Glencore Aktienanalyse: Profiteur der Energiekrise und Versorger der Zukunftsindustrie
Glencore ist einer der größten Rohstoffhändler der Welt. Das Unternehmen ist aktiv im Geschäft mit Metallen, Energieträgern und unter der Tochter Viterra auch mit Grundnahrungsmitteln. Neben dem Verkauf der selbst geförderten Ressourcen kauft und verkauft das Unternehmen auch Ressourcen von Drittherstellern. Die Industrie der Rohstoffhändler rückte besonders während der Pandemie in den Fokus, da Glencore und Konkurrenten wie Trafigura oder Koch Industries Rekordgewinne aufgrund der Preisanstiege für Ressourcen verzeichneten. Glencores EBITDA stieg 2022 um 60 % an. Die Rohstoffmärkte sind jedoch auch ein extrem volatiles und politisch komplexes Feld. Aktuell ist Glencore beispielsweise noch mit russischen Staatskonzernen durch Langzeitverträge involviert.
- ISIN
- JE00B4T3BW64
- WKN
- A1JAGV
- Symbol
- GLENCY
- Sektor
- Grundstoffe
- Hauptsitz
- Baar, Schweiz
- Kurs
- 11 USD
- Ausstehende Aktien
- 6,32 Mrd.
- Marktkapitalisierung
- 71,55 Mrd. USD
- Nettoverschuldung
- 100 Mio. USD
- Bruttomarge
- 11,61 %
- EBIT-Marge
- 9,25 %
- Free Cash Flow-Rendite
- 10,74 %
- Dividendenrendite
- 4,65 %
- Datum
- 13.03.2023
Im letzten Jahr konnte Glencore sein EBITDA um 60 % steigern. Insgesamt wurden zehn Milliarden US-Dollar Übergewinne an die Aktionäre weitergegeben. Trotz der starken Performance, welche sich durch die massiv gestiegenen Energiepreise und bessere post-pandemische Rohstoffnachfrage ergab, hat sich der Aktienkurs im Vergleich zu den letzten 12 Monaten wenig bewegt.
Glencore hat sich klare Klimaziele gesetzt. Bis 2050 will der Konzern klimaneutral werden. Dies bedeutet insbesondere den Ausstieg aus Kohle und Öl. Zum Erhalt der Gewinne muss Glencore neue Rohstoffsegmente erschließen. Besonders lukrativ aber auch herausfordernd sind die Chancen in der Green Economy, da die Nachfrage nach Rohstoffen für die Elektrifizierung der Weltwirtschaft stark ansteigen wird.
Glencore wurde 2023 bereits in zwei Fällen zu Strafzahlungen aufgrund von Korruptionsvorwürfen verurteilt. Insgesamt kosten die Strafen das Unternehmen bereits mehr als 800 Millionen USD im laufenden Kalenderjahr. Weitere Untersuchungen gegen den Konzern laufen aktuell noch in Brasilien, Österreich und der Schweiz.
Glencore wird 2023 neue Herausforderungen bewältigen müssen. Bei den Energiepreisen, insbesondere Kohle, werden signifikante Einbrüche erwartet. Durch die ansteigenden Zinsen wird die Finanzierung von Deals teuer und Reinvestitionen in neue Minen werden weniger attraktiv.
Die Glencore Aktie hat in den letzten zehn Jahren keine besonders gute Zeit gehabt. Im Juli 2014 erreichte die Aktie bereits die heutigen Stände. Ob die hohe Volatilität und das damit einhergehende Risiko dennoch mit einer vernünftigen Renditeerwartung einhergeht und Glencore ein attraktives Investment ist, prüfen wir in dieser Analyse.