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Lexikon

dreigeteilter Arbeitsmarkt

Überblick: "dreigeteilter Arbeitsmarkt"

Der Begriff "dreigeteilter Arbeitsmarkt" bezieht sich auf eine Wirtschaft, in der drei deutlich unterschiedliche Segmente des Arbeitsmarktes existieren: den Primärsektor, den Sekundärsektor und den Tertiärsektor. Diese Segmentierung erfolgt auf der Grundlage der unterschiedlichen Merkmale und Eigenschaften der Beschäftigungsverhältnisse in den jeweiligen Sektoren.

Im Primärsektor sind Beschäftigungen zu finden, die sich auf die Rohstoffgewinnung und die Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse konzentrieren. Dieser Sektor ist stark abhängig von natürlichen Ressourcen und weist oft eine niedrige Produktivität auf. Typische Berufe sind Farmer, Fischer oder Bergarbeiter. Die Beschäftigungsmöglichkeiten im Primärsektor sind begrenzt und stehen hauptsächlich Menschen mit geringer formaler Bildung zur Verfügung.

Der Sekundärsektor hingegen bezieht sich auf die verarbeitende Industrie, in der Rohstoffe zu fertigen Produkten weiterverarbeitet werden. Dieser Sektor umfasst Unternehmen, die in Bereichen wie Automobilbau, Maschinenbau oder Elektronik tätig sind. Die Arbeitsplätze im Sekundärsektor erfordern oft handwerkliche Fähigkeiten oder eine technische Ausbildung.

Der Tertiärsektor ist der Dienstleistungssektor, der verschiedene Aktivitäten umfasst, von der Informationstechnologie über Finanzdienstleistungen bis hin zur Gesundheits- und Bildungsbranche. Im Gegensatz zu den beiden anderen Sektoren, die stark von physischen Produkten abhängig sind, basieren die Beschäftigungsmöglichkeiten im Tertiärsektor mehr auf immateriellen Dienstleistungen. Hierzu gehören zum Beispiel Berufe wie Ärzte, Anwälte, Lehrer oder Programmierer.

Die Entwicklung eines dreigeteilten Arbeitsmarkts kann Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Gesellschaft haben. In vielen Ländern wird der Übergang vom Primär- zum Tertiärsektor als Zeichen eines fortschrittlichen Entwicklungsstadiums angesehen. Allerdings kann ein zu starker Fokus auf den Tertiärsektor zu Ungleichgewichten führen und die sozioökonomische Kluft zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen vertiefen.

In Deutschland spielt der Service-Sektor eine entscheidende Rolle in der heutigen Wirtschaft. Der fortschreitende technologische Wandel und die zunehmende Automatisierung führen jedoch dazu, dass Arbeitsplätze im Sekundärsektor reduziert werden. Die demografische Entwicklung und die steigende Nachfrage nach Dienstleistungen tragen weiterhin zur Stärkung des Tertiärsektors bei.

Fazit:
Die Unterscheidung des Arbeitsmarkts in verschiedene Sektoren, wie sie im Konzept des "dreigeteilten Arbeitsmarkts" zum Ausdruck kommt, bietet eine Möglichkeit, die Beschäftigungsmuster in einer Volkswirtschaft zu analysieren. Die Segmentierung erleichtert das Verständnis der unterschiedlichen Anforderungen, Trends und Herausforderungen in den einzelnen Sektoren. Im Fall von Deutschland bleibt der Tertiärsektor dominant, während der Strukturwandel die Bedeutung des Sekundärsektors reduziert. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Sektoren und die Förderung von Bildung und Qualifizierung sind entscheidend, um den Arbeitsmarkt im Einklang mit den sich wandelnden wirtschaftlichen Gegebenheiten zu halten und eine inklusive Gesellschaft zu unterstützen.

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