Singapur Aktien verstehen wie ein lokaler Investor plus eine Perspektive zu DBS
Singapur Aktien und Singapur Aktienmarkt für Investoren
Republik Singapur 新加坡共和国 |
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Amtssprachen | Englisch, Mandarin |
Ethnie der Bevölkerung | 75% Chinesisch 13% Malaysisch 10% Indisch |
Einwohner | 5,7 Mio. 60% davon mit Singapur-Pass |
Pro-Kopf BIP | 65.000 USD |
Währung | Singapur-Dollar SGD, S$ |
Internationales Kürzel | SG Domain: .sg |
Kreditrating des Landes | AAA |
Singapur Leitindex | Straits Times Index (STI), Top 30 nach Marktkapitalisierung |
Datum | 17. November, 2020 |
Singapur Aktien für Privatanleger
- Singapur hat es in 30 Jahren von Null zu einem der reichsten Länder der Welt geschafft, mit Einkommen und Vermögen deutlich höher als in den USA und Deutschland. Singapur ist damit der am schnellsten wachsende "Asiatische Tiger" noch vor Hongkong, Taiwan und Südkorea.
- Wirtschaftliches und freies Denken, geringe Regulierung, unabhängige Politik und niedrige Steuern beflügelten die Wirtschaft. Singapur ist nach New York das größte Finanzzentrum der Welt und hat den weltweit zweitgrößten Hafen.
- Wichtig: Singapur ist bis auf Export-/Import-Handelsbeziehungen absolut unabhängig von China, Japan und Hongkong. Ähnlich wie die Schweiz innerhalb Europas, jedoch noch viel besser diversifiziert: Jeder einzelne Handelspartner (z.B. China, USA, Europa) macht jeweils nur ca. 10% des Exports/Imports aus. Im Gegensatz zur Schweiz hat also nicht ein einziger Handelspartner (wie Europa bei der Schweiz) eine massive Verhandlungsmacht, dem das Land ausgesetzt wäre.
- Als hoch sicher und stabiles AAA-Land eingestuft sind die Bewertungen der Aktien am Straits Times Index (STI), dem Leitindex Singapurs, durchweg hoch mit KGVs zwischen 20 und 30. Einzige Ausnahme: Die Banken DBS, OCBC und UOB, die gemeinsam 30% des Index ausmachen.
- Mit diesen TOP3 Investmentideen ist eine Überrendite möglich
- Ich war für euch die letzten Wochen in Singapur und habe mir die Unternehmen ganz genau angesehen
Singapur Aktien für Privatanleger
- Singapur als freier Hafen Asiens
- Aktienmarkt Singapur: 50% Finanzen, 20% Industrie, 15% Immobilien
- Straits Times Index (STI 30) Aktien filetiert
- Spannende Aktien aus Singapur
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1. Singapur als freier Hafen Asiens
Mit den Amtssprachen Englisch und Mandarin ist Singapur ein weltweites Finanz- und Handelszentrum geworden. Gemeinsam mit Hongkong ist Singapur einer der größten Häfen und Warenumschlagplätze für China und Südostasien. Singapur ist weltweit nach Shanghai der zweitgrößte Hafen der Welt. Warenumschlagplatz bedeutet: Hier werden Produkte zur Zwischenlagerung oder Umverpackung aus China hinverschifft, bevor die Ware an das Endziel gelangt.
Von Singapurs einzigartiger Position als Warenumschlagplatz profitieren vor allem zwei Branchen: Banken, die das Inventar vorfinanzieren und Handelsunternehmen, die als Vermittler agieren.
Die Finanzindustrie von Singapur entstand mit der Vorfinanzierung von Waren und dem Aufbau von Logistik-Unternehmen. Daneben ist Singapur nun wie auch die Schweiz, Macao oder Hongkong eine Steueroase und zieht viel Vermögen an. Banken verdienen hohe Margen mit der Vermögensverwaltung.
