Ferrari Aktien-Analyse: Rast der Aktienkurs davon? Der #1 Luxus-Hersteller in der Analyse!
Aktienanalyse Ferrari | |
Hauptsitz | Niederlande |
WKN | A2ACKK |
ISIN | NL0011585146 |
Aktienkurs | 142 EUR |
Ausstehende Aktien | 188 Mio. |
Marktkapitalisierung | 26.700 Millionen EUR |
Nettoverschuldung | 1.100 Millionen EUR |
Enterprise Value | 27.800 Millionen EUR |
Dividendenrendite | 0,8% |
FCF Rendite: | 1,7% |
Sektor: | Zyklische Konsumgüter |
Branche: | Automobilhersteller |
Mitarbeiter: | 3.850 (31.12.2018) |
Gründung: | 1947 durch Enzo Ferrari |
Zusammenfassung: Ferrari Aktie fast so schnell wie die Sportwagen
- Ein Traum von Fahrzeug in der Analyse
- Jedes Fahrzeug wird von Hand und mit Liebe zum Detail zusammengebaut
- Ferrari ist ein Luxushersteller und profitiert davon, dass es immer mehr wohlhabende Menschen gibt
- Durch die Fokussierung auf das absolute Luxus-Segment sind enorme Gewinnmargen möglich
Kapitel
- Geschäftsmodell
- Bewertung
- Kennzahlen
- SWOT-Analyse
- Fazit
Live-Aktienkurs der Ferrari-Aktie
1. Geschäftsmodell von Ferrari: Sportwagen der Luxusklasse
Ferrari ist ein italienischer Sportwagenhersteller der Luxusklasse.
Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1947 von Enzo Ferrari.
Der Rechtssitz befindet sich in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam und der Verwaltungssitz sowie die Produktion befinden sich seit der Gründung im italienischen Maranello, in der Provinz Modena.
Zusätzlich hat das Unternehmen noch eine lange Tradition in der Formel 1 nachzuweisen. Unter dem Namen Scuderia Ferrari ist der Rennstall seit 1950, dem Gründungsjahr der Formel 1, dabei,. Ferrari hat insgesamt 16 Konstrukteurstitel einfahren können und ist somit der erfolgreichste Formel 1-Rennstall aller Zeiten. Außerdem fuhr der erfolgreichste Fahrer Michael Schumacher insgesamt 5 seiner 7 Formel 1 Titel mit Ferrari ein.
Zum 31.12.2018 beschäftigte das Unternehmen rund 3.850 Mitarbeiter. Am 21. Oktober 2015 ging die Aktie von Ferrari mit dem Symbol RACE an der New Yorker Börse (NYSE) an den Start. Der Ausgabekurs betrug 52 US-Dollar. Davor befand sich das Unternehmen im Besitz der FCA-Gruppe (Fiat-Chrysler Automobile, einer der großen Autohersteller mit zahlreichen Marken unter einem Dach).
FCA wurde ab 2004 von Sergio Marchionne geführt, einem exzellenten Manager. In seiner aktiven Zeit bis 2018 verzehnfachte Marchionne den Aktienkurs von FCA. Darüber hinaus gelang es ihm, die gesamte Verschuldung des FCA-Konzerns abzubauen, sowie den amerikanischen Automobilhersteller Chrysler aus der Insolvenz heraus zu übernehmen und zurück in die Gewinnzone zu führen.
FCA entschied sich 2015 zur Abspaltung von Ferrari aus dem Firmenverbund. Die Abspaltung war ebenfalls ein riesiger Erfolg, die Aktie verdreifachte sich in den letzten vier Jahren.
Geschichtliches
Segmentierung
Aktuell besteht das Unternehmen aus folgenden Segmenten:
- Cars and spare parts
- Engines
- Sponsorship, commercial and brand
- Other
Der Unternehmensbereich "Cars and spare parts" beinhaltet im Wesentlichen die Erlöse aus dem Verkauf der Fahrzeuge sowie deren Ersatzteile.
Der Bereich "Engines" erwirtschaftet die Erlöse durch den Verkauf von Motoren an das Schwesterunternehmen Maserati sowie die Motorenlieferung an die Formel- 1 Teams von Alfa Romeo und Haas F1.
Der Bereich "Sponsorship, commercial and brand" besteht aus dem Formel-1 Geschäft, dem Merchandising sowie aus Lizenzgebühren.
Der letzte Unternehmensbereich "Other" umfasst die sonstigen Quellen wie z.B. der Mugello Racetrack und Finanzdienstleistungen.
