genutzt. Daher sind Visa und Mastercard sehr gut vor potentieller Konkurrenz geschützt. Diese müsste das klassische Henne-Ei-Problem lösen. Einerseits würde kaum ein Kunde die Karte des neuen Wettbewerbers haben wollen, weil diese ja nicht einsetzbar wäre. Anderseits würde kaum ein Händler ein Terminal für die neue Karte anschaffen wollen, denn es gäbe ja keine Kunden mit entsprechender Karte.
Die Folge: Anstatt Mastercard zu verdrängen, wird das Unternehmen in neue Entwicklungen einfach eingebunden. Sowohl Apple Pay als auch PayPal als auch weitere neue Anbieter greifen auf die Infrastruktur von Mastercard zurück.
Die Kombination aus sehr hohem Wachstum bei gleichzeitig geringen Risiken sorgt meiner Meinung nach für ein äußerst attraktives Chance-Risiko-Verhältnis für langfristige Investoren.
Bilanz grundsolide
Dazu kommt: Mastercard ist komplett schuldenfrei. Sitzt auf einem Cashberg von mehr als zwei Mrd. USD. Das senkt die Risiken weiter ab.
Langfristig zweistellige Renditeerwartung
Die Gewinne steigen aktuell jährlich um ca. 15%. Sofern sich die Bewertung des Unternehmens nicht verändert, muss auch der Aktienkurs um jährlich 15% steigen. Sonst bleiben Kennzahlen wie KGV etc. nicht konstant. Dazu kommt die Free Cash Flow-Rendite von 3,7%. Damit wird einerseits eine kleine Dividendenrendite von 0,6% ausbezahlt. Anderseits werden damit jährlich ca. 3% der Aktien zurückgekauft. Der Gewinn je Aktie steigt also nochmals 3% schneller pro Jahr als der Gewinn auf Unternehmensebene.
Warum Mastercard und nicht Visa?
Beide Unternehmen gefallen mir sehr gut für eine langfristige Investition. Mastercard hat ein paar Vorteile: Die Gewinnmarge ist noch nicht ganz so hoch wie bei Visa. Es besteht ein höheres Margensteigerungspotential. Der CEO kommt aus Indien. Das kann dabei helfen, in den Schwellenländern wie Indien besser aufgestellt zu sein. Und tatsächlich: Mastercard ist in den Schwellenländern besonders erfolgreich. Daher erwarten wir langfristig ein etwas höheres Gewinnwachstum als bei Visa.
Warum erfolgte der Kauf genau jetzt?
Gute Frage. Das Unternehmen ist fair bewertet. Wird stetig wertvoller. Wenn wir jetzt nicht zuschlagen, kann es sein, dass wir nie wieder so günstig in Mastercard einsteigen können. Die Aktie notiert immerhin 10% unter ihrem Allzeithoch. Dem Unternehmen geht es besser als je zuvor.