Das Besondere: In Singapur gibt es keine Importzölle und der Hafen ist für Schiffe aller Nationen offen. So wuchs Singapur schnell zum zweitgrößten Hafen der Welt heran (nach Shanghai in China), gemessen an transportierten Containern.
Singapur ist weltweit führend in Vermögensverwaltung und Technologie
Auch Singapur hat einen eigenen Aktienmarkt mit vielen spannenden und stark wachsenden Unternehmen. Ein Unternehmen daraus habe ich bereits analysiert: Singapore Telecommunications (SingTel). Vielleicht der am besten aufgestellte Mobilfunkanbieter: Kaum Schulden und Marktführer-Monopole in zahlreichen asiatischen Ländern, nicht nur in Singapur. Aktuell (2020) ist der Anbieter aber sehr stark vom ausbleibenden Tourismus betroffen, daher wird die Aktie momentan deutlich riskanter.
Durch das Bankgeheimnis ist Singapur ein weltweit sehr beliebter Platz der Vermögensverwaltung. Wohlhabende Unternehmer, Investoren und Erben aus China, Indien und Indonesien bringen jedes Jahr mehrere Milliarden an USD neu in das Land hinein. Auch US-amerikanische und europäische Privatiers wie der Facebook-Mitgründer und Milliardär Eduardo Saverin verlagern einen ersten oder zweiten Wohnsitz in den Stadtstaat, um Steuern zu sparen.
Die Regierung Singapurs weiß aber natürlich: Wir haben in diesem winzigen Land keine natürlichen Ressourcen, nicht viel Platz für Landwirtschaft und Industrie. Die Lösung: Sie schaffen, ähnlich wie die Schweiz oder Cayman Inseln, etwas, das international sehr begehrt ist: Eine größtenteils unbürokratische, einfache, digitale und unregulierte Wirtschaft. Es lebe der freie Handel und die Marktwirtschaft. Die Essenz, wie Singapur in 30 Jahren so erfolgreich wurde, wird mit Leib und Seele fortgeführt. Singapur weiß sehr gut, dass sie nur mit internationalem Vertrauen und Kapital weiterhin erfolgreich sein können.
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Internationale Investoren lieben Singapur und umgekehrt
Sicherheit und Kompetenz im Umgang mit ausländischen Investoren
Singapur ist aus Investorensicht dafür bekannt, dass Gesetze extrem streng eingehalten werden und die Strafen exorbitant sind. Es gibt nicht viele Gesetze oder Regulierungen, aber diejenigen, die es gibt, werden stringent umgesetzt. In gewisser Weise das Gegenteil von China: Viele Gesetze, wenig wird umgesetzt/eingehalten. Rauchen im Bus oder Gaststätten kostet mehrere hundert Euro. Zu schnell gefahren? Ebenfalls mehrere 1.000 Euro Strafe oder eine Woche Gefängnis. Drogenhandel und Finanzbetrug werden mit der Todesstrafe geahndet.
Genau so streng, aber viel härter, wird auch bei Korruption oder Wertpapierbetrug durchgegriffen. Und der entscheidende Unterschied zu China: Die Strafen existieren nicht nur im Gesetz, sondern sie werden auch umgesetzt. Nur durch diese strengen Strafen hat es Singapur geschafft, sich von Korruption und Bilanzfälschung komplett trennen zu können, die in Chinas Mittelstand immer wieder für Aufruhr sorgen. Bei einem Investment in eine Firma aus Singapur sehe ich deshalb das "Länder-Risiko" oder "politische Risiko" als sehr gering an.
Singapur ist als Land von Einwanderern besonders offen gegenüber neuen Zuwanderern. Weltoffen, Visa werden besonders offen an Unternehmer und Investoren vergeben. Nur 60% der in Singapur lebenden Menschen haben den singapurischen Pass. Mehr als 75% der Singapurer haben chinesische Vorfahren, das Land ist deshalb mit China kulturell verbunden.