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Produktportfolio
Die nachfolgende Abbildung zeigt das aktuelle Sortiment von Ferrari:
Das Sortiment umfasst aktuell 12 Fahrzeuge mit Möglichkeit auf Straßenzulassung sowie drei weitere Fahrzeuge für den Tourenwagensport. Das Unternehmen bietet ambitionierten Rennteams die Möglichkeit, mit Ferrari Kundenfahrzeugen an Autorennen wie bspw. bei Langstreckenevents teilzunehmen.
Ferrari ist ein Luxusunternehmen
Das Unternehmen hat sich im absoluten High-End des Automobilmarktes positioniert. 2018 wurden lediglich 9.300 Autos hergestellt. Das entspricht einem Marktanteil von 0,01% aller weltweit verkauften Autos.
Ferrari stellt keine Autos her. Ferrari stellt Luxusgüter her.
Der durchschnittliche Umsatz pro Auto lag bei 370.000 EUR. Ferrari-Autos sind im Grunde genommen keine Autos. Sie sind Luxusgüter. Kein Kunde kauft einen Ferrari, nur um von A nach B zu gelangen.
Ferraris werden als Statussymbol gekauft. Aus Leidenschaft. Um anderen Menschen zu zeigen, wie weit man es gebracht hat.
Dieser Umstand ermöglicht dem Unternehmen Gewinnmargen, die sonst kein anderer Hersteller in der Automobilbranche erreichen kann.
Unternehmen | LVMH | Hermes | Ferrari |
Logo | |||
Beschreibung | #1 Luxus-Konglomerat | #1 Luxus-Mode | #1 Luxus-Autos |
Anzahl Aktien | 505 Mio. | 106 Mio. | 188 Mio. |
Kurs | 380 EUR | 650 EUR | 142 EUR |
MCAP | 192 Mrd. EUR | 68,9 Mrd. EUR | 26,7 Mrd. EUR |
Umsatz | 52,2 Mrd. EUR | 6,6 Mrd. EUR | 3,7 Mrd. EUR |
EBIT | 11,3 Mrd. EUR | 2,2 Mrd. EUR | 0,9 Mrd. EUR |
EBIT-Marge | 21,6% | 33,3% | 24,6% |
KGV | 26 | 45 | 39 |
KUV | 3,7 | 10,4 | 7,2 |
Analyse | Direkt zur LVMH-Analyse | Bereits in Arbeit | Dieser Artikel :) |
Der Vergleich mit den beiden führenden Luxus-Unternehmen der Welt zeigt auf: Ferrari ist ein Luxus-Unternehmen und wird auch wie ein Luxus-Unternehmen bewertet.
Die Gewinnmarge ist auf Höhe der führenden Luxusunternehmen. Und auch die Strategie gleicht der Strategie von LVMH und Hermes.
Dasselbe gilt (leider) auch für die Bewertung. Ein Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von über 7 ist exakt der Mittelwert der beiden anderen Luxus-Unternehmen.
Strategie: Produkte immer begehrenswerter machen, verknappen, Preise erhöhen
Daher entspricht auch die Strategie dem eines Luxus-Unternehmens.
Das Produktangebot wird künstlich knapp gehalten. Die Produktionskapazität Jahr für Jahr nur ganz langsam um wenige Prozent erweitert.
Dadurch ist es für Kunden nicht mehr möglich, sofort an ein Auto zu kommen. Eben diese Knappheit zieht nochmals weitere Käufer an.
Die Käufer wissen: Die Ferrari-Gemeinde bleibt exklusiv. Es kann und darf nicht jeder Ferrari fahren. Dazu kommt ein weiterer Effekt: Durch die Verknappung bleiben die Autos äußerst wertstabil. Viele Autos steigen gar im Wert.
Die #1-Position in der Formel 1 sorgt für zusätzliche Markenbekanntheit und Emotionen. Kein anderes Unternehmen hat mehr Titel eingefahren. Kein anderes Unternehmen ist länger dabei.
Ferrari springt bewusst nicht auf den SUV-Trend auf. Alle Autos haben eine enorme Performance. Viele Emotionen. Sind meist knallrot.
Die Preise werden jährlich angehoben. Das erhöht die Gewinnmarge immer weiter. Hermes macht es seit vielen Jahren vor.
Branchenanalyse: Ferrari klare #1, auch in Krisen begehrt
Die obige Grafik zeigt, dass Ferrari seine Verkäufe seit Beginn der Aufzeichnungen in 2004 kontinuierlich steigern konnte. Im Vergleich zum Gesamtmarkt hat Ferrari den Markt für Luxussportwagen geschlagen.
