Microsoft Aktienanalyse: Mächtige Ökosysteme und breite Diversifikation beim größten IT-Unternehmen der Welt
▲ Microsoft ist der größte Softwarekonzern der Welt. Gegründet wurde Microsoft damals von Bill Gates als PC-Unternehmen. Heute ist das Unternehmen ein Technologie-ETF. Microsoft ist der führende IT-Anbieter für Unternehmen. Softwares wie Excel, PowerPoint und Dynamics sind aus vielen Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Fast jedes Unternehmen auf der Welt zahlt an Microsoft für irgendeine Dienstleistung Geld — in der Regel im Abo. Genau diese Stabilität ist der Grund, weshalb Microsoft zu einem der beliebtesten Unternehmen der Welt wurde. Erfahre jetzt in dieser Analyse, wie Microsoft dieses Jahrzehnt zum erfolgreichsten der Unternehmensgeschichte macht.
Der Technologie-ETF. Microsoft ist ein Hersteller von Informationstechnologie und breit in der Branche diversifiziert. Das Unternehmen verkauft Betriebssysteme, Büro- und Unternehmenssoftware, Cloud-Infrastruktur, Spielekonsolen, ein soziales Netzwerk, Tablets... Wer in diesen spannenden Zukunftssektor investieren möchte, ist mit Microsoft direkt dabei.
#1 für B2B-Software und #2 für Cloud-Infrastruktur. Microsoft ist der größte Anbieter für Unternehmens-IT-Lösungen. Ein Unternehmen kann ohne Microsoft-Produkte praktisch nicht mehr arbeiten. Microsoft bietet ein gewaltiges Ökosystem aus Software-Lösungen an und die Kunden benötigen dank der Azure Cloud auch kein eigenes Datenzentrum mehr. Man kann auf Knopfdruck direkt Microsofts Rechenleistung mieten. Eine Branche, die um 28 % pro Jahr wächst.
Microsoft ist die #2 für Gaming. Microsoft hat sich auch im Leben vieler Privatkunden platziert. Die Xbox ist die zweitbeliebteste Spielekonsole der Welt. Das Geschäft mit Gaming läuft sehr gut. Microsoft setzt auf erfolgreiche Spielereihen und bindet seine Kunden in Abo-Modellen. Aus einem zyklischen Markt wird ein stetiger Cash Flow.
Microsoft nach Verfünffachung noch kaufenswert? Die Microsoft-Aktie ist genauso toll wie das Unternehmen dahinter. Der Kurs ist in den letzten Jahren praktisch explodiert. In den letzten fünf Jahren ist Microsoft um über 400 % gestiegen. Lohnt sich ein Investment in die Microsoft-Aktie noch oder ist der Zug abgefahren? Erfahre jetzt in dieser Analyse, warum ich die Microsoft-Aktie immer noch kaufenswert finde.
Microsoft Aktienanalyse
Microsoft Geschäftsmodell
Unternehmensgeschichte
Mission
Management: CEO Satya Nadella
Branchenanalyse 1: B2B-Software
Branchenanalyse 2: Gaming
Branchenanalyse 3: Cloud-Infrastruktur
Vergleich mit B2B-Software-Wettbewerbern
Geschäftsmodell von Microsoft in der Detailanalyse
Microsoft Kennzahlen
AlleAktien Qualitätsscore (AAQS) von 10 / 10
Umsatz- und Gewinnentwicklung
Dividende und Anzahl der ausstehenden Aktien
Bilanzanalyse
Microsoft Bewertung
Bewertung der Aktie im historischen Vergleich
Peter Lynch Kategorie: Microsoft ist ein Fast Grower
AlleAktien DCF- und FMV-Modell
Renditeerwartung in Abhängigkeit vom Einstiegskurs
1. Geschäftsmodell von Microsoft: Der weltgrößte Softwareanbieter
Microsoft ist mittlerweile zum zweitwertvollsten Unternehmen der Welt aufgestiegen
1975: Mikrocomputer. Paul Allen entdeckt auf dem Harvard-Campus ein Magazin, das den ersten Mikrocomputer präsentiert: den Altair 8800. Er zeigt das Magazin seinem Freund Bill Gates und beide wussten, dass sie ein eigenes System entwickeln wollen. Sie nannten es Micro-Soft, was sich aus Microcomputer und Software zusammensetzt.
1981: Erstes Betriebssystem. Microsoft entwickelte Betriebssysteme für Personal Computer (PC) — die ersten Computer, die für Haushalte gedacht waren. IBM kaufte das Microsoft-Betriebssystem MS-DOS 1.0 ein und brachte den ersten Microsoft-PC heraus. Eine der größten Besonderheiten war, dass Microsoft schnell eine grafische Oberfläche für den Nutzer entwickelte. Das machte die Nutzung deutlich einfacher und MS-DOS zum Erfolg. 1990 folgte dann der Nachfolger: das erste Windows-Betriebssystem Windows 3.0.
2001: Xbox — der PlayStation-Wettbewerber. Microsoft entwickelt seine erste Spielekonsole, die Xbox. Passenderweise startete die Xbox direkt mit einer sehr beliebten Spielereihe: dem First-Person-Shooter Halo. Die Xbox wurde seitdem zu einer der beliebtesten Konsolen der Welt.
2008: Azure wird geboren. Im Inneren von Microsoft wird ein neues Produkt entwickelt, das in der Zukunft zum wichtigsten Produkt für Microsoft wird: Project Red Dog. Microsoft vermietet IT-Infrastruktur an andere Unternehmen. Das Geschäft fing erst klein an und wurde 2010 in Azure umbenannt. Mittlerweile ist Cloud-Infrastruktur einer der größten und wichtigsten Wachstumsmärkte in der ganzen IT-Branche.
