Datagroup Aktienanalyse: Profiteur der Digitalisierung
Aktienanalyse DATAGROUP SE |
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WKN | A0JC8S |
Preis | 35 EUR |
Ausstehende Aktien | 8,35 Mio. |
Marktkapitalisierung | 294,3 Mio. EUR |
Datum | 04.11.2018 |
Zusammenfassung
- Die Datagroup SE ist ein führender deutscher IT-Dienstleister, der mittelständische und große Unternehmen sowie Behörden betreut.
- Kein Unternehmen kann sich der Digitalisierung entziehen → Hier kommt die Datagroup ins Spiel, die Unternehmen dabei hilft, die firmeneigene Digitalisierung voranzutreiben bzw. ihre IT outzusourcen.
- Über 2.000 Mitarbeiter betreuen 600.000 IT-Arbeitsplätze.
- Oberste Priorität stellt die Kundenzufriedenheit dar.
- Über die letzten 5 Jahre konnten Umsatz, EBITDA und EBITDA-Marge stetig gesteigert werden. Dies geschieht sowohl durch organisches Wachstum, als auch durch Zukäufe.
- Das Ziel ist es, Marktführer als Outsourcer für Firmen mit einem Jahresumsatz von 100-5.000 Mio. EUR zu werden.
- Der Gründer und CEO Max Schaber hält 51% der Aktien und denkt als größter Aktionär im Sinne der Aktionäre.
- Vorsicht: Die DATAGROUP SE hat ein vom Kalenderjahr abweichendes Geschäftsjahr. Das Geschäftsjahr der DATAGROUP SE beginnt bereits am 01.10. und endet am 30.09. eines Jahres.
Inhaltsverzeichnis
- Geschäftsmodell
- Bewertung
- Risiken
- Fazit
1. Geschäftsmodell: Profiteur der Digitalisierung
Beschreibung des Geschäftsmodells
Digitalisierung und Industrie 4.0 betreffen heutzutage jeden Marktteilnehmer unabhängig von Branche und Firmengröße. Die Datagroup beschreibt sich selbst als „Maschinenraum der Digitalisierung“.
Für mittelständische Unternehmen ist es zum einen teuer, eine eigene IT-Abteilung zu betreiben und zum anderen schwierig, geeignete Mitarbeiter zu finden. Somit ist es für sie lohnenswert, die IT outzusourcen. Bekannte Beispiele sind die SAP Implementierung oder das Einrichten, Verwalten und Aktualisieren des Microsoft-Umfeldes.

Mit CORBOX, „Corporate IT – Out of the Box“, steht dem Kunden eine Art Box zur Verfügung, aus der er die für sein Unternehmen passenden IT-Service Bausteine „rauspicken“ kann. Die ausgewählten Bausteine dienen als allgemeine Basis. Von dieser ausgehend kann der Kunde die Bausteine weiter individuell auf seine Anforderungen zuschneiden lassen.
Als Beispiel für einen solchen Baustein dient der „Service Desk“: Hier werden Mitarbeiter der Unternehmen zu IT-Fragen beraten. Sie rufen also beim „Service Desk“ an, wenn sie Probleme mit ihrer Software haben. Möchte ein Kunde diesen Service nun beispielsweise 24h buchen, muss er für diese individuell auf ihn zugeschnittene Leistung eine zusätzliche Gebühr zahlen.
Die Datagroup wächst sehr stark durch Zukäufe. Dabei versucht sie positive Segmente der Unternehmen zu übernehmen, deren Kultur beizubehalten und sie unter dem Mantel der Datagroup zu integrieren. Seit dem Börsengang 2006 übernahm die Datagroup 20 Unternehmen.
Märkte: In Deutschland aktiv
Die Datagroup ist fast ausschließlich in Deutschland aktiv und konzentriert sich auf Kunden mit einem Jahresumsatz von 100-5.000 Mio. EUR.