Markt | Marktanteil in % |
Europa | 15% |
Amerika | 16% |
China, Hongkong und Taiwan | 27% |
Asien Pazifik | 26% |
Top 22 | 17% |
Gemäß dieser Tabelle hat Ferrari besonders im asiatischen Raum einen hohen Marktanteil.
Management
Als Nachfolger des bedauerlicherweise verstorbenen erfolgreichen Managers Sergio Marchionne ist Louis Camilleri seit Juli 2018 als CEO von Ferrari in dessen Fußstapfen getreten. Camilleri ist als Sohn maltesischer Eltern mit italienischen Wurzeln. Er ist 1955 in Alexandria, Ägypten geboren.
Camilleri studierte Wirtschaftswissenschaften an der HEC Lausanne. Nach seinem Studium war er zunächst für das Unternehmen W. R. Grace and Company als Wirtschaftsanalyst tätig.
1978 wechselte Camilleri zu Philip Morris International (weltgrößter Zigarettenhersteller, #1 Zigarettenmarke der Welt, eine wahre Cash-Maschine, direkt zu unserer Philip Morris-Aktienanalyse). 2006 wurde Camilleri CEO des US-amerikanischen Unternehmens Philip Morris International. Zudem ist er aktuell noch Vorsitzender des Verwaltungsrates von PMI. Camilleri ist geschieden und hat drei Kinder.
Aktionäre
Die nachfolgende Tabelle gewährt einen noch detaillierteren Überblick über die Aktionärsstruktur:
Name | Aktien | % |
Exor NV (Private Equity) | 44 435 280 | 23,5% |
Piero Ferrari | 18 894 295 | 10,0% |
Baillie Gifford & Co. | 14 243 504 | 7,54% |
T. Rowe Price Associates, Inc. (Investment Management) | 6 451 212 | 3,41% |
Ferrari NV | 4 969 625 | 2,63% |
Wellington Management Co. LLP | 4 165 212 | 2,20% |
The Vanguard Group, Inc. | 3 473 580 | 1,84% |
Canada Pension Plan Investment Board | 3 402 871 | 1,80% |
AKO Capital LLP | 3 055 036 | 1,62% |
Darsana Capital Partners LP | 2 431 542 | 1,29% |
Größter Aktionär von Ferrari ist demnach Exor NV. Dabei handelt es sich um eine niederländische Private Equity Gesellschaft mit Sitz in Amsterdam.
CEO ist John Elkann, einer der Erben der Agnelli Familie, welche auch Anteile an FCA (Fiat Chrysler) sowie an Juventus Turin hält. Zweitgrößter Aktionär ist demnach Piero Ferrari, der Sohn des Ferrari Gründers Enzo Ferrari. Zu den sonstigen institutionellen Investoren gehören noch die Vanguard Group, LLP oder auch T.Rowe Price, welche verhältnismäßig wenige Anteile am Unternehmen besitzen.
Fazit zum Geschäftsmodell
Ferrari ist ein Luxuskonzern. Verknappt das Angebot. Erhöht die Preise. Wird immer begehrter. Steigert die Gewinnmarge.
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Verfügt über einen tiefen Burggraben, nämlich über das mit der Marke verbundene Vertrauen sowie die mit der Marke verbundenen Emotionen. Diese werden von Generation zu Generation weitergegeben und ermöglichen einen stetig steigenden Cashflow für die Aktionäre.
Das Asien-Geschäft macht erst 20% der Auslieferungen aus. 30% stammen aus Nordamerika, 50% aus Europa. Somit verbleibt langfristig ein enormes Wachstumspotential.
2. Fundamentalanalyse
AAQS AlleAktien Qualitätsscore: Nicht möglich, da erst seit 2015 börsennotiert
Da das Unternehmen noch nicht zehn Jahre an der Börse gelistet ist, ist eine Anwendung des AAQS leider nicht möglich. Dafür hat sich das Unternehmen eigene Ziele gesetzt:
Umsatzentwicklung: Stetig steigender Umsatz
Für ein Luxus-Unternehmen typische Umsatzentwicklung: Stetiges Wachstum. Getrieben von einer Mischung aus Absatzsteigerung und Preiserhöhungen.
Die jährliche Wachstumsrate liegt bei rund 8-10%.