Heute: IT-Riese mit Höhen und Tiefen. Microsoft ist der zweitgrößte Konzern der Welt und für die meisten Unternehmen der wichtigste Zulieferer. Nur dank Microsofts Software können viele Unternehmen heute so effizient arbeiten. In der Vergangenheit gab es auch Fehlentscheidungen bei Microsoft, aber dank der erfolgreichen Azure-Cloud läuft es bei Microsoft besser denn je.
Empowering others. Unsere Mission ist es, jeden Menschen und jedes Unternehmen zu befähigen, mehr zu erreichen.
Microsoft entwickelt Nervensysteme für Unternehmen. Microsoft entwickelt nämlich hauptsächlich Software für andere Unternehmen. Die Produkte von Microsoft sind einfach nicht wegzudenken. Versuch einfach mal, ohne Microsoft Office zu arbeiten. Excel, Word, PowerPoint sind aus dem Lebensalltag nicht wegzudenken. Natürlich gibt es mittlerweile Alternativen, aber Office hat sich einfach als bestes Produkt durchgesetzt.
Genauso gibt es viele weitere Produkte, die für Unternehmen elementar sind. In einer kleinen Firma, in der ich gearbeitet habe, wird Navision benutzt. Ein weiteres Microsoft-Programm zur Verwaltung von allen Unternehmensfunktionen wie Produktion, Vertrieb und Finanzen. Ohne Navision läuft dort nichts mehr. Die Mitarbeiter würden in die digitale Steinzeit zurückfliegen. Genau das ist es, was Microsoft ausmacht. Sie sind der Digitalisierungspartner aller Unternehmen auf der Welt.
▲ Satya Nadella ist seit 2014 CEO von Microsoft. Er ist der erste CEO von Microsoft, der nicht seit der Gründungszeit beim Unternehmen ist. Er kann dennoch mit Innovation und Gespür für den Kunden glänzen.
Satya Nadella kommt ursprünglich aus Indien. Er hat einen Bachelor in Elektrotechnik am Manipal Institute of Technology in Karnataka absolviert und anschließend Information an der University of Wisconsin–Milwaukee studiert. 1996 setzte er nach einigen Jahren Berufserfahrung einen MBA an der University of Chicago Booth School of Business drauf.
Seinen ersten Job hatte er 1990 bei Sun Microsystems als Softwareentwickler, bis er zwei Jahre später zu Microsoft wechselte. Dort leitete er das Team für die Microsoft-Suchmaschine Bing.
Heute werden 5 Prozent des weltweiten BIP für Technologie ausgegeben. Ich denke, in 10 Jahren - und die COVID-Krise könnte das noch beschleunigt haben - werden es 10 Prozent sein. Mit anderen Worten: Wir haben das Glück, in einer Branche zu sein, die sich verdoppeln wird.
Nach dieser Phase wurde er zum Manager für die junge Microsoft-Cloud-Sparte. Er schaffte es, diese Sparte so erfolgreich zu machen, dass er 2014 als CEO ausgewählt wurde. Microsoft hatte 2014 einige Probleme. Besonders das Smartphone-Geschäft ist komplett gefloppt. Er hat deshalb bei Microsoft einen Strategiewechsel eingeführt. Statt auf Smartphone-Betriebssysteme setzt Microsoft komplett auf Cloud. Die Strategie ging auf. Microsoft hat seine Kaufprodukte wie Microsoft Office in ein Abo-Modell überführt und die Azure Cloud stark ausgebaut. Die Umsätze und Gewinne sind plötzlich wieder gewachsen und Microsoft hat es geschafft, Investorenherzen zu begeistern.
Er hat das richtige Gespür für den Wunsch des Kunden. Microsoft wurde vor seiner Ära zum IT-Dinosaurier. Fähige Mitarbeiter, aber die falsche strategische Ausrichtung. Er war motiviert und hat das geändert. Er ist eine beeindruckende Persönlichkeit und die geeignete Wahl als CEO für Microsoft.
Falls dich Satya Nadella mehr interessiert, kannst du dir in diesem einstündigen Interview einen tiefen Einblick von Satya Nadella als Person verschaffen:
Microsoft ist nicht in einem Markt aktiv, sondern direkt in drei. Deshalb analysiere ich die einzelnen Märkte, um Microsoft genau einzuschätzen.
Branche 1: B2B-Software - Das Nervensystem der modernen Wirtschaft
B2B steht für Business-to-Business also Produkte von Unternehmen für Unternehmen. Microsoft ist dabei der Weltmarktführer für B2B-Software. Sie entwickeln verschiedene Software-Lösungen, die in Unternehmen eingesetzt werden, um Zeit einzusparen und Prozesse zu digitalisieren.
▲ Der Markt für B2B-Software ist ein etablierter Markt, wächst aber immer noch mit 11 % pro Jahr. Viele Unternehmen stehen bei der Digitalisierung noch am Anfang und benutzen Aktenordner oder Excel-Tabellen zur Verwaltung. Der Wettbewerbsdruck und die Einsparmöglichkeiten zwingen diese Unternehmen dazu, bessere Software zu verwenden.
