Dogs of the Dow
Der Name der Dogs of the Dow-Strategie hat entgegen der ersten Vermutung nichts mit den treuen Vierbeinern zu tun. Der Name stammt ursprünglich aus der amerikanischen Umgangssprache, in der dieser Begriff eine minderwertige Sache bezeichnet. An der Börse wird der Begriff dog daher für Aktien mit einer schlechten Kursentwicklung in der Vergangenheit verwendet. Im Deutschen wären die beste Übersetzung wohl das „hässliches Entlein“. So sieht der Erfinder der Strategie, O’Higgins, auch Aktien mit einer hohen Dividendenrendite. Der Index, aus dem diese ausgewählt werden, ist der Dow Jones Industrial Average, welcher aus 30 der größten US-Unternehmen besteht. Die Dividendenrendite lässt sich durch die Division der jährlichen Dividende durch den Kurs errechnen. Beispielsweise weist ein Unternehmen mit einem Kurs von 50 Euro und einer Dividende von 2 Euro eine Dividendenrendite von 4% (also 2 Euro / 50 Euro) auf.
- The Dogs of the Dow ist eine bekannte Strategie, die erstmals 1991 veröffentlicht wurde.
- Die Strategie versucht, die Rendite der Investitionen zu maximieren, indem sie jedes Jahr die am höchsten ausschüttenden Dividendenaktien des Dow Jones Industrial Average kauft.
Dogs of the Dow Definition
Ein Teil der Rendite soll durch die jährliche oder quartalsweise Ausschüttung von Unternehmensgewinnen erzielt werden, welche im Folgenden in weitere Anteile gesteckt werden können. Dies entspricht einer klassischen Dividendenstrategie ohne weitere Kriterien, wie Dividendenwachstum oder Kontinuität der Auszahlungen.
Die Besonderheit bei der Dogs of the Dow Strategie ist, dass dem Anleger nicht nur hohe Dividenden, sondern auch hohe Kursgewinne versprochen werden. Hier wird angenommen, dass große Unternehmen (Blue Chips) ihre Dividende auch in einer Krise halten, während der Kurs in den Keller rauscht. Dadurch würde die jeweilige Dividendenrendite ansteigen. Wenn jetzt diese Unternehmen nach einiger Zeit die Krise überstanden haben, verzeichnen sie nach dieser Stategie voraussichtlich überdurchschnittliche Kursgewinne.
Vorgehensweise der Strategie
- Am ersten Börsentag des Jahres werden die 10 Aktien mit der höchsten Dividendenrendite des Index gekauft. (Beim Dow Jones und beim DAX sind dies jeweils 30, beim EuroStoxx 50 50 Aktien)
- Die gekauften Aktien werden dann ein Jahr bis zum nächsten Stichtag gehalten. Es werden keine weiteren Änderungen vorgenommen, egal was passiert.
- Am nächsten Stichtag wird der Bestand schließlich umgeschichtet.
- Alle Aktien, die nicht mehr zu den 10 mit der höchsten Dividendenrendite gehören, werden verkauft.
- Mit dem Verkaufserlös werden dann die Aktien gekauft, die sich nun unter den 10 Aktien mit der höchsten Dividendenrendite befinden.
- Diese Umschichtung (Rebalancing) wird jedes Jahr zum Stichtag, also dem ersten Börsentag des Jahres, wiederholt.
Historische Betrachtung: Dogs of the Dow
Der bisherige Erfolg der Strategie war zwar nicht schlecht, allerdings zeichnete sich in der Vergangenheit keine klare Überrendite durch Kaufen der 10 Unternehmen mit der höchsten Dividendenrendite ab. Im Zeitraum von 2000 bis 2017 verzeichnete beispielsweise die Strategie eine Rendite von 217%, während der Dow Jones inklusive reinvestierter Dividenden 195% erreichte. Auch ist zu beobachten, dass im Zuge der Finanzkrise das Plus zeitweise stark zurückging.
Dogs of the Dow: Aktien für 2021
Für das Jahr 2021 ergeben sich nach dieser Strategie folgende Aktien:
Unternehmen | Dividendenrendite |
Chevron | 6,1% |
IBM | 5,2% |
Dow | 5,1% |
Walgreens | 4,7% |
Verizon | 4,3% |
3M | 3,4% |
Cisco | 3,3% |
Merck | 3,2% |
Amgen | 3,1% |
Coca-Cola | 3,0% |
Datenquelle: boerse.de