Nachkaufalarm: BMW AG Vz. (WKN 519003)
Was ist passiert?
Darum ist der Kurs gefallen
Branchenspezifische Meldungen sind der Grund für den Kursrückgang.
Beim Erzrivalen Daimler gibt es haufenweise Probleme.
- Im Mai und im Juni 2018 wurde der Daimler-Chef Dieter Zetsche gleich doppelt nach Berlin bestellt, um Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer von der CSU über einen möglichen Abgasskandal bei Daimler zu berichten. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat in den Daimler-Fahrzeugen bei Untersuchungen mehrere unzulässige Abschalteinrichtungen in der Motorsteuerung entdeckt. Die Folge: Die Abgasreinigung auf der Straße funktioniert nicht mehr.
- Am 20. Juni 2018 legte Daimler dann mit der Ausgabe einer Gewinnwarnung nach. Neu eingeführte Zölle für in den USA produzierte Fahrzeuge, die in den chinesischen Markt exportiert werden, belasten die Gewinne. Auch BMW produziert reihenweise Geländewagen in den USA, die dann nach China exportiert werden. Daher könnte BMW ebenso von dieser Entwicklung betroffen sein. Immer strengere Abgasvorschriften führen zu Kostensteigerungen in der Produktion. Details zur Daimler-Gewinnwarnung kannst du auch im aktuellen Nachkaufalarm von Daimler nachlesen.
Im Juni 2018 hat der US-Präsident Donald Trump seine Forderungen wiederholt, die deutschen Autobauer im US-Markt stärker besteuern zu wollen.
Fazit: Daimler hat in 2018 mit sinkenden Gewinne zu kämpfen. Viele Marktteilnehmer rechnen damit, dass die von Daimler beschriebenen Gründe auch bei BMW zu sinkenden Gewinnen führen werden. Daher knickte der BMW-Aktienkurs im Sog der Daimler-Aktie mit ein, obwohl BMW selbst (noch) keine Gewinnwarnung ausgegeben hat.
So schätzen wir die Situation ein
Grundsätzlich scheint die Lage bei BMW besser als bei Daimler zu sein. Doch wir sollten nicht vergessen, dass alle etablierten Automobilhersteller vor schwierigen Zeiten stehen. Vor Zeiten voller Risiken, aber auch voller Chancen.
Die Umstellung auf E-Autos wird BMW in den nächsten Jahren stark beschäftigen. Es ist derzeit unklar, ob diese Umstellung ganz reibungslos klappen wird. Die Erfahrung lehrt uns aber, dass etablierte Hersteller anderer Branchen bei technologischen Umbrüchen schwer zu kämpfen hatten.
Weiterhin steht in den nächsten Jahren die Einführung des autonomen Autos bevor. Google spielt mit seiner Tochter "Waymo" in diesem Bereich ganz vorne mit. Auch BMW arbeitet an der Entwicklung von autonomen Autos. Zusammen mit dem renommierten Partner Intel soll der große Wurf gelingen. Wer hier langfristig das Rennen machen wird, ist derzeit ebenfalls unklar.
Gleichzeitig ist die BMW-Vz.-Aktie bereits sehr günstig bewertet. Viele Marktteilnehmer wissen um die Risiken. Die Dividendenrendite liegt daher bei fast 6%.
Wie es mit BMW langfristig weitergeht, wird derzeit wohl keiner seriös sagen können. Um unnötige Risiken bei unserer Vermögensanlage zu umgehen, meiden wir von AlleAktien derzeit die BMW-Vz.-Aktie.
Daher beobachten wir die BMW AG weiterhin von der Seitenlinie und werden insbesondere im Fall eines weiteren Aktienkursrückgangs das Unternehmen nochmals im Detail untersuchen.