Segmente
Die Datagroup gliedert sich in zwei Segmente: Service und Solutions & Consulting.
Segment Service: Sorgenfreier IT-Betrieb der betreuten Unternehmen
Die CORBOX ist das Herzstück des Service-Segments: Hier wird dem Kunden eine modulare Komplettlösung für einen sorgenfreien IT-Service angeboten.
Einzelbereiche sind die immer wichtiger werdenden, rasant wachsenden Cloud-Lösungen (sowohl eigene Cloud- als auch Hybrid-Lösungen mit Drittanbietern wie Amazon oder Microsoft), der Service Desk (Anlaufstelle bei allen Fragen und Störungen im IT-Bereich), Support von IT-Arbeitsplätzen, Datensicherheit und Management von Businessapplikation sowie SAP-Systemen.
Segment Solutions & Consulting
Hier unterstützt die Datagroup Kunden bei der Digitalisierung ihres Unternehmens. So sorgt sie dafür, dass eine im Unternehmen bereits vorhandene IT die Geschäftsprozesse des Unternehmens optimal unterstützt. Beispielsweise beschäftigt die Datagroup eines der größten SAP-HANA-Teams Deutschlands mit 306 Mitarbeitern.
Des Weiteren wird in diesem Segment Software für Kunden entwickelt, erweitert und gepflegt. Auch mobile Apps für Warenwirtschaft und Vertrieb gehören hier zum Repertoire (z.B. Bafög App).
Kundennutzen hat oberste Priorität

Aufgrund der Tatsache, dass die Services der CORBOX einzeln buchbar sind, steigen die meisten Kunden mit einem einzigen Baustein ein. Die Datagroup versucht, eine hohe Kundenzufriedenheit zu erzielen und so den Kunden langfristig zu binden, um ihm weitere Services verkaufen zu können. Bildquelle: DATAGROUP SE Unternehmenspräsentation vom November 2018.
Burggraben: Kunden werden über Verträge an Datagroup gebunden
Durch Verträge über drei, fünf oder noch mehr Jahre versucht die Datagroup Unternehmen langfristig an sich zu binden. Das Geschäftsmodell in der jetzigen Form besteht erst seit 12 Jahren, wobei die durchschnittliche Kundenhaltedauer 10 Jahre beträgt. Hieran lässt sich erkennen, dass ein Unternehmen, sobald dieses erst einmal Kunde der Datagroup ist, nicht mehr auf deren Service verzichten möchte, bzw. kann. Die „Churn Rate“ (die Rate der Kunden, die den Service nicht weiter buchen) beträgt 1,5-2% p.a. des Jahresumsatzes.
Sind die Kunden erst mal akquiriert, schafft es die Datagroup, diese langfristig an sich zu binden.
Allerdings haben sie hier m. M. nach keinen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz, außer der extrem hohen Kundenbindung und der Konzentration auf die „Nische“, deutsche mittelständische Unternehmen zu betreuen.
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Langfristige Trends: Die Digitalisierung schreitet voran und verschafft Datagroup einen schönen Rückenwind
Wie bereits angesprochen, halte ich den Trend der Digitalisierung und Industrie 4.0 für nicht aufhaltbar. Die Betreuung der Kunden im Bereich der IT wird immer wichtiger werden und bleiben.
„Das Blut und der wichtigste Rohstoff unserer modernen Gesellschaft sind die Daten eines jeden Unternehmens. Nahezu jede Firma ist auf dem Weg, eine Software-Firma zu werden. Die Software wird in jedem Unternehmen immer wichtiger und zunehmend zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil.“ (vgl. Jonathan Neuscheler).
Die Datagroup hilft den Unternehmen dabei, diese zu verwalten und outzusourcen. Folglich ist der langfristige Trend meiner Meinung nach gesichert und befindet sich sogar in einem stetigen Wachstum.
Langfristige Strategie
Im Jahr 2012 hat die Datagroup die Vision 2020 ausgerufen. Im Laufe des Jahres 2018 wird die Vision 2025 entwickelt.