Der B2B-Software-Markt lässt sich grob in zwei Bereiche unterteilen:
Bürosoftware & Produktivitätssoftware
Diese Software-Lösungen helfen bei der täglichen Büro-Arbeit. CAD- und Animationssoftware wie von Autodesk zählen auch zu diesem Bereich. Mit Programmen wie Microsoft Office sparen sich Mitarbeiter sehr viel Zeit. Ein Mitarbeiter kann schnell einen Text verfassen, eine Tabelle anlegen oder einen AAQS zaubern. Deshalb hat sich Microsoft Office auch als Platzhirsch in diesem Markt etabliert. Weltweit nutzen über 1,5 Milliarden Menschen regelmäßig Word, Excel und PowerPoint. Der Markt wächst mittlerweile vor allem durch den Trend zu Mobilgeräten und cloud-basierten Software-Anwendungen.
ERP & CRM Software
ERP steht für Enterprise Resource Planning. Diese Software wird genutzt, um Unternehmensprozesse wie den Einkauf, die Produktion und die Logistik zu koordinieren. Alle Prozesse sind in einer Software und die Kommunikation zwischen Abteilungen wird verbessert. SAP ist der größte Anbieter von ERP-Software und hat sich vor allem auf Großkonzerne wie Coca-Cola und Volkswagen spezialisiert.
CRM steht für Customer Relationship Management. CRM-Software hilft bei der Kommunikation mit dem Kunden. Mit CRM-Software kann man einfacher neue Kunden gewinnen und den Kontakt zu Bestandskunden pflegen. In diesem Markt ist Salesforce der Innovator und die Nummer 1 mit seiner Cloud-Lösung.
Microsoft ist in beiden Märkten aktiv mit seiner Software-Lösung Microsoft Dynamics.
Branche 2: Gaming - mehr als nur Zeitvertreib
Der Videospielemarkt ist Microsofts Privatkundengeschäft. Er teilt sich auf die drei großen Player Sony, Microsoft und Nintendo auf. Dabei ist Sonys PlayStation die Nummer 1 mit 63 % Marktanteil. Der Gaming-Markt ist grundsätzlich ein eher zyklischer Markt. Alle 5 bis 7 Jahre gibt es einen Generationenwechsel bei den Konsolen. Zum Beispiel 2020 wurden 50 % weniger PlayStations verkauft als in 2019 und die Nintendo Switch wurde zur meistverkauften Konsole des Jahres.
▲ Der Gaming-Markt wächst um 10 % pro Jahr. Für Konsolenhersteller schwanken die Umsätze stark durch die Generationenwechsel. Aber dank Covid-19 gab es einen Gaming-Schub. Viele Konsolen wurden frisch verkauft und warten nur darauf, gespielt zu werden.
Der Schlüssel zum Gaming-Markt heißt Ökosysteme. Der Markt für Videospiele hat sich in den letzten 10 Jahren verändert. Online Gaming wird wichtiger, das klassische Single-Player-Erlebnis bedeutungsloser. Microsoft war 2005 der erste Konsolenhersteller mit einem kostenpflichtigen Online-Gaming Dienst: Xbox Live. Seitdem setzt sich diese Entwicklung fort. Konsolenhersteller bauen ihre Geschäftsmodelle nach dem Vorbild von Netflix und Spotify um, indem sie "Game Passes" bzw. Spiele im Abomodell verkaufen.
Esports, ein Trend, der beginnt, die Gaming-Welt nachhaltig zu verändern. Öffentliche Gaming-Turniere werden immer beliebter. 2019 gab es noch 398 Mio. Zuschauer, 2020 waren es bereits 436 Mio. Und der Trend zeigt weiterhin nach oben. 2024 sollen insgesamt 577 Mio. Menschen weltweit regelmäßig Esports-Events verfolgen. Wichtiger Teil der Esports Bewegung sind die Plattformen, auf denen die Zuschauer ihre Lieblingsspiele verfolgen können. Mit 91 % der Zuschauer nimmt Twitch hier den ersten Platz ein. Die Streamingplattformen werden immer wichtiger für den Gaming-Markt. Microsoft versuchte mit Mixer auch in diesen Markt hineinzukommen, aber zog 2020 den Stecker, weil der Erfolg ausblieb.
Millennials sind die ersten lebenslangen Gamer. Die Generation der Millennials (Geburtsjahre 1981 bis 1996) ist die erste Generation, die von klein auf mit Gaming aufwächst. Heute ist diese Generation erwachsen und man könnte vermuten, sie sind zu alt für Videospiele. Das ist jedoch nicht der Fall. Das Marktforschungsunternehmen Nielsen Company fand heraus, dass die Generation der Millennials am meisten Geld für jede Form von Videospielen (Online, In-Game, CD-basiert) ausgibt, nämlich 112 US-Dollar pro Monat. Diese kaufstarke Bevölkerungsgruppe verlangt hochwertigen Content, ist jedoch auch bereit, viel dafür zu zahlen. Dieser Trend wird den Markt für Gaming wachsen lassen und die Generation Z ist die nächste Generation, die mit Gaming aufwächst.
Branche 3: Cloud Infrastruktur - flexible Power für jedermann
Der Markt für Cloud-Infrastruktur ist ein B2B-Markt, in dem Cloud-Anbieter ihren Kunden Rechenleistung und Softwarelösungen über das Internet vermieten. Der Markt wächst mit 28 % pro Jahr und ist damit für Microsoft der wichtigste Markt.
Cloud-Kunden haben viele Vorteile. Cloud-Infrastruktur bietet einen leichten Zugriff auf enormes Rechenpotential. Ein Unternehmen wie Coca-Cola müsste alternativ ein eigenes Datenzentrum aufbauen und es immer wieder mit moderner Technik verbessern. Die Kapazitäten sind auch deutlich flexibler. Coca-Cola kann mit einem Knopfdruck Kapazitäten und Services dazubuchen oder reduzieren. Außerdem erhalten die Kunden Zugriff auf spezielle Software, die einen Wettbewerbsvorteil bringen kann. Kunden von Microsoft bekommen z.B. Zugriff auf die unternehmenseigene Spracherkennungssoftware.