Verbunden, jedoch nicht verwurzelt: Es gab zwischen Singapur und China nie eine politische Verbindung oder Krieg. China behauptet nicht (wie bei Hongkong, Macao oder Taiwan), dass Singapur ein Teil von China sei und der Regierung von China unterstehe. Auch macht China mit weniger als 10% der Exporte/Importe von Singapur nur einen kleinen Teil des Handelsvolumen aus, wodurch Singapur besonders unabhängig bleiben kann.
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Wachstumsaussichten: langsam und sicher steil nach oben
Bevölkerung wächst, Wirtschaft wächst
Die Bevölkerung in Singapur wächst mit ca. 2,0% pro Jahr, das Bruttoinlandsprodukt mit 3,6% pro Jahr. Für ein hoch entwickeltes Land sind dies hervorragende Zahlen. Das durchschnittliche Brutto-Einkommen in Singapur liegt bei 48.000 EUR/Jahr, in Deutschland sind es nur 38.000 EUR/Jahr. Natürlich ist die Steuerlast in Singapur erheblich geringer, wodurch das Netto-Einkommen erheblich höher als in Deutschland ausfällt. Bei den genannten jeweiligen Durchschnittseinkommen (als Angestellter) liegt die Einkommensteuerlast in Singapur bei ca. 3% (ca. 2.000 EUR), in Deutschland bei 28% (11.000 EUR).
In diesem Abschnitt möchte ich euch ganz kurz den groben Entwicklungsverlauf von Bevölkerung, Währung (Singapur Dollar) und Bruttoinlandsprodukt zeigen, um die Grundpfeiler der Wirtschaft (und Wachstum) in wenigen Grafiken zu verdeutlichen. Anschließend werde ich danach auf die 30 größten Firmen Singapurs eingehen und meine 5 Favoriten vorstellen.
Singapur gilt heute als eines der reichsten und entwickeltsten Länder der Welt, als globales Finanz-, Technologie-, Handels- und Innovationszentrum. Singapur wird als "tax haven" (Steuerhafen) klassifiziert, dank geringer Einkommen- und Unternehmenssteuer (ca. 10% auf 100.000 EUR Jahreseinkommen), 0% auf Investmentgewinne (Kurssteigerungen oder Dividenden), nur 7% Mehrwertsteuer und 0% auf alle Gewinne, die im Ausland erwirtschaftet werden. Letzteres dürfte für die meisten hier ansässigen internationalen Firmen der Fall sein.
Die Bevölkerung hat durch die geringen Steuern und geringe Regulierung einen hohen Wohlstand erreicht. Das durchschnittliche Bruttoinlandsprodukt pro Person (als Maßstab für den generierten Wohlstand eines Landes) liegt nur in den Steueroasen und Ministaaten Qatar, Macao und Luxemburg höher. 90% der Singapurer leben im eigenen, abbezahlten Haus. Als die am schnellsten wachsende Wirtschaft der letzten 50 Jahre hat es Singapur geschafft, eines der reichsten Länder der Welt zu werden. Noch vor Deutschland, Japan und Amerika (gemessen an Einkommen und Vermögen).
Ich persönlich wohne seit 2019 ebenfalls in Singapur! Dies hat natürlich viele private Gründe. Singapur ist genau wie Hongkong sehr freundlich und zuvorkommend gegenüber ausländischen Einwanderern, wenig Staat und Regulierung und äußerst geringe oder keine Besteuerung.
2. Der Aktienmarkt in Singapur ist getrieben von Finanzen, Industrie und Immobilien
Nachdem ich bereits den Aktienmarkt China extrem ausführlich beleuchtet habe (falls noch nicht gelesen, jetzt unbedingt nachholen!), möchte ich euch heute einen Kurzeinblick zum Aktienmarkt Singapur geben. In der China-Analyse gehe ich als erster Analyst tiefgehend auf alle TOP50-Unternehmen in China, das politische Risiko und weitgehend unerkannte Stärken und Schwächen dieser Weltwirtschaft ein.