Die Vision 2020 verfolgt das Ziel, ein agiler IT-Service Provider mit der höchsten Kundenzufriedenheit zu werden. Durch hohe Kundenzufriedenheit ist eine Langfristigkeit gegeben. In Zahlen drückt die Datagroup es so aus: Im Jahr 2021 sollen ein Jahresumsatz von 400-500 Mio. EUR, eine EBITDA-Marge von 13% und eine EBIT-Marge von 10% erreicht werden.
Bei einem aktuellen Umsatz von 223,1 Mio. EUR wird also fast eine Verdoppelung angestrebt. Bei einer angestrebten 10% EBIT-Marge würde dies einem EBIT von 40-50 Mio. EUR entsprechen, d.h. mehr als eine Verdoppelung zu dem EBIT von 2016/2017 (18,6 Mio. EUR).
Nehmen wir mal an, dass Datagroup die sehr ambitionierten Ziele erst drei Jahre später, also im Jahr 2023, erreichen wird. Anmerkung: In der Vergangenheit ist es der DATAGROUP SE fast immer gelungen, die unternehmenseigenen Ziele zu erreichen. Bei einem Umsatz von dann rund 500 Mio. EUR und einem operativen Gewinn von rund 50 Mio. EUR kann ein operativer Gewinn je Aktie von 6,00 EUR im Jahr 2023 erreicht werden. Zieht man davon noch 30% Unternehmenssteuern ab, dann dürfte im Jahr 2023 ein Gewinn je Aktie von rund 4,20 EUR erwirtschaftet werden können.
Würde die Datagroup dann weiterhin als wachstumsstarkes und solide finanziertes Unternehmen mit einem KGV von rund 25 bewertet werden, dann errechnet sich daraus ein Kursziel von rund 105 EUR für das Jahr 2023. Natürlich weiß heute noch kein Mensch, was im Jahr 2023 los sein wird, aber diese Daumenpeilung soll einfach mal ein Gefühl für die Chancen einer Investition in die DATAGROUP SE vermitteln.
Management / Aktionärsstruktur: Datagroup ist gründergeführt
Der Gründer der Datagroup, Max Schaber, ist sowohl CEO als auch CFO und hält 51% der Aktien. Max Schaber gründete das Unternehmen 1983 und brachte es 2006 an die Börse. Seit dem Börsengang hat der Aktienkurs um 1.100% zugelegt, sich also verzwölffacht. Max Schaber ist Mehrheitsanteilseigner, mit seinen Entscheidungen wird der Kurs des Unternehmens bestimmt. In der Vergangenheit hat er für eine hohe Wertsteigerung bei den Aktionären gesorgt.
Es ist davon auszugehen, dass er im Sinne der Aktionäre handelt, da er selber der größte Anteilseigner ist und somit ein großes Interesse an einer langfristigen Steigerung des Aktienwertes hat. Max Schaber, der Vorstand und Aufsichtsrat halten insgesamt 54,8% der Anteile. Daraus folgt, dass sich 45,2% im Streubesitz befinden.

2. Bewertung: Datagroup wird stetig wertvoller, Aktie ist fair bewertet
Die Datagroup-Aktie erreicht im AlleAktien Qualitätsscore einen hervorragenden Punktestand von 9 Punkten
An dieser Stelle bewerte ich die Datagroup-Aktie anhand der 10 Qualitätsmerkmale des AlleAktien Qualitätsscores:
- Umsatzwachstum der letzten 10 Jahre über 5% p.a.: Erfüllt
- Das durchschnittliche Umsatzwachstum der letzten 10 Jahre lag bei 19,4%.
- Datagroup steigerte den Umsatz kontinuierlich.
- Umsatzwachstum bis 2020e über 5% p.a.: Erfüllt
- Laut unternehmenseigener Schätzung von Datagroup soll der Umsatz bis 2020 auf über 400 Mio. EUR klettern. In der Vergangenheit hat Datagroup alle eigenen Prognosen übererfüllt. Dies entspricht einer jährlichen Umsatzwachstumsrate von über 20%.