▲ Cloud-Infrastruktur ist der wichtigste IT-Markt unserer Zeit. Das Wachstum liegt bei 28 % pro Jahr und steht erst am Anfang. Viele Unternehmen wechseln zu Cloud-Services. Es ist nicht unbedingt günstiger, aber es ist flexibler und einfacher. Für ein Unternehmen ist es wichtig, die modernsten und besten Möglichkeiten zu haben und nicht sich an überlebensnotwendigen Themen wie IT kaputtzusparen.
Die drei größten Anbieter von Cloud-Infrastruktur sind Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud Platform (GCP). Jede Plattform bietet eigene Vorteile für ihre Kunden. Dabei sind AWS und Azure die erfolgreichsten Plattformen. Die beiden Unternehmen haben früh auf den Cloud-Trend gesetzt und sich dabei auf Großkonzerne konzentriert. Im DAX nutzen z.B. mehr als 80 % der Unternehmen AWS oder Azure. Viele Unternehmen sind sogar von beiden Unternehmen Kunde, um die jeweils besten Features der jeweiligen Anbieter zu nutzen.
▲ Azure kann im direkten Vergleich zu AWS mit Lösungen für Großkonzerne punkten. Ein weiterer großer Vorteil von Azure ist, dass es nicht von Amazon ist. Viele Unternehmen stehen in Konkurrenz zu Amazon wie Unternehmen im Einzelhandel, der Logistik oder Medienbranche. Diese Unternehmen wollen Amazon nicht unterstützen, indem sie AWS-Kunde werden. Walmart hat sogar alle seine Zulieferer und Partner dazu gezwungen, AWS zu meiden. Azure hat dagegen keine Interessenskonflikte und kann hiermit punkten.
Unternehmen
Microsoft
Amazon
Oracle
SAP
Salesforce
Logo
WKN
870747
906866
871460
716460
A0B87V
Marktkapitalisierung in Mrd. USD
1.960
1.723
217
170
216
Umsatz 2020 in Mrd. USD
143,0
386,1
39,1
30,9
17,1
Umsatzwachstum 3J
14,0 %
29,5 %
1,1 %
5,2 %
26,5 %
EBIT 2020 in Mrd. USD
52,9
22,9
15,9
7,9
0,3
EBIT-Marge 2020
37,0 %
5,9 %
35,6 %
25,5 %
1,7 %
KUV 2021
11,9
4,6
5,8
5,1
10,3
KGV 2021
37,0
83,6
18,0
25,9
53,6
Dividendenrendite
1,0 %
0,0 %
1,4 %
1,2 %
0,0 %
Fokus
#1 B2B-Software
#2 Cloud-Infrastruktur
#1 PC-Betriebssystem
#2 Spielekonsolen
#1 eCommerce
#1 Cloud-Infrastruktur
Digitale Medien
#2 B2B-Software
Datenbanken
Java-Programmiersprache
#1 ERP-Software
#2 CRM-Software
#1 HCM-Software*
#1 CRM-Software
Business Intelligence
100 % cloud-basiert
*HCM steht für Human Capital Management (Deutsch: Personalverwaltung)
Microsoft erwirtschaftete 2020 143 Mrd. US-Dollar Umsatz in drei verschiedenen Segmenten. Productivity and Business Processes und Intelligent Cloud sind beides Segmente, die sich auf Unternehmen fokussieren. Im More Personal Computing verkauft Microsoft Produkte an Privatkunden. Die Umsätze sind zwischen den Sparten fast perfekt gleichverteilt. Microsoft ist optimal diversifiziert. Es gibt aber deutliche Unterschiede im Wachstum. Die Intelligent Cloud ist mit 24 % Wachstum in 2020 deutlich schneller als die beiden anderen Segmente gewachsen. Microsoft verwandelt sich immer mehr zur Cloud-Company.
Microsoft ist ein Softwarekonglomerat — die moderne Variante des Industriekonglomerats
Microsofts drei Segmente enthalten viele bekannte Marken. Microsoft hat sich ein diversifiziertes Portfolio aus IT-Lösungen aufgebaut, die in den meisten Bereichen der Marktführer sind oder zumindest die Nummer 2:
Cloud-Infrastruktur: Im Cloud-Infrastruktur-Markt ist Microsoft Azure die Nummer 2 hinter AWS und holt bei den Marktanteilen schnell auf.
Software: Microsoft Office ist der klare Marktführer für Bürosoftware und aus den allermeisten Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Auch diese Analyse hätte ohne Excel und PowerPoint nicht erstellt werden können.
Personal Computing: Microsoft Windows ist das meistgenutzte PC-Betriebssystem der Welt mit 73 % Marktanteil.
Sonstige: LinkedIn ist das weltweit führende soziale Karriere-Netzwerk. Es gibt praktisch keinen Konkurrenten. Die Xbox ist mit 25 % Marktanteil die Nummer 2 für Spielekonsolen hinter der PlayStation und für viele Kunden der einzige vergleichbare Konkurrent.