Indirekter Einfluss durch den Staat durch Investment-Firma Temasek
Temasek ist eine singapurische Holding-Gesellschaft, welche vollständig im Besitz der Regierung ist. Temasek investiert mit klarer Rendite-Absicht hauptsächlich in den Sektoren Finanzwesen, Telekommunikation, Medien und Technologie und Transport. Für die Regierung ist diese Investment-Gesellschaft eine zusätzliche Einkommensquelle neben dem Steueraufkommen. Nur 27% aller Investments sind in Singapur.
Temasek hält große Aktienpakete an den singapurischen Firmen SingTel, DBS Bank, Singapore Airlines, CapitaLand und ST Engineering. Warum ist das relevant? Weil Temasek damit insgesamt 7% des Aktienmarktes Singapur (Straits Times Index) besitzt. Das ist aus meiner Sicht nicht weiter schlimm, ich würde mir jedoch weitere Gedanken machen, wenn diese Zahl weiter auf 15%, 20% oder gar 30% anschwillt.
Temasek handelt bisher jedoch sehr fair, zahlt Steuern wie jede andere Investment-Firma. Interessenskonflikte oder bevorzugte Behandlungen durch die Regierung sind strikt untersagt.
Finanzen und Banking in Singapur
Singapur ist nach New York und London das drittgrößte globale Finanzzentrum. Hongkong, Tokio, San Francisco, Boston, Frankfurt folgen danach. Das Bankwesen in Singapur hat im Gegensatz zu allen anderen Finanzzentren jedoch einen starken Fokus auf Vermögensverwaltung, was mit dem hervorragenden steuerlichen Umfeld zusammenhängt. Dies ist mit dem Finanzplatz Zürich/Schweiz in so weit vergleichbar, weil auch die Schweiz diesen Status in der Vermögensverwaltung nur durch die geringen Vermögens- und Kapitalsteuern errungen hat.
Durch hohen Druck der EU kam das Bankgeheimnis der Schweiz immer mehr ins Bröckeln. Für Ausländer gibt es in der Schweiz gar kein Bankgeheimnis mehr. Schweizer Banken müssen allen EU-Staaten Auskünfte über alle EU-Bankkonten freigeben. Das führte zu einem massiven Abfluss von Kapital von der Schweiz nach Singapur, wo ein unabhängiges Bankwesen und -geheimnis intakt ist. Die Schweizer Großbanken UBS und Credit Suisse ziehen mit, haben ihren internationalen Hauptsitz der Vermögensverwaltung nach Singapur verlegt. Weil Singapur nicht einen einzigen hauptsächlichen Handelspartner hat (wie die Schweiz etwa EU), ist Singapur deutlich unabhängiger und nicht so einfach unter Druck zu setzen. Hin- und wieder hört man den Ausdruck "Singapore is the Switzerland of Asia".
Singapurs größter Handelspartner ist China mit gerade einmal 13% der Exporte und Importe. Hongkong, EU, Malaysia, Indonesien und USA folgen mit je knapp 10%. Damit ist die Republik Singapur international exzellent "diversifiziert."
Banken in Singapur verdienen Geld in drei Sparten:
- Zinsen auf Kredite, vorrangig durch Immobilienfinanzierungen
- Provisionen durch Fondsvermittlungen und Gebühren (z.B. Kontoführung, Kreditkarten, ...)
- Vermögensverwaltung durch Betreuung und Beratung wohlhabender Kunden, in der Regel ab 500.000 USD Vermögen
Aktuell liegt der Fokus mit 60% noch vorrangig bei Zinseinnahmen, mit denen Handel und Immobilien vorfinanziert werden. Der Bereich der Vermögensverwaltung macht aktuell erst ca. 10% der Branche aus, ist aber hoch profitabel, weniger von Wirtschafts- und Immobilienkrisen betroffen, und mit 15% pro Jahr unglaublich schnell wachsend. Die Vermögensverwaltung ist eine Branche, die global stagniert, aber in Singapur mit 15% Wachstum pro Jahr beeindruckt. UBS, Deutsche Bank und JP Morgan haben das früh erkannt und sind seit 20 Jahren fest in Singapur als Vermögensverwalter der wohlhabenden Unternehmer, Investoren und Erben verankert. Zumindest mit dem frühen Eintritt in Singapur haben diese drei Banken vieles richtig gemacht.
