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Lexikon

Arrow-Paradoxon

Das Arrow-Paradoxon, auch bekannt als das "Pfeil-Paradoxon", ist ein konzeptuelles Paradoxon, das sich aus dem Bereich der Entscheidungstheorie ableitet. Es wurde erstmals von dem amerikanischen Ökonomen Kenneth Arrow in den 1950er Jahren formuliert und verdeutlicht eine Unvereinbarkeit zwischen individuellen Präferenzen und kollektiver Entscheidungsfindung in einem demokratischen Kontext.

Das Paradoxon stellt die Frage auf, ob es überhaupt möglich ist, eine kollektive Entscheidung zu treffen, die auf den individuellen Präferenzen aller Beteiligten basiert, und dabei gleichzeitig alle rationalen Kriterien erfüllt. Arrow argumentiert, dass selbst unter der Annahme rationaler und widerspruchsfreier Präferenzen, es unmöglich ist, eine "soziale Wohlfahrtsfunktion" zu konstruieren, die bestimmte Kriterien erfüllt. Dazu gehören beispielsweise Nicht-Diktatur, Individuelle Rationalität, Unabhängigkeit in der Irrelevanz von alternativen Auswahlmöglichkeiten und einer Transitivitätsbedingung.

Das Arrow-Paradoxon hat weitreichende Auswirkungen auf die Demokratietheorie und Sozialwissenschaften. Es verdeutlicht die Schwierigkeiten, eine angemessene Methode zur Aggregation von individuellen Präferenzen zu finden, um kollektive Entscheidungen zu treffen. Das Paradoxon zeigt, dass es generell unmöglich ist, gesellschaftliche Präferenzen zu aggregieren, ohne bestimmte Kompromisse oder Einschränkungen einzugehen.

In der Praxis hat das Arrow-Paradoxon Auswirkungen auf politische Systeme und Entscheidungsprozesse, insbesondere in der Demokratie. Es führt zu Diskussionen über die Auswahl von Entscheidungsverfahren und die Ermittlung des "Willens der Gesellschaft". Die Implikationen des Paradoxons werfen auch Fragen nach der Rationalität individueller Präferenzen und der Möglichkeit einer objektiven Bewertung von Nutzen auf.

Das Arrow-Paradoxon ist ein wichtiges Konzept der Entscheidungstheorie und sollte bei der Analyse von wirtschaftlichen und politischen Aspekten berücksichtigt werden. Durch die Beachtung der Einschränkungen und Herausforderungen, die das Paradoxon aufwirft, können fundiertere Entscheidungen getroffen und ein besseres Verständnis für die Komplexität kollektiver Entscheidungsfindung erreicht werden.

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