Durch diese Produktvielfalt verankert sich Microsoft im Leben der Kunden. Stell dir mal vor, es gäbe morgen kein Microsoft Excel mehr oder gar Windows. Microsoft dominiert komplett unsichtbar unser Leben und arbeitet heutzutage auch daran, in jeder Bevölkerungsschicht relevant zu bleiben. Zum Beispiel die Minecraft-Firma Mojang gehört seit 2014 zu Microsoft. Ein Berater von Microsoft hat mir erklärt, dass die Strategie war, dass Microsoft auch bei Kindern bekannter wird. So soll der Kundenkontakt gestärkt werden.
▲ Microsoft tritt unter verschiedenen Marken auf und ist damit sehr breit diversifiziert. Es ist für ein Unternehmen gar nicht mehr möglich, Microsoft in allen Bereichen Konkurrenz zu machen. Ein großer Unterschied zu 2010 ist, dass Microsoft wieder die Trends der Zeit versteht. Die Produkte bedienen die heutigen Trends und gelten nicht mehr als veraltet. Das war mal anders.
Das Microsoft-Ökosystem - immer mehr Mehrwert unter einem Hut
Ein Teil der Microsoft-Strategie ist es, kleinere Unternehmen mit innovativen und kundenfreundlichen Produkten aufzukaufen. Microsoft übernimmt durchschnittlich zehn Unternehmen im Jahr. Die meisten Übernahmen stärken die bisherigen Microsoft-Produkte. Ein Großteil von Microsoft Dynamics ist durch Übernahmen entstanden. Genauso wie Microsoft ständig neue Features für Azure hinzukauft.
Microsoft baut ein Ökosystem auf. Die Kunden bekommen die besten Funktionen alle innerhalb eines Microsoft-Produkts. Microsoft selbst riskiert nicht, mit der Entwicklung etwas falsch zu machen. Der hohe Cash Flow reicht aus, um sich Unternehmen wie GitHub, Affirmed Networks und Nuance Communications einfach einzukaufen. Mit Nuance zum Beispiel sichert sich Microsoft die beste Software für die Gesundheitsbranche. Gesundheitsunternehmen werden sich in Zukunft eher für Azure als AWS entscheiden, wenn sie Cloud-Infrastruktur mieten.
▲ Nuance, GitHub und Affirmed Networks waren drei der letzten Übernahmen von Microsoft. Bei allen drei Übernahmen war es das Ziel, sich unterscheidbar von Konkurrenten wie AWS zu machen. Wenn Microsoft nur die AWS-Features kopiert, werden sie AWS nie überholen. Der Schlüssel ist Differenzierung. Genau daran arbeitet Microsoft.
Das Microsoft Gaming-Ökosystem
Microsoft baut nicht nur für Unternehmenskunden ein Ökosystem auf, sondern auch im Gaming-Bereich. Die Gaming-Branche wird zunehmend zum Online-Erlebnis. Das gilt aber nicht nur für das Spielen, sondern auch die Spiele an sich.
Mit xCloud stellt Microsoft einen Game-Streaming-Service bereit. Nutzer können mit ihrem Smartphone Xbox-Spiele streamen und brauchen nicht mehr Hardware wie eine Xbox oder einen Gaming-PC. Microsoft bietet diese Dienstleistung im Abonnement an. Genauso gibt es mit Xbox Live Gold ein Abo, um online gegen andere Leute zu spielen. Microsoft hat aus der Xbox-Plattform ein Abo-Modell aufgebaut. Mit weiteren Services will Microsoft dieses Ökosystem weiter stärken. Dazu war Microsoft bereits mit Pinterest und Discord in Gesprächen. Die Übernahmen scheiterten jedoch.
Einzigartiger Content ist der Weg der maximalen Kundentreue. Netflix oder HBO binden ihre Nutzer mit Kultserien wie Stranger Things, House of Cards oder Game of Thrones an ihre Netzwerke. Microsoft hat Ähnliches mit der Xbox vor. 2020 haben sie ZeniMax Media aufgekauft. ZeniMax ist die Firma hinter dem Spielentwickler Bethesda, der für Spielereihen wie Fallout, The Elder Scrolls und Doom bekannt ist. Wenn das nächste Fallout oder Elder Scrolls auf der Xbox exklusiv erscheint, müssen sich viele Spieler entscheiden, ob sie noch eine PlayStation kaufen wollen. Wer einmal im Xbox-Ökosystem gebunden ist, wird danach kaum noch wechseln. Ein weiteres mögliches Übernahmeziel wäre Take-Two. Für nur 20 Mrd. US-Dollar bekäme Microsoft die wertvolle GTA-Marke in die Hand und könnte so die Xbox ultimativ stärken.
▲ Von der ersten Xbox bis heute ist einiges passiert. Microsoft hat sich als Spieleentwickler etabliert, mehrere Abo-Modelle eingeführt und Cloud-Gaming eingeführt. Gaming ist im Vergleich zu B2B-Software ein kleinerer Markt, aber das Potential ist groß. Die Markentreue der Spieler ist sehr hoch und es gibt nur zwei andere Wettbewerber. Außerdem steigt die Zahlungsbereitschaft bei den meisten Kunden. Mit exklusivem Content sollte sich Microsoft erfolgreich gegen die PlayStation durchsetzen.
Fazit zum Geschäftsmodell
Microsoft ist ein breit diversifizierter Software-Konzern, der im B2B- und B2C-Geschäft tätig ist. Die Umsätze verteilen sich sehr gleichmäßig auf alle Sparten. Microsoft ist damit perfekt diversifiziert. In der Zukunft wird jedoch die Cloud-Sparte die anderen Bereiche überholen. Der Cloud-Infrastruktur-Markt wächst mit 28 % pro Jahr und hilft Microsoft, immer größer zu werden.