- Wir rechnen etwas vorsichtiger und erwarten rund 14% Umsatzwachstum pro Jahr über die nächsten drei Jahre.
- EBIT-Wachstum der letzten 10 Jahre über 5% p.a.: Erfüllt
- Datagroup gelang es in den letzten 10 Jahren ein enormes Gewinnwachstum zu erzielen.
- EBIT-Wachstum bis 2020e über 5% p.a.: Erfüllt
- Datagroup ist es in den letzten Jahren gelungen, den operativen Gewinn noch stärker als den Umsatz zu steigern.
- Das Unternehmen wird immer profitabler.
- Das Umsatzwachstum kann auch in ein Gewinnwachstum umgewandelt werden.
- Ein weiteres Qualitätskriterium ist klar erfüllt.
- Verschuldung < 4x EBIT: Erfüllt
- Datagroup ist fast schuldenfrei.
- Die Schulden könnten mit weniger als einem operativen Jahresgewinn vollständig getilgt werden.
- Datagroup ist äußerst solide finanziert.
- Gewinnkontinuität 10J: Nicht erfüllt
- Datagroup schloss das Jahr 2007 mit einem kleinen Verlust von 0,2 Mio. EUR ab.
- Seitdem wächst der Gewinn stetig an.
- Ab nächstem Jahr dürfte die DATAGROUP SE auch dieses Qualitätsmerkmal erfüllen.
- Drawdown 10J < -50%: Erfüllt
- Der operative Gewinn ist äußerst stabil gewachsen.
- Der maximale Gewinnrückgang betrug 6%.
- Bereits im Folgejahr konnte ein neuer Rekordgewinn erzielt werden.
- Eigenkapitalrendite > 15%: Erfüllt
- Bereinigt man das Eigenkapital von 59,6 Mio. EUR (Stand: 30.09.2017) um den Goodwill von 39,6 Mio. EUR, dann verbleibt ein greifbares/tangible Eigenkapital von 20 Mio. EUR.
- Mit einem Eigenkapitaleinsatz von 20 Mio. EUR wurde im Geschäftsjahr 2016/2017 ein Nettogewinn von 11,2 Mio. EUR erzielt, sodass es der Datagroup gelungen ist, eine Eigenkapitalrendite von 56% zu erwirtschaften.
- Datagroup arbeitet also äußerst profitabel und erzielt hohe Renditen auf das eingesetzte Eigenkapital.
- ROCE > 15%: Erfüllt
- Die Rendite auf das gesamte eingesetzte verzinsliche Kapital (Return on Capital Employed, ROCE, tangible Eigenkapital + Nettofinanzverschuldung) bestätigt den Eindruck der hohen Profitabilität.
- Im Gegensatz zur Eigenkapitalrendite, die durch massive Schuldenaufnahme künstlich nach oben gepusht werden kann, ist die Rendite auf das eingesetzte Kapital um verzerrende Effekte aus der Kapitalstruktur bereinigt.
- Die Rendite auf das eingesetzte Kapital liegt sogar bei noch beeindruckenderen 71%.
- Renditeerwartung > 10%: Erfüllt
- Diese wird mithilfe des IRR-Modells berechnet, einer sehr einfachen Version einer Discounted-Cashflow-Analyse. Hier die Anleitung: IRR-Modell.
- Aufgrund des sehr starken Wachstumskurses wird ein Teil der erwirtschafteten Gewinne für die Finanzierung des Wachstums verwendet. Die Free Cash Flow-Rendite der DATAGROUP SE liegt aktuell nur bei geringen 2,3%. Davon werden 1,4% als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet. Der Rest verbleibt im Unternehmen, um den Schuldenabbau voranzutreiben und weitere Übernahmen zu finanzieren.
