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Lexikon

Deindustrialisierung

Deindustrialisierung bezeichnet einen grundlegenden strukturellen Wandel in einer Volkswirtschaft, der durch den Rückgang der Bedeutung des industriellen Sektors gekennzeichnet ist. Es handelt sich um einen Prozess, in dem sich eine Volkswirtschaft von einer produktionsorientierten Industriegesellschaft hin zu einer dienstleistungsorientierten Gesellschaft entwickelt.

In der Regel geht eine Deindustrialisierung mit einem Rückgang oder einer Umverteilung der industriellen Produktion, des Beschäftigungsvolumens und des Anteils am Bruttoinlandsprodukt (BIP) in einer Volkswirtschaft einher. Dieser Rückgang ist häufig das Ergebnis verschiedener Faktoren wie technologischer Fortschritt, Globalisierung, Veränderungen in der Nachfrage und Wettbewerbsdruck.

Ein wesentliches Merkmal der Deindustrialisierung ist der Strukturwandel zwischen den Sektoren einer Volkswirtschaft. Die Industrie verliert an Bedeutung, während der Dienstleistungssektor, insbesondere der Bereich der hochwertigen Dienstleistungen, wie Finanz- und Beratungsdienstleistungen, wächst.

Die Auswirkungen der Deindustrialisierung können sowohl positiv als auch negativ sein. Einerseits kann der Wandel hin zu einer dienstleistungsorientierten Gesellschaft den technologischen Fortschritt fördern und eine höhere Wertschöpfung ermöglichen. Andererseits kann der Verlust von industriellen Arbeitsplätzen zu sozialen und wirtschaftlichen Problemen führen, wie struktureller Arbeitslosigkeit und regionaler Ungleichheit.

In jüngerer Zeit hat die Deindustrialisierung in vielen entwickelten Ländern zugenommen, während sich die Produktionsstätten vermehrt in aufstrebenden Volkswirtschaften befinden. Dieser Trend wird oft als Verlagerung oder Outsourcing der Produktion bezeichnet. Diese Entwicklung hat zu intensivem Wettbewerb zwischen den Ländern geführt und die Bedeutung von Produktivität, Innovation und qualifizierten Arbeitskräften hervorgehoben.

Insgesamt stellt die Deindustrialisierung eine Herausforderung dar, die eine Anpassung der Volkswirtschaften erfordert. Länder müssen ihre Wettbewerbsfähigkeit durch Investitionen in Forschung und Entwicklung, Bildung und Ausbildung sowie die Förderung neuer Industriesektoren stärken, um das Gleichgewicht zwischen Industrie und Dienstleistungen zu finden und langfristiges Wachstum zu sichern.

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