Microsofts Strategie ist es, Ökosysteme zu erschaffen. Das setzen sie in den Wachstumsbereichen Cloud-Infrastruktur und Gaming aggressiv mit Übernahmen um. Durch die Ökosysteme bindet Microsoft die Kunden langfristig und findet viel einfacher neue Kunden.
Microsofts Position als Softwarekonglomerat ist beeindruckend. Sie haben sich in den meisten IT-Bereichen als führendes Unternehmen etabliert und sprechen die wichtigsten Trends an. Dank der dominanten Stellung erreicht Microsoft hohe Margen und kann so seine Strategie aus Übernahmen perfekt finanzieren. Das zeigt sich auch in den Kennzahlen.
2. Kennzahlen der Microsoft-Aktie: Qualität durch und durch
▲ Microsoft erreicht im AAQS immer noch 10 von 10 Punkten und positioniert sich damit als eines der besten Unternehmen der USA. Microsoft wächst seit Jahren attraktiv und schafft es auch in der Zukunft, attraktiv zu wachsen. Dank der stetigen Umsätze, schwankt der Gewinn kaum und die Rentabilität ist sehr hoch. Microsoft lässt aus unternehmerischer Sicht keine Wünsche offen. Kein Wunder, dass die Microsoft-Aktie deshalb in den meisten Depots liegt. Die Aktie ist praktisch ein Basisinvestment.
▲ Microsoft ist in der Vergangenheit sehr attraktiv gewachsen und wächst seit einigen Jahren noch schneller und stetiger. Nur 2016 gab es einen Umsatzrückgang. Das liegt aber nicht daran, dass Microsoft schlecht gewirtschaftet hat, sondern sie haben die Produkte auf Abo-Modelle umgestellt. Kurzfristig sind die Umsätze zurückgegangen. Langfristig wachsen sie dafür besser. Besonders dank der gefragten Cloud-Lösungen.
▲ Man sieht auch, dass die Abo-Modelle zur richtigen Zeit kamen. Microsofts Marge ist immer weiter zurückgegangen. Mit der Umstellung auf Abonnements konnte der Effekt umgedreht werden. Man muss viel weniger Geld investieren, um einen Bestandskunden zu halten, als einen Neukunden zu gewinnen. 2021 soll die operative Marge sogar 40 % knacken. Microsoft ist eines der profitabelsten Softwareunternehmen der Welt.
▲ 2003 gab es bei Microsoft die erste Dividende. Das Unternehmen hatte damals bereits gewaltige Cash-Berge und wusste nicht mehr wohin damit. Die Dividende gibt es immer noch und sie ist um fast 15 % pro Jahr gewachsen. Aber auch in der Zukunft wird das Wachstum ungebremst weitergehen.
▲ Für Dividendeninvestoren ist es nur schade, dass die Microsoft-Aktie seit Jahren so gut gelaufen ist. Die Dividendensteigerungen kommen dem Kurs nicht hinterher. Früher gab es noch 3 % Dividende auf ein Microsoft-Investment. Heute muss man weniger als 1 % akzeptieren. Aber Microsofts Dividende hat dank der steigenden Gewinne noch reichlich Potential nach oben.
▲ Microsoft hat eine sehr konservative Ausschüttungsquote von nur einem Drittel der Gewinne. Deshalb gibt es bei der Dividende viel Luft nach oben. Ich gehe davon aus, dass die Dividende die nächsten zehn Jahre mindestens um 10 % pro Jahr wachsen wird. Mit etwas Glück sogar eher um 15 % pro Jahr. Deshalb ist die Microsoft-Aktie auch für Dividendeninvestoren sehr gut geeignet.
▲ Microsoft kauft neben der Dividende auch fleißig Aktien zurück. Das ist für Investoren vorteilhaft, weil die Gewinne je Aktie steigen und das steuerfrei abläuft.
Bei einem Unternehmen wie Microsoft erwarten viele Investoren eine hohe Verschuldung. Denn die Übernahmen bezahlen sich nicht von selbst. Aber das Gegenteil ist der Fall. Microsoft gilt als eines der sichersten Unternehmen der Welt. Die Microsoft-Aktie erhält von den zwei Rating-Agenturen S&P und Moody's die Bestnote. Eine Microsoft-Anleihe gilt als ein sichereres Investment als eine US-Staatsanleihe.
Microsofts Gewinne sind sehr stabil und kommen von zahlreichen Produkten. Microsoft hat keine Schulden, sondern sogar über 50 Mrd. US-Dollar an Cash auf der hohen Kante. Microsofts Risiken sind damit begrenzt. Selbst ein oder zwei Verlustjahre würden dem Unternehmen nichts ausmachen.
3. Bewertung der Microsoft-Aktie: Nicht so teuer, wie manch einer denkt
Bewertung im historischen Vergleich: KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis)
je niedriger, desto günstiger
▲ Die Microsoft-Aktie war Anfang der 2010er Jahre sehr günstig bewertet. Das Unternehmen hat gerade den Mobile-Trend verpasst und galt als sehr uninnovativ. Die meisten Investoren mieden die Microsoft-Aktie. Es war natürlich nicht alles schlecht. Die Umsätze und Gewinne sind gewachsen, aber viele Investoren befürchteten, dass Microsoft die Zukunftstrends verpasst. Heute muss man den 12-fachen Umsatz bezahlen und damit mehr denn je. Aber dank des Wachstums kommt die Aktie langfristig in die Bewertung.
