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Lexikon

Jensen-Alpha (Aktienanalyse)

Der griechische Buchstabe Alpha (α, Jensen-Alpha, Jensens-Alpha) beschreibt in der Aktienanalyse die Überrendite oder Unterrendite einer Aktie oder einer Strategie im Vergleich zum Gesamtmarkt (Vergleichsindex DAX oder S&P500).

Kernpunkte

  1. Der Alphafaktor bezieht sich auf die Rendite eines Investments in Bezug auf einen Vergleichswert (Benchmark)
  2. Das Alpha wird oftmals zur Performancebewertung von Investmentstrategien, Tradern oder Portfoliomanagern herangezogen.
  3. Das Jensen-Alpha ist eine besondere Form des Alphas, dass das Capital Asset Pricing Model (CAPM) mit in die Berechnung einbezieht.
In der Praxis wird Alpha synonym mit Überrendite gesetzt.

Was beschreibt das Alpha?

Das Alpha beschreibt die Fähigkeit eines Investments bzw. einer Investmentstrategie, den Markt oder seine spezifische Benchmark zu schlagen. Neben dem Alpha besteht zudem noch das Beta (ß), welches die Gesamtmarktvolatilität bzw. das Marktrisiko anzeigt. Das Alpha errechnet sich aus der Überrendite eines Investments im Vergleich zu seinem Benchmark-Index. Die Benchmark muss hierbei immer möglichst vergleichbar gewählt werden und aus der gleichen Investmentkategorie stammen, da man ansonsten keine realistischen Alpha-Werte erhält.
Ist das Alpha positiv, spricht man von einer Überrendite, ist es negativ von einer Minderrendite. Ein Alpha von 0 bedeutet folglich, dass das Investment bzw. das betrachtete Portfolio exakt die Benchmark abbildet.

Die Berechnung des Alphas ist wie das Beta und die Standardabweichung ein statistisches Messverfahren, dass in der „modern portfolio theory“ (MPT) Anwendung findet.

Auch wenn es für viele Anleger und Portfoliomanager natürlich verlockend ist, ein möglichst großes Alpha zu generieren, schaffen es die meisten nicht, die klassischen Indizes in ihrer Performance zu schlagen, was letztendlich zu Vertrauensverlusten der Anleger führt und diese vermehrt auf passive Produkte wie ETFs oder auf „Roboadvisor“ ausweichen, die versuchen, ihre Benchmark optimal nachzubilden und zudem deutlich geringere Gebühren verlangen.

Jensen-Alpha

Das Jensen-Alpha bezieht das Capital Asset Pricing Model (CAPM), sowie eine weitere risikobereinigte Komponente mit in die Berechnung ein. Das CAPM dient zur Berechnung der erwarteten Rendite eines Investments basierend auf ihrem eigenen Beta und der erwarteten Marktrendite. Das Jensen-Alpha errechnet sich, indem man diesen prognostizierten Wert von der empirischen bzw. tatsächlich realisierten Rendite abzieht.

Formel, Jensen-Alpha
realisierte Risikoprämie – prognostizierte Risikoprämie
= realisierte Risikoprämie = realisierte Rendite – prognostizierte Rendite

Beispiel: Eine Aktie hat im Zeitraum t eine Rendite von 11% abgeworfen. Prognostiziert wurde für dieselbe Aktie in dem Zeitraum aber eine Rendite von 9 % (auf Basis des CAPM). Das Jensen-Alpha liegt also bei 2 % (11% (realisierte Rendite) - 9% (prognostizierte Rendite)).

Positives Alpha: Überrendite
Neutrales Alpha (=0): Weder Unter- noch Überrendite
Negatives Alpha: Unterrendite

In der Praxis wird Alpha synonym mit Überrendite gesetzt: "Ich suche eine Aktie mit höherem Alpha"

Eine Aktie hat in den letzten 12 Monaten eine Rendite von 15 % abgeworfen. Der Experten-Konsens lag jedoch bei nur 14 %. Das Alpha beträgt demnach 1 %. Es stellt also die Abweichung von prognostizierter und empirischer Rendite dar.

Eng mit dem Alpha-Faktor verbunden ist auch der Beta-Faktor.

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