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Die "vier asiatischen Tiger", die seit 1970 rasant gewachsen sind, und sich von den ärmsten zu den reichsten Ländern der Weltwirtschaft hoch gearbeitet haben.
Die Top-Banken in Singapur, DBS, OCBC, UOB, sind alle sehr, sehr ähnlich bewertet (KGV 10-13) und insgesamt gesund, haben genug Kapital. Die Performance ist vorrangig ein Spiegel der Wirtschaft Südostasiens. Neben der "steueroptimalen" Vermögensverwaltung haben diese Banken jedoch keinen offensichtlichen Vorteil gegenüber einer anderen Bank in Asien, z.B. Bank of China, HSBC oder ICBC.
3. Straits Times Index: Die Top 30 aus Singapur
Der sogenannte Straits Times Index (STI) bildet, ähnlich wie der DAX in Deutschland, die 30 größten Firmen Singapurs nach Marktkapitalisierung in einem Index ab.
Im Straits Times Index sind vor allem die Sektoren Finanzen, Industrie und Immobilien vertreten, auch wenn diese zusammen nicht 83% der Wirtschaft Singapurs ausmachen. Weil im STI nur die 30 größten Firmen von Singapur enthalten sind, erscheinen diese drei Sektoren überproportional groß.
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Ticker | Logo | Aktie | Beschreibung |
D05 | DBS Group Holdings | #1 Bank in Südostasien und Singapur. Staatliche Bank, die privatisiert wurde und nun all-in Digitalisierung geht. | |
G13 | Genting Singapore PLC | Mischkonzern: Tourismus und Resorts | |
Z74 | Singapore Telecommunications | Telekommunikation | |
U11 | United Overseas Bank | Banking | |
V03 | Venture Corporation | High Tech-Design und Produktion | |
C31 | CapitaLand | Real Estate, Retail, Residential, Commercial, REITs, Financial Services, Hospitality | |
O39 | Oversea-Chinese Banking Corp | Banking | |
C38U | CapitaMall Trust | Immobilien (Malls) | |
BS6 | Yangzijiang Shipbuilding Holdings | Schiffbau | |
BN4 | Keppel Corp | Mischkonzern | |
C61U | CapitaCom Trust | Immobilien | |
C09 | City Developments | Immobilien | |
A17U | Ascendas Real Estate Investment Trust | Immobilien | |
S68 | Singapore Exchange Limited | Singapurs einziger und größter Börsenplatz, an dem die singapurischen Aktien notiert sind. | |
T39 | Singapore Press Holdings | #1 Medienunternehmen Singapur | |
U14 | UOL Group | Immobilien-Mischkonzern | |
C6L | Singapore Airlines | #1 Airline Singapur | |
S63 | Singapore Technologies Engineering | Maschinenbau, Verteidigung | |
F34 | Wilmar International | Lebensmittelverarbeitung | |
NS8U | Hutchison Port Holdings Trust | Hafen | |
Y92 | Thai Beverages | Getränkehersteller | |
J37 | Jardine Strategic Holdings Ltd | Mischkonzern | |
S58 | SATS | Dienstleister für Frachtbeförderung und -checking in Flughäfen und Seehäfen. | |
J36 | Jardine Matheson Holdings Limited | Mischkonzern | |
C52 | ComfortDelGro | Land transport, Automotive engineering, Vehicle inspection, Outdoor advertising Insurance brokerage |
|
U96 | Sembcorp Industries | Utilities und Marine | |
H78 | Hongkong Land Holdings | Immobilien mit Hongkong Fokus | |
CC3 | Starhub | Telekommunikation | |
C07 | Jardine Cycle & Carriage | Mischkonzern | |
E5H | Golden Agri-Resources | Palmöl |
4. Spannende Aktien aus Singapur
1. Singapore Telecommunications (SingTel)
Vor einiger Zeit habe ich SingTel genau auf AlleAktien analysiert. SingTel ist eines der größten Telekommunikations-Monopole der Welt. Sie sind die #1 Telco-Firma in zahlreichen asiatischen Ländern und haben kaum Schulden. Mit einem KGV von 16 günstig bewertet. Umsatz, EBIT und Gewinn sind jedoch seit 5 Jahren stagnierend. Aus diesem Grund erreichte SingTel beim AlleAktien Qualitätsscore nur 4 von 10 möglichen Punkten.