Bewertung im historischen Vergleich: Kurs/EBIT
je niedriger, desto günstiger
▲ Ähnlich sieht es beim Kurs-EBIT-Verhältnis aus. Das Verhältnis ist kontinuierlich gestiegen. Der historische Durchschnitt liegt bei 16, heute liegt die Microsoft-Aktie dagegen bei 30.
Bewertung im historischen Vergleich: KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis)
je niedriger, desto günstiger
▲ Microsofts KGV ist ebenfalls recht hoch. Historisch zahlte man ein KGV von 23, während man heute 35 bezahlt. Aber auch hier zeigt sich, dass durch schnelles Wachstum die Bewertung gerechtfertigt werden kann.
▲ Microsoft ist ein Fast Grower nach Peter Lynch. Allerdings war das nicht immer der Fall. Microsoft hat es nämlich geschafft, durch Investitionen in Cloud-Infrastruktur wieder das Wachstum zu entfachen. Für Investoren ist die Situation großartig. Das Wachstum kommt erst ins Laufen. Microsoft-Aktionäre können sich auf viele Jahre von starkem Wachstum einstellen, denn die Digitalisierung ist erst bei 1 % angekommen. 99 % der Prozesse auf der Welt lassen sich noch digitalisieren. Deshalb ist die Aktie nach Peter Lynch weiterhin kaufenswert.
Im DCF-Modell erreicht die Microsoft-Aktie trotz der höheren Bewertung immer noch eine kaufenswerte Renditeerwartung von rund 10 % pro Jahr. Das hohe Wachstum dank der Azure-Cloud und der Abo-Modelle machen es möglich. Microsoft wächst so stark und profitabel wie lange nicht mehr.
Auch im FMV-Modell zeigt sich, dass Microsoft sein hohes Multiple wieder einspielen kann. Selbst bei einem konservativen KGV von 25 kann Microsoft eine Renditeerwartung von 10 % erreichen.
▲ Microsoft erreicht im DCF- und FMV-Modell eine Renditeerwartung von 10 % pro Jahr.
Renditeerwartung in Abhängigkeit vom Einstiegskurs
Je niedriger der Einstiegskurs, um so höher die langfristige Renditeerwartung
Einstiegskurs
Renditeerwartung pro Jahr
110 USD
19,4 %
130 USD
17,4 %
150 USD
15,7 %
170 USD
14,3 %
190 USD
13,0 %
210 USD
11,9 %
230 USD
10,9 %
250 USD
10,0 %
270 USD
9,1 %
290 USD
8,4 %
310 USD
7,6 %
330 USD
7,0 %
350 USD
6,3 %
370 USD
5,8 %
390 USD
5,2 %
410 USD
4,7 %
430 USD
4,2 %
450 USD
3,7 %
470 USD
3,3 %
490 USD
2,8 %
▲ Microsoft erreicht im ESG-Score eine sehr gute Bewertung. Umwelt- und Aktionärsaspekte sind hervorragend. Das Umweltengagement von Microsoft ist sogar so gut, dass auch 11 / 10 gerechtfertigt wären. Allerdings gibt es bei Microsoft soziale Kritik. Microsoft behandelt seine Mitarbeiter gut und macht soziales Engagement möglich. Jedoch ist die Verbindung zum Rüstungssektor sehr eng. Microsoft hat vor einigen Jahren eine Ausschreibung für einen Cloud-Infrastruktur-Vertrag mit dem Verteidigungsministerium gewonnen und vor Kurzem einen Vertrag mit dem US-Militär geschlossen. Microsoft wird zum Ausrüstungslieferanten für Soldaten.
Für welchen Anlegertyp eignet sich Microsoft?
Microsoft ist das Standardinvestment im IT-Sektor. Die Produkte sind so wichtig, dass ein Arbeitsleben ohne sie nicht möglich ist. Microsoft schafft es trotzdem noch, neue Produkte zu entwickeln, die Unternehmen verbessern. Dank der Azure-Cloud können viele Unternehmen auf modernste IT zugreifen und binden nicht zu viel Kapital in eigener IT. Die Aktie eignet sich deshalb für Investoren, die im IT-Sektor nach einer Aktie suchen, die wenige Risiken hat und trotzdem noch 10 % Rendite liefern kann. Microsoft bietet genau diese tolle Kombination.
Auch Dividendeninvestoren können von Microsoft profitieren. Microsoft ist einer von wenigen Dividendenzahlern im IT-Sektor. Die Dividende wächst in schnellem Tempo und kann dank der geringen Ausschüttungsquote noch viele Jahre wachsen.
4. Risiken von Microsoft
Ich sehe die Wahrscheinlichkeit persönlich bei über 98 %. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Microsofts breit aufgestelltes Geschäftsmodell durch die Konkurrenz getroffen wird. Microsoft kann erfolgreiche Konkurrenten in den meisten Fällen vorher aufkaufen oder kopieren. Sie haben einen hohen Cash Flow, mit dem sie ihre Position verteidigen können. Ich sehe allerdings zwei größere Risiken, die ich im Folgenden analysiere.
Microsoft hat damals die Entwicklung der Smartphones verpasst. Der Marktanteil liegt hier bei 0 %. Heute läuft ein großer Teil unserer Wirtschaft immer noch über Computer, es könnte jedoch passieren, dass Smartphones, Tablets, Smart Watches und Co. den Computer in den nächsten komplett ersetzen.
Fundamentale Auswirkung bei Eintritt: mittel
Das Risiko klingt im ersten Moment tragisch, aber Microsoft hat sogar erfolgreiche Mobilgeräte: die Surface-Tablets. Deshalb würden sie von so einem Trend tendenziell sogar profitieren. Cloud-Lösungen lassen sich auch einfach für Mobilgeräte anpassen. Im schlimmsten Fall verliert Microsoft Marktanteile mit Office und Dynamics und das Windows-Betriebssystem verliert an Bedeutung.
