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Lexikon

Framing

Framing, im Kontext der Finanzanalyse, bezieht sich auf den Einfluss der kontextuellen Darstellung von Informationen auf die Wahrnehmung von Investoren und deren Entscheidungsfindung. Dieser psychologische Effekt basiert auf der Tatsache, dass die Präsentationsform einer Information maßgeblich zur Bewertung und Interpretation eines Sachverhalts beitragen kann. Das Anwenden von Framing ermöglicