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Wie viel Dividende ist gesund für ein Unternehmen?

Wie viel Dividende ist gesund für ein Unternehmen?

Dividendenaktien genießen bei Investoren eine besondere Beliebtheit, und das aus gutem Grund. Sie bieten nicht nur die Möglichkeit auf Kursgewinne, sondern schütten auch regelmäßig einen Teil des Unternehmensgewinns an die Aktionäre aus. Diese Dividendenzahlungen können eine konstante Einkommensquelle darstellen und dazu beitragen, das Gesamtrisiko eines Portfolios zu reduzieren. In Zeiten volatiler Märkte bieten Dividenden eine Art finanzielles Polster und können die Rendite signifikant steigern. Zudem sind Unternehmen, die Dividenden zahlen, oft finanziell stabiler und weniger anfällig für wirtschaftliche Schwankungen. All diese Faktoren machen Dividendenaktien zu einer attraktiven Anlageoption für eine breite Palette von Investoren, von den Einkommensorientierten bis hin zu denjenigen, die nach einer ausgewogenen Mischung aus Wachstum und Einkommen suchen.

Was ist die Ausschüttungsquote?

Die Ausschüttungsquote, auch Dividenden-Ausschüttungsquote genannt, ist eine Finanzkennzahl, die angibt, welcher Anteil des Jahresüberschusses eines Unternehmens als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Sie wird in der Regel als Prozentsatz ausgedrückt und berechnet sich wie folgt:

Ausschüttungsquote = (Gezahlte Dividenden / Jahresüberschuss)×100

Ein fiktives Beispiel zur Veranschaulichung:

Angenommen, die Musterfirma AG hat im letzten Geschäftsjahr einen Jahresüberschuss von 10 Millionen Euro erzielt. Das Unternehmen beschließt, eine Dividende von 4 Millionen Euro an seine Aktionäre auszuschütten. Die Ausschüttungsquote würde in diesem Fall wie folgt berechnet:

Ausschüttungsquote = (4 Millionen Euro / 10 Millionen Euro) × 100 = 40 %

Das bedeutet, dass die Musterfirma AG 40 % ihres Jahresüberschusses als Dividende an die Aktionäre ausschüttet und die restlichen 60 % im Unternehmen behält, um beispielsweise in Wachstum zu investieren oder Rücklagen zu bilden.

Wie hoch sollte die Quote sein?

Die "ideale" Ausschüttungsquote kann je nach Unternehmenstyp und -phase variieren. Hier sind einige allgemeine Richtlinien:

  • Wachstumsunternehmen: Diese Unternehmen investieren den Großteil ihrer Gewinne zurück in das Geschäft, um weiterzuwachsen. Daher ist die Ausschüttungsquote oft niedrig oder sogar null. Investoren in solchen Unternehmen suchen in der Regel eher nach Kursgewinnen als nach Dividendenerträgen.
  • Reife Unternehmen: Diese Unternehmen haben ein stabiles Geschäftsmodell und generieren konstante Gewinne. Sie neigen dazu, einen höheren Anteil ihrer Gewinne in Form von Dividenden auszuschütten. Eine Ausschüttungsquote von 50 bis 70 % ist in solchen Fällen nicht unüblich.
  • Einkommensorientierte Unternehmen: Einige Unternehmen, insbesondere in Sektoren wie Versorgungsbetriebe oder Immobilien (REITs), haben Geschäftsmodelle, die regelmäßige Einnahmen generieren. Diese Unternehmen können eine noch höhere Ausschüttungsquote haben, oft über 70 %, da sie weniger Wachstumsmöglichkeiten haben und ihre Investoren speziell auf der Suche nach Einkommen sind.
  • Zyklische Unternehmen: Unternehmen in zyklischen Branchen wie der Automobilindustrie oder dem Rohstoffsektor könnten eine variable Ausschüttungsquote haben, die von der Wirtschaftslage abhängt. In guten Zeiten könnten sie eine moderate bis hohe Ausschüttungsquote haben, während sie in schlechten Zeiten die Dividende kürzen könnten, um das Geschäft zu stützen.
  • Technologieunternehmen: Viele Tech-Unternehmen, vorwiegend jüngere oder schnell wachsende, zahlen keine oder nur geringe Dividenden. Sie investieren stattdessen in Forschung & Entwicklung und Expansion.

Es ist wichtig, die Ausschüttungsquote im Kontext der spezifischen Bedürfnisse und Ziele des Unternehmens sowie der Erwartungen der Investoren zu betrachten. Eine hohe Ausschüttungsquote ist nicht per se gut oder schlecht; sie muss zur Strategie und Phase des Unternehmens passen.

AlleAktien

Je nach Aktie variiert die Ausschüttungsquote sowie Dividendenrendite stark. Grundsätzlich muss für eine hohe Dividendenrendite auch eine entsprechend hohe Ausschüttungsquote hingenommen werden. Diese bedeutet jedoch auch, dass das entsprechende Unternehmen nur wenig in das eigene Geschäft reinvestieren kann. Bei Unternehmen wie Starbucks könnte das die Expansion des Umsatzes und damit die langfristige Perspektive für die Aktie selbst beeinträchtigen. Der Zinseszinseffekt wird zudem durch eine hohe Ausschüttung stark geschmälert.

Fazit

Die Ausschüttungsquote ist ein wichtiger Indikator, der jedoch nicht isoliert betrachtet werden sollte. Sie muss im Kontext der gesamten Unternehmensstrategie, des Wachstumspotenzials und der Branchendynamik analysiert werden. Bei AlleAktien ist es Standard, diese und viele andere Faktoren in jeder Aktienanalyse gründlich zu prüfen. Dadurch können Investoren eine fundierte Entscheidung treffen, die zu ihren individuellen Anlagezielen passt.

Es ist auch wichtig zu betonen, dass AlleAktien den Fokus eher auf den langfristigen Vermögensaufbau durch Nutzung des Zinseszins-Effekts legt, als auf die kurzfristige Einkommensgenerierung durch Dividenden. In diesem Sinne wird die Ausschüttungsquote als ein Aspekt unter vielen betrachtet, der zur Gesamtbeurteilung eines Investments beiträgt, aber nicht das alleinige Kriterium für eine Investitionsentscheidung ist.