Gewinnentwicklung: Marge steigt an, Gewinn steigt überproportional zum Umsatz an
Ebenso wie die Erlöse konnte auch das EBIT (operatives Ergebnis, Gewinn vor Steuern und Zinskosten) kontinuierlich gesteigert werden.
Lag das EBIT in 2014 noch bei 389 Mio. EUR, konnte es bis auf 826 Mio. EUR in 2018 erhöht werden. Eine Steigerung von gut 122%. Im Durchschnitt konnte das EBIT seit 2014 sogar um 18% p.a. gesteigert werden.
Die Preiserhöhungen zeigen ihre volle Wirkung.
Wer jetzt glaubt, Luxus-Produkte laufen in Krisen besonders schlecht, der irrt sich. Ein Blick in den Geschäftsbericht des Jahres 2009 der FCA-Gruppe (damals war Ferrari noch ein Teil davon) liefert eine beeindruckende Entdeckung:
2009 sank der Umsatz lediglich um 7% ab - und Ferrari blieb mit einer Gewinnmarge von 14% klar profitabel - trotz schwerster Wirtschaftskrise seit der Großen Depression.
Wie ist das möglich? Wer 370.000 EUR für den Kauf eines Autos übrig hat, hat in den allermeisten Fällen noch viele weitere Millionen übrig. Auch in Krisen. Die Kundschaft ist schlicht so reich und vermögend, dass die Anschaffung eines neuen Ferraris auch in der Krise kein Problem ist.
Der "normale" Angestellte, dem hingegen möglicherweise sein Job gekündigt wird, stellt Neuanschaffungen schnell zurück - womit sich der deutlich heftigere Rückgang der Massenhersteller erklären lässt.
Operative Marge
Jahr | Operative Marge in % |
2014 | 14,1% |
2015 | 15,6% |
2016 | 19,2% |
2017 | 22,7% |
2018 | 24,2% |
2019e | 24,6% |
2020e | 25,7% |
2021e | 26,2% |
Demzufolge ergibt sich eine durchschnittliche historische operative Marge von 19,2%.
Gewinn je Aktie und Aktien im Umlauf
Die Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien ist seit 2015 konstant bei rund 188 Mio. Aktien geblieben.
Anders sieht es da bei dem Gewinn je Aktie aus: Dieser konnte seit 2015 Jahr für Jahr gesteigert werden.
Von 2015 auf 2018 konnte er nahezu verdreifacht werden. Die durchschnittliche Wachstumsrate beträgt in diesem Zeitraum jährlich rund 33%.
Free Cashflow: Ferrari investiert kräftig
Derzeit arbeitet Ferrari daran, 60% des Produktangebots bis 2022 mit einem Hybridantrieb auszustatten. Dadurch wird sich die Performance der Autos nochmals deutlich verbessern.
Außerdem befinden sich 15 neue Autos in der Pipeline - so viele, wie das Unternehmen derzeit im Verkauf anbietet.
Cash is King: Liquidität steigt
Bilanz & Verschuldung: Solide, rückläufige Verschuldung
Ferrari hat zum Börsengang 2015 ein dickes Schuldenpaket von der Mutter FCA aufgebrummt bekommen. Das wurde nun Jahr für Jahr kräftig zurückgeführt, v.a. resultierend aus dem hohen Free Cash Flow und der geringen Ausschüttungsquote.
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Aktuell ist Ferrari noch mit 1,1 Mrd. EUR verschuldet, was etwa dem einfachen operativen Gewinn entspricht. 2021, spätestens 2022, dürfte Ferrari vollständig schuldenfrei sein.
Dividende: Stetig steigend
Das Unternehmen zahlt seinen Aktionären seit 2015 kontinuierlich eine steigende Dividende aus. Lag die Dividende im Jahr 2015 noch bei 0,46 EUR je Aktie, konnte sie bis zum Jahr 2018 auf 1,03 EUR gesteigert werden.
Dies entspricht einer relativen Steigerung von mehr als 100%. Für die Zukunft werden weiter steigende Dividenden prognostiziert. Für 2018 beträgt die Ausschüttungsquote rund 25%. Künftig soll sie bei 30% liegen. Sobald die Verschuldung vollständig zurückgeführt ist, sind auch 50% und mehr denkbar.
