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Lexikon

Big Push

Die "Big Push" (zu Deutsch: großer Schub) Strategie bezieht sich auf eine makroökonomische Entwicklungsstrategie, die darauf abzielt, das Wirtschaftswachstum und die Industrialisierung in Entwicklungsländern zu beschleunigen. Diese Strategie wurde in den 1950er und 1960er Jahren populär und basiert auf der Idee, dass eine koordinierte und umfassende Investition in industrielle Kapazitäten und Infrastruktur den Grundstein für dauerhaftes Wachstum legen kann.

Der "Big Push" steht im Gegensatz zu anderen Entwicklungstheorien, die auf schrittweise Transformation setzen. Anstatt auf schrittweise und sektorweise Entwicklung zu setzen, geht die "Big Push" Strategie davon aus, dass ein simultaner und umfangreicher Schub in verschiedenen Sektoren notwendig ist, um Produktionsnetzwerke und positive Rückkopplungen zu schaffen.

Die Ausführung einer "Big Push" Strategie erfordert eine intensive Koordination zwischen Regierung und privatem Sektor. Um Investitionen anzukurbeln, müssen Hindernisse wie fehlende Infrastruktur, Kapitalmangel und unzureichende institutionelle Rahmenbedingungen überwunden werden. Die Regierung spielt hierbei eine zentrale Rolle, indem sie einen geeigneten wirtschaftspolitischen Rahmen schafft, Investitionsanreize bereitstellt und regulatorische Hindernisse beseitigt.

Ein wichtiger Aspekt der "Big Push" Strategie ist die Schaffung von Industrieparks oder Sonderwirtschaftszonen. Diese befinden sich häufig in der Nähe von Häfen oder anderen wirtschaftlichen Knotenpunkten und bieten Unternehmen steuerliche Vorteile, Infrastrukturunterstützung und vereinfachte Geschäftsbedingungen, um Investitionen anzuziehen.

Die "Big Push" Strategie kann ein effektiver Weg sein, um Entwicklungsländer in einen Aufwärtsspirale des Wirtschaftswachstums zu führen. Sie hat in einigen Ländern wie Südkorea, Taiwan und China bereits beachtliche Erfolge gezeigt. Allerdings kann sie auch mit Herausforderungen verbunden sein, wie beispielsweise der Koordination verschiedener Akteure, der Bewältigung von Widerstand gegen Veränderungen und der Vermeidung von möglichen negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft.

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