Ich habe das Unternehmen auf "halten" eingestuft. Seitdem hat sich auch der Aktienkurs kaum bewegt. Ich sehe Singtel weiterhin als "haltenswert" an. Singtel hat einen starken Burggraben, jedoch ist das Wachstum viel zu schwach. Singtel hat zwar starkes Wachstumspotential (Satelliten-Telefonie, steigendes Datenvolumen in Südostasien), jedoch will dieses erst noch realisiert werden.
2. Development Bank of Singapore (DBS)
DBS ist die größte Bank in Südostasien. Gegründet wurde DBS als Staatsbank Singapurs von der Investmentgesellschaft Temasek und ist mittlerweile fast komplett privatisiert. DBS gilt als die digitalste Bank der Welt: Papier wurde in einigen Departments komplett verboten, 80% der Mitarbeiter haben eine Digitalisierungsschulung erhalten, Kosten werden rapide gesenkt und Kundenprozesse komplett digitalisiert. Was mich auch vor Ort immer beeindruckt hat: DBS ist mobile-first. Das behaupten zwar viele Banken, bei DBS wird es aber durch und durch gelebt, wie ich bei vielen singapurischen Freunden und Freundinnen gesehen habe: Alle wichtigen Funktionen kann man am Smartphone machen.
DBS hat sogar einen eigenen digitalen Zahlungsstandard in Singapur erfolgreich durchgesetzt: Paylah. Damit kann man mit dem Smartphone kontaktlos in fast allen Supermärkten, Malls und Kiosken bezahlen. Die Funktionsweise ist ähnlich wie bei Apple Pay oder dem Schweizer Twint.
Dazu gefällt mir bei DBS, dass sie eine sehr solide Bilanz haben und "quality first" denken: Kredite werden nur an die liquidesten und solventesten Kreditnehmer vergeben. Man entscheidet sich aktiv gegen Kunden, die einen Kredit bei einem Jobverlust möglicherweise nicht mehr zurückzahlen können. Sowas braucht viel Mut und ein starkes Wertesystem, um auf diese ganzen (kurzfristigen, nicht-nachhaltigen) Gewinne zu verzichten. Gerade deshalb finde ich aber DBS so interessant.
Banken ähneln Optionen auf die Gesamtwirtschaft: Sie schwanken viel stärker nach oben und nach unten. Oft gehen sie beim Schwanken nach unten Bankrott
In guten Zeiten verdienen sich Banken verrückt. In schlechten Zeiten haben Banken eine realistische Chance, insolvent zu gehen, wenn die Kreditnehmer (z.B. Immobilienkredite oder Firmenkredite oder Konsumkredite) private Insolvenz anmelden. Daher sind Banken meiner Meinung nach die mit Abstand "zyklischste" Branche, die es gibt — auch wenn Finanzwerte nichts mit dem Bloomberg-Sektor "Zyklischer Konsum" zu tun haben.
DBS ist aktuell mit einem KGV von 10,5 bewertet und konnte seit 2015 mit durchschnittlich 11,5% pro Jahr im Umsatz wachsen. Meiner Meinung nach eine einzigartige Kombination aus Gewinnrendite und Wachstum, an der ich mich gerne beteilige. Ich bin Anfang November selbst in DBS mit einer kleinen Position eingestiegen. Die Dividendenrendite beträgt aktuell 4,2%.
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Michael C. Jakob
Geschäftsführer von AlleAktien.de
Bildquellen: gov.sg, Michael Jakob