Eintrittswahrscheinlichkeit innerhalb von 12 Monaten: sehr gering
Ich halte dieses Szenario für nicht sehr wahrscheinlich, weil Computer bzw. Notebooks einfach am besten für das Arbeiten geeignet sind. Die meisten Unternehmen und CTOs sind sehr starr und würden so eine Entwicklung blockieren.
Fazit:Geringes Risiko
Substanzielles Risiko 2: Microsoft stürzt aufgrund von Bewertung ein
Microsoft ist eine der beliebtesten Aktien der Welt und in vielen Depots vertreten. Zwei bis drei enttäuschende Quartale mit etwas geringerem Wachstum könnten zu einem starken Kurseinbruch führen. Bei SAP ist die Aktie z.B. innerhalb von einem Tag um 20 % eingebrochen, weil die Wachstumsaussichten sich leicht verschlechtert haben. Microsofts aktuelle Bewertung lässt wenig Spielraum nach oben.
Fundamentale Auswirkung bei Eintritt: mittel
In der Vergangenheit hat Microsoft bereits manchmal enttäuscht und die Aktie ist gefallen. Allerdings nur sehr gering um 3 % bis 4 %. Denn jeder kleinste Rabatt wird von anderen Investoren aufgekauft. Außerdem ändert so ein Kursabsturz wenig an der langfristigen Vision.
Eintrittswahrscheinlichkeit innerhalb von 12 Monaten: mittel
Man kann sich bei Aktien grundsätzlich nie sicher sein, dass es nicht mal eine schlechte Meldung gibt. Microsoft profitierte in 2020 von der Corona-Pandemie. Unternehmen haben sich zwangsweise digitalisiert. Serverkapazitäten mussten angemietet werden, weil der Datenverkehr plötzlich gestiegen ist und auch der Gamingbereich hat profitiert. Das kann sich natürlich schnell drehen, sobald das Coronavirus besiegt wurde. Damit muss man als Investor rechnen.
Fazit:Mittleres Risiko
5. Fazit zu Microsoft: Das beste Jahrzehnt steht erst bevor
Microsoft wurde 1975 von Bill Gates und Paul Allen gegründet mit dem Fokus auf Mikrocomputer. Seitdem hat sich das Unternehmen stark gewandelt. Microsoft hat die Gewinne genutzt, um in andere Bereiche wie Gaming und Cloud-Infrastruktur zu diversifizieren. Bekannte Produkte wie Windows oder der Internet Explorer sind eigentlich nicht mehr so wichtig für das Unternehmen.
Microsoft ist nicht auf eine Branche festgelegt, sondern direkt in drei Branchen aktiv: B2B-Software, Gaming und Cloud-Infrastruktur. Jede dieser Branchen hat von Corona profitiert und wächst um mindestens 10 % pro Jahr. Der Cloud-Infrastruktur-Markt sogar um 28 %. Für Microsoft gibt es enorme Chancen, denn die Digitalisierung steht am Anfang. Viele Unternehmen arbeiten mit Excel-Tabellen oder sogar noch mit Papier. Wer in den nächsten zehn Jahren nicht sein Geschäft digitalisiert, wird in die Insolvenz gehen. Microsoft hat für diese Unternehmen die richtigen Software-Lösungen. Von Bürosoftware über ERP- und CRM-Software bis zu moderner Cloud-Infrastruktur.
Microsofts Strategie ist der Ökosystem-Gedanke. Jeder Microsoft-Kunde bekommt direkt ein ganzes Angebot von Software-Lösungen. Das ist für die Kunden deutlich bequemer, weil man Geld spart und weniger Entscheidungen treffen muss. Für Microsoft ist der Vorteil, dass die Kunden nicht mehr wechseln. Einmal im Abo, immer im Abo. Microsoft kauft deshalb ständig innovative Startups mit Cloud-Features auf, um Azure zur gefragtesten Cloud der Welt zu machen. Dieselbe Strategie verfolgt Microsoft im Gaming. Microsoft kauft beliebte Spielereihen wie Elder Scrolls und Minecraft auf und bindet so die Kunden an die Xbox. Mit Abo-Modellen werden Gamer zu ewigen Kunden gemacht.
Microsoft ist ein wahres Qualitätsunternehmen. Die Aktie erreicht 10 / 10 Punkten im AlleAktien Qualitätsscore. Microsoft wächst seit Jahren recht gut. Aber die besten Zeiten kommen erst. Je größer Azure wird, umso größer wird das Wachstum. Durch Corona gab es außerdem einen zusätzlichen Boom. Microsofts bestes Jahrzehnt hat gerade erst angefangen. Die Aktie ist gut gelaufen, aber die bilanzielle Stabilität, die EBIT-Marge von 40 % und das Umsatzwachstum von 13 % sind es trotzdem noch wert.
Meine Perspektive: Ich finde Microsoft ist nach wie vor kaufenswert mit 10 % Renditeerwartung pro Jahr bis 2031. Wer von der ganzen IT-Branche profitieren möchte, der bekommt mit Microsoft die perfekte Aktie. Microsoft ist ein Basisinvestment und zurecht bei Privatanlegern beliebt.
Aufrichtige Grüße,
Michael C. Jakob
AlleAktien Gründer und Geschäftsführer
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Der Autor hält derzeit Aktien von Microsoft.
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