Skip to content
Lexikon

Colbertismus

Der Begriff "Colbertismus" bezieht sich auf die Wirtschaftspolitik, die unter dem französischen König Ludwig XIV. und seinem Finanzminister Jean-Baptiste Colbert im 17. Jahrhundert praktiziert wurde. Colbertismus ist eng mit dem Merkantilismus verbunden, einer Wirtschaftstheorie, die auf staatlicher Intervention und Protektionismus basiert.

Im Zentrum des Colbertismus steht die Förderung der Wirtschaftskraft des Landes durch gezielte Protektion und Förderung der heimischen Industrie und des Handels. Eine der wichtigsten Maßnahmen war die Einführung von Zöllen und Handelsbeschränkungen, um ausländische Konkurrenz einzudämmen und die heimische Produktion zu schützen. Darüber hinaus wurden staatliche Subventionen und Privilegien für bestimmte Branchen gewährt, um ihren Wachstum und besondere Wettbewerbsvorteile zu ermöglichen.

In enger Verbindung dazu standen das Streben nach wirtschaftlicher Autarkie und der Aufbau einer starken Marine, um die Kolonien zu schützen und den Handel zu fördern. Die Förderung des Außenhandels, insbesondere durch den Erwerb und die Erschließung von Kolonien, war ein zentraler Bestandteil des Colbertismus. Es ging darum, den Reichtum des Landes zu erhöhen und seine Position auf dem internationalen Markt zu stärken.

Der Colbertismus war in seiner Zeit äußerst erfolgreich und führte zu einem starken wirtschaftlichen Aufschwung in Frankreich. Die Förderung der Industrie und des Handels hatte positive Auswirkungen auf das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und die Einkommensverteilung im Land. Allerdings wurde der Colbertismus auch kritisiert, da er ein hohes Maß an staatlicher Intervention erforderte, was zu Korruption und ineffizienter Ressourcenallokation führen konnte.

In der heutigen Zeit wird der Begriff "Colbertismus" oft verwendet, um ähnliche wirtschaftspolitische Strategien zu beschreiben, die auf Protektionismus und staatlicher Regulierung beruhen. Insbesondere in der aktuellen Debatte um internationale Handelsabkommen und den Schutz der heimischen Industrie wird der Colbertismus immer wieder als Referenz herangezogen.

Der Colbertismus hat zweifellos die Wirtschaftsgeschichte geprägt und ist ein wichtiger Begriff für jeden Investor und Analysten. Ein Verständnis der historischen Zusammenhänge und der Merkmale des Colbertismus ermöglicht es Investoren, die Auswirkungen protektionistischer Maßnahmen auf die Märkte und Unternehmen besser einzuschätzen.

Als zentrale Quelle für Finanzanalysen und -informationen bietet AlleAktien.de einen umfangreichen Glossar, in dem Sie weitere wichtige Begriffe wie Colbertismus nachschlagen können. Mit unserem hochwertigen Inhalt und umfassenden Ressourcen unterstützen wir unsere Leser dabei, fundierte Anlageentscheidungen zu treffen und ihre finanziellen Ziele zu erreichen.

AlleAktien Newsletter

Jetzt abonnieren und nichts mehr verpassen.
Jede Woche Aktienanalysen, die besonders tiefgründig recherchiert sind. Komplett unabhängig, ehrlich, transparent.

C