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Lexikon

Behaviorismus

Behaviorismus ist eine psychologische Wissenschaftsrichtung, die sich mit dem Verhalten von Individuen befasst und versucht, es objektiv zu erklären. Der Behaviorismus betrachtet das Verhalten als Reaktion auf Reize und Umweltbedingungen, anstatt auf interne mentale Prozesse oder Bewusstsein. Diese Schule des Denkens entstand in den frühen 1900er Jahren und hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Psychologie als wissenschaftliche Disziplin.

Die Grundlage des Behaviorismus ist der Glaube, dass das Verhalten durch Lernen und Erfahrung geformt wird. Statt sich auf innere Zustände oder Bewusstsein zu konzentrieren, analysiert der Behaviorismus beobachtbares Verhalten und versucht, es durch einfache Reiz-Reaktions-Mechanismen zu erklären. Dieser Zugang ermöglicht es, das Verhalten vorherzusagen und zu kontrollieren, was im Bereich der Verhaltensmodifikation und des Trainings von Tieren und Menschen von großer Bedeutung ist.

Einer der bekanntesten Behavioristen ist der amerikanische Psychologe B.F. Skinner, der das Konzept der operanten Konditionierung entwickelte. Diese Form des Lernens sieht vor, dass Verhalten durch Belohnungen oder Bestrafungen verstärkt oder unterdrückt werden kann. Skinner führte zahlreiche Experimente mit Ratten und Tauben durch, um die Prinzipien der operanten Konditionierung zu erforschen.

Im Bereich der Finanzmärkte und Aktienanalysen kann der Behaviorismus verwendet werden, um das Verhalten der Investoren und Marktteilnehmer zu verstehen. Die Verhaltensfinanzierung ist ein Zweig der Finanzwissenschaften, der die psychologischen Aspekte des Investierens untersucht. Behavioristische Theorien argumentieren, dass Investoren nicht immer rationale Entscheidungen treffen und oft von emotionalen und kognitiven Verzerrungen beeinflusst werden.

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