Hätte man mal <<damals>> in Ferrari investiert
Die nachfolgende Tabelle versteht sich exklusive Dividenden, Steuern und Gebühren:
Investitionssumme | 1 Monat | 1 Jahr | 3 Jahre | 5 Jahre |
1.000 EUR | 1.090 EUR | 1.200 EUR | 3.960 EUR | 2.900 EUR |
10.000 EUR | 10.900 EUR | 12.000 EUR | 39.600 EUR | 29.000 EUR |
100.000 EUR | 109.000 EUR | 120.000 EUR | 396.000 EUR | 290.000 EUR |
1.000.000 EUR | 1.090.000 EUR | 1.200.000 EUR | 3.960.000 EUR | 2.900.000 EUR |
3. Die Bewertung: Erschwinglicher als die Sportwagen des Herstellers?
Vergleich mit anderen Luxusherstellern: Bewertung angemessen
Der bereits im ersten Kapitel dieser Analyse durchgeführte Vergleich mit anderen Luxus-Unternehmen (LVMH, Hermes) zeigt auf: Ferrari wird wie ein Luxusunternehmen bewertet. Ist auch eines.
Anbei nochmals der Vergleich:
Unternehmen | LVMH | Hermes | Ferrari |
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Beschreibung | #1 Luxus-Konglomerat | #1 Luxus-Mode | #1 Luxus-Autos |
Anzahl Aktien | 505 Mio. | 106 Mio. | 188 Mio. |
Kurs | 380 EUR | 650 EUR | 142 EUR |
MCAP | 192 Mrd. EUR | 68,9 Mrd. EUR | 26,7 Mrd. EUR |
Umsatz | 52,2 Mrd. EUR | 6,6 Mrd. EUR | 3,7 Mrd. EUR |
EBIT | 11,3 Mrd. EUR | 2,2 Mrd. EUR | 0,9 Mrd. EUR |
EBIT-Marge | 21,6% | 33,3% | 24,6% |
KGV | 26 | 45 | 39 |
KUV | 3,7 | 10,4 | 7,2 |
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Im Branchenvergleich scheint Ferrari also fair bewertet zu sein.
Fairer Wert gemäß KGV-Multiplikator
Jahr | 2022 |
Gewinn je Aktie | 5,00 EUR |
KGV | 25 |
Kursziel 2022 | 125 EUR |
Ich persönlich bin der Meinung: Ein Luxus-Unternehmen wie Ferrari verdient eine Bewertung mit dem 25-fachen KGV. Den Grund dafür werde ich in wenigen Zeilen erklären.
Durch die eingeschlagene Luxus-Strategie erscheint ein Gewinn je Aktie von 5 EUR im Jahr 2022 als durchaus wahrscheinlich. Weitere Preiserhöhungen, sowie ein mäßiges Absatzwachstum sollten dies möglich machen.
Multipliziert man die 5 EUR Gewinn je Aktie mit dem 25-fachen, so ergibt sich ein Kursziel von 125 EUR für das Jahr 2022.
Kursziel/fairer Wert | Jahr |
125 EUR | 2022 |
114 EUR | 2021 |
103 EUR | 2020 |
94 EUR | 2019 |
Ausgehend von diesem Kurs können wir den fairen Wert für die jeweiligen Jahre bestimmen. Für 2019 liegt dieser bei 94 EUR (abgezinst mit einer Renditeerwartung von 10% p.a.).
Nun möchte ich mittels des IRR-Modells noch erklären, warum ich eine Bewertung mit dem 25-fachen KGV für angemessen halte:
Langfristige Renditeerwartung mittels IRR- Modell: KGV von 25 entspricht fairer Bewertung
Das IRR-Modell (Internal Rate of Return) unterstellt eine buy-and-hold-Strategie mit einer endlosen Haltedauer.
Unter dieser Annahme sind für den Wert eines Unternehmens nur noch 2 Variablen entscheidend:
Parameter | Wert |
FCF Rendite/Kehrwert des KGVs | 4% (KGV von 25) |
Nachhaltig erreichbares Gewinnwachstum, pro Jahr | 6-10% |
Ergebnis/Summe/Renditeerwartung pro Jahr | 10-14% p.a. |
Ein Luxus-Unternehmen wie Ferrari mit geringem Absatzwachstum und hoher Gewinnmarge erreicht langfristig eine sehr hohe Cash-Conversion (Anteil des Free Cash Flows am Gewinn).
Wird eine Aktie zum 25-fachen Gewinn bewertet und der gesamte Gewinn an die Aktionäre ausgeschüttet, dann ergibt sich eine Dividendenrendite von 4%.
Dazu kommt das jährliche Gewinnwachstum. Dieses dürfte bei Ferrari (je nach Wirtschaftswachstum) zwischen 6 und 10% liegen.