- Durch den starken Wachstumskurs erfolgt der Großteil der Renditeerwartung von rund 15% über weitere Kursanstiege.
- Insgesamt verspricht ein Investment in die DATAGROUP SE eine Renditeerwartung von ca. 15%. Ein sehr attraktiver Wert!
Fazit: Datagroup ist eine echte Qualitätsaktie
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Einordnung nach Peter-Lynch: Datagroup ist ein besonders begehrter Fast Grower

Dividende
Die Datagroup zahlte im Jahr 2009 erstmals 0,15 EUR Dividende, für das Geschäftsjahr 2016/2017 zahlte sie 0,45 EUR. Die Dividende wurde 8 Jahre in Folge nicht gesenkt, allerdings blieb sie zwischendurch fünf Jahre auf dem gleichen Stand. Hier erhoffen wir uns als Dividendeninvestoren natürlich mehr. Mir ist eine stetige Erhöhung wesentlich lieber als jahrelange Stagnation und dann eine gewaltige Erhöhung.
Im letzten Jahr wurde die Dividende von 0,30 EUR auf 0,45 EUR erhöht, ein Anstieg um 50%. Die Ausschüttungsquote beläuft sich hierbei auf 26%. Somit ist hier noch viel Luft nach oben. Die durchschnittliche Dividendenrendite seit Zahlung der Dividende beträgt 2,7%, die momentane Dividendenrendite liegt lediglich bei 1,4% (Kurs von 37 EUR/erwartete Dividende von 0,53 EUR im nächsten Jahr).
Nach dieser Betrachtung ist die Aktie momentan hoch bewertet.
3. Risiken: Die Risiken einer Investition in die DATAGROUP SE sind eher gering
Ewigkeitsrisiko
Wie wahrscheinlich ist es, dass es der Datagroup in 10 Jahren besser geht als heute?
Aufgrund der langfristigen Strategie und der nicht nachlassenden Digitalisierung halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass die Datagroup in 10 Jahren besser dasteht als heute.
Konjunkturrisiko
Der Ausbau und die Erweiterung der IT-Landschaft sind langfristig für nahezu alle Unternehmen notwendig. Verschlechtern sich die konjunkturellen Rahmenbedingungen, könnten einige Unternehmen IT-Projekte aus Kostengründen verschieben. Auf eine weitere Digitalisierung kann ein Unternehmen meiner Meinung nach langfristig aber nicht verzichten.
Selbst im Jahr 2009 ist der Umsatz und das EBITDA der Datagroup angestiegen, von der Wirtschaftskrise war hier nichts zu bemerken.
Risiko der Produktentwicklung
Hier sehe ich ein Risiko, dass andere Unternehmen die gleichen Produkte (also ähnlich der COREBOX) günstiger anbieten. Allerdings versucht die Datagroup diesem Risiko durch langfristige Verträge und einer hohen Kundenzufriedenheit entgegen zu wirken. Die Konkurrenz müsste sich erst einmal den gleichen Ruf aufbauen. Auch das im Unternehmen vorhandene Know-How sichert sie dagegen ab.
Sicherheitsrisiko
Durch Hackerangriffe kann der Datagroup Schaden zugefügt werden, allerdings sollte die Datensicherheit bei einem IT-Unternehmen gegeben sein. Die Datagroup betreibt zwei Rechenzentren in einer Entfernung von 10 km. Durch diese Georedundanz soll eine zusätzliche Datensicherheit z.B. bei Ausfall eines Rechenzentrums gewährt werden.
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Größenrisiko
Die Datagroup ist mit einer Marktkapitalisierung von 316 Mio. EUR noch kein Schwergewicht in der IT-Branche. Somit könnte sie als Übernahmeziel ins Visier geraten. Da Max Schaber die Mehrheit der Aktien hält, sehe ich dieses Szenario aber als äußerst unwahrscheinlich an.
