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Lexikon

Beleihung

Die Beleihung ist ein zentrales Konzept in der Finanzwelt und bezieht sich auf die Gewährung von Darlehen oder Krediten gegen Sicherheiten. Im Allgemeinen bezeichnet die Beleihung den Prozess, bei dem eine Immobilie oder ein Vermögenswert als Sicherheit genutzt wird, um eine Finanzierung zu erhalten.

Bei der Beleihung legt der Kreditgeber einen Beleihungswert fest, der den Wert der Immobilie oder des Vermögenswerts zu einem bestimmten Zeitpunkt widerspiegelt. Der Beleihungswert ist in der Regel niedriger als der tatsächliche Marktwert, um das Risiko des Kreditgebers zu reduzieren. Dieser Wert stellt sicher, dass im Falle eines Zahlungsausfalls des Kreditnehmers der Kreditgeber genügend Sicherheiten hat, um die offene Forderung zu tilgen.

Die Beleihung kann in verschiedenen Bereichen angewendet werden, wie beispielsweise bei Immobilienkrediten, Hypotheken oder Wertpapierkrediten. Im Zusammenhang mit Aktien kann die Beleihung als Beleihungsgrenze oder Beleihungspfad bezeichnet werden. Hierbei handelt es sich um einen definierten Prozentsatz des Marktwerts einer Aktie, der als Sicherheit für Margin-Trading oder Aktienkredite verwendet wird.

Die Beleihungsgrenze variiert je nach Kreditgeber und Art des Vermögenswerts. Für Aktien können Beleihungsgrenzen beispielsweise bei 50% bis 70% liegen. Dies bedeutet, dass ein Anleger, der Aktien im Wert von 10.000 Euro besitzt, einen Kredit von bis zu 5.000 bis 7.000 Euro erhalten kann, abhängig von der Beleihungsgrenze des Kreditgebers.

Die Beleihung bietet sowohl für den Kreditgeber als auch den Kreditnehmer Vorteile. Für den Kreditgeber ermöglicht die Beleihung die Reduzierung des Risikos, da er über ausreichende Sicherheiten verfügt, um Verluste bei einem Zahlungsausfall zu begrenzen. Für den Kreditnehmer bietet die Beleihung eine Möglichkeit, den Wert seines Vermögens zu nutzen, ohne es verkaufen zu müssen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Beleihung auch Risiken birgt. Wenn der Wert der Immobilie oder des Vermögenswerts während der Kreditlaufzeit sinkt, kann es zu einer sogenannten Beleihungsfalle kommen. In einer solchen Situation kann der Kreditnehmer gezwungen sein, zusätzliche Sicherheiten zu stellen oder den Kredit vorzeitig zurückzuzahlen, um die Beleihungsgrenze wieder einzuhalten.

Insgesamt ist die Beleihung ein wichtiges Instrument zur Finanzierung von Immobilien und Vermögenswerten. Sowohl Kreditgeber als auch Kreditnehmer sollten sich der Risiken und Vorteile bewusst sein und ihre Entscheidungen unter Berücksichtigung des individuellen Finanzierungsumfelds sorgfältig treffen. Durch eine verantwortungsvolle Beleihung kann eine solide Grundlage für weiteres finanzielles Wachstum und den Erfolg von Anlagestrategien geschaffen werden.

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