In Summe kommen wir so bei einem KGV von 25 auf eine Renditeerwartung von 10-14% pro Jahr - was einer fairen Bewertung entspricht.
Dieser faire Wert liegt aktuell bei 94 EUR.
Prognosemodell
Wie bereits im Vorfeld dargestellt besteht Ferrari aus insgesamt vier Segmenten. Den größten Teil bildet demnach der Verkauf von Fahrzeugen. Gefolgt von dem Bereich Sponsoring, commercial and brand sowie dem Bereich Engines. Der kleinste Unternehmensbereich ist somit der Bereich Sonstiges.
Natürlich wird auch zukünftig das Kerngeschäft von Ferrari im Verkauf von Fahrzeugen sein, dennoch sehe ich die größten Wachstumschancen im Bereich Sponsoring, commercial and brand.
Beim Ausbau der Marke "Ferrari" sowie der Erschließung neuer Märkte wie z.B. der Formel E oder der 24h von Le Mans (LMP1) sehe ich das größte Wachstumspotenzial.
Im Automobilbau steht in den nächsten Jahren und Jahrzehnten die Umstellung auf eine elektrische Produktpalette an. Bis 2022 werden 60% der Autos mit einem Hybridantrieb ausgestattet sein.
Fazit zur Bewertung
Bezogen auf den aktuellen Gewinn ist die Aktie teuer bewertet. Verglichen mit klassischen Automobilherstellern sowieso.
Doch Ferrari ist kein 0815-Automobilhersteller. Sondern ein Luxusunternehmen. Mit hoher Gewinnmarge. Tiefem Burggraben. Stetigem Gewinnwachstum.
Daher relativiert sich die Bewertung ziemlich schnell. Doch, ob man wirklich mehr als den 25-fachen Gewinn zahlen muss, bezweifle ich.
Meiner Einschätzung zufolge liegt der faire Wert der Aktie im Bereich von 100 EUR. Zum aktuellen Kurs erscheinen Alternativen wie LVMH deutlich attraktiver.
4. SWOT Analyse
Eine wesentliche Stärke von Ferrari ist sicherlich der Mythos. Durch die traditionsreiche und vor allem erfolgreiche Geschichte des Unternehmens ist die Marke Ferrari ein echter Mythos, von dem viele Menschen träumen.
Zudem werden alle Ferraris in Handarbeit am Standort Maranello zusammengebaut, was für eine hohe Qualität spricht. Eine weitere Stärke von Ferrari ist die Innovation und die Technologie der Fahrzeuge. Wenn man sich mal die Fahrzeuge ansieht, merkt man sofort, dass das Unternehmen auf Innovation und Technologie großen Wert legt. Dasselbe gilt für das Design. Zudem sorgen geringe Produktionskapazitäten dafür, dass die Fahrzeuge nur in begrenzten Stückzahlen verfügbar sind, was in der Folge zu Anreizen bei der Kundschaft führt.
Da es sich bei den Ferraris um Hochgeschwindigkeitsautos handelt, ist dementsprechend auch die Umweltbelastung enorm hoch. Hersteller wie Porsche und v.a. Tesla setzen schon jetzt auch bei Supersportwagen auf elektrische Antriebe. An dieser Stelle ist Ferrari bzw. sind die italienischen Autobauer noch im Rückstand.
Durch die Erschließung immer neuer Märkte, aktuell vorwiegend der asiatische Raum, ist es möglich, den Absatz anzukurbeln.
Ein weiteres wichtiges Risiko ist, dass die Konjunktur abflauen kann.
5. Fazit: Ferrari = heiße Autos und heiß gelaufener Aktienkurs
Ferrari. Feurig rot. Supersport. Formel 1. Italien. Luxus. Performance. Emotion. Knappheit. Ein klarer Profiteur davon, dass es immer mehr Superreiche gibt. Die Marke ist ein tiefer Burggraben und ermöglicht stetige Preiserhöhungen.
Dadurch dürfte die Gewinnmarge auch in den kommenden Jahren schön gesteigert werden können. Die aktuelle Bewertung gleicht dennoch eher einem heiß gelaufenen Motor als einem Super-Schnäppchen. Ab einem Kurs von 100 EUR erscheint die Aktie kaufenswert. Darunter wird sie günstig. Ein klarer Fall für die Watchlist. Bei Schwäche kaufen. Dann nie wieder hergeben.
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Liebe Grüße,
Luigi Chiarlitti ;)
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Quellen & Links
Beschreibung |
Website von Ferrari |
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