Risiko des Managements
Da Max Schaber 51% der Aktien hält, ist die Datagroup sehr stark von ihm abhängig. Dies birgt neben den Chancen auch große Risiken. Sollte ihm etwas zustoßen, er weitreichende falsche Entscheidungen treffen, er sich entschließen sich zur Ruhe zu setzen, etc. ist es ungewiss, welche Richtung die Datagroup einschlägt und wie sich das Unternehmen weiterhin entwickelt.
Deutschland-Fokus
Hier liegt ein immenses Risiko, da sich die Datagroup nur auf Deutschland fokussiert. Sollten wir eine lang anhaltende Wirtschaftskrise in Deutschland erleben, die viele Kunden der Datagroup in den Ruin treiben würde, so wäre auch die Datagroup stark betroffen.
Übernahmerisiken
Übernahmen, welche die Datagroup als Mittel zum weiteren Wachstum ständig nutzt, bergen immer Risiken für Unternehmen. Hier bleibt zu hoffen, dass potentielle Übernahmekandidaten genauestens unter die Lupe genommen werden. Weiterhin muss darauf geachtet werden, dass es nicht zu einer „di-worse-ification“ kommt, also zu viele unterschiedliche Unternehmen übernommen werden und die Datagroup von ihrem Kurs abkommt.
4.Fazit: Tolles Unternehmen mit tollen Perspektiven
- Ich halte die Datagroup für kaufenswert, da es sich um einen deutschen Fast-Grower im Bereich der stark wachsenden IT-Dienstleistungsbranche handelt. Die Digitalisierung im Allgemeinen und damit das Wachstum der Datagroup wird in den nächsten Jahren voraussichtlich fortgesetzt.
- Die Datagroup liefert überragende Zahlen, Umsatz und EBIT ziehen seit Jahren wie an der Schnur gezogen nach oben.
- Durch hohe Kundenzufriedenheit und langfristige Planung denkt das Management weit voraus. Da Max Schaber 51% der Aktien hält, hat er ein großes Interesse daran, dass das Unternehmen langfristig wächst.
- Die Dividendenrendite befindet sich in einem sehr geringen Bereich (zur Zeit der Analyse 1,4%). Da sich die Ausschüttungsquote bei 26% befindet, ist hier noch viel Spielraum für viele weitere Erhöhungen vorhanden.
- Aus dem IRR-Modell lässt sich eine langfristige, jährliche Renditeerwartung von rund 15% pro Jahr ableiten.
- Die Bewertung auf Basis des historischen KGVs ist leicht überdurchschnittlich. Das ist bei einem Wachstumsunternehmen wie der DATAGROUP SE aber nicht besonders relevant. Das Unternehmen wächst durch das kontinuierlich hohe Gewinnwachstum schnell in die Bewertung hinein. Sollte es dem Unternehmen in fünf Jahren gelingen, einen operativen Gewinn von rund 50 Mio. EUR zu erzielen, dann kann daraus unter der Annahme eines KGVs von 25 bereits ein Kursziel von 105 EUR je Aktie abgeleitet werden.
- Den durchaus nicht zu vernachlässigenden Risiken (allem voran der Deutschland-Fokus) stehen sehr hohe Chancen gegenüber.
- Jeder, der sich das Unternehmen anschaut, muss selber entscheiden, ob er das Chance-Risiko-Verhältnis für angemessen hält und sich an der Datagroup beteiligen möchte. Ich selbst habe das auch getan und bin zu einer positiven Einschätzung gekommen. Daher habe ich Aktien der DATAGROUP SE in mein Depot gekauft.
Liebe Grüße,
Philipp Christmann
Quellen & Links
Beschreibung | Link |
Website der DATAGROUP | zur Website |
DATAGROUP SE Unternehmenspräsentation vom November 2018 | zur Präsentation |
Alle Geschäftsberichte der DATAGROUP SE auf einen Blick | zu den Berichten |
Video von Aktien mit Kopf - Aktien Doku Teil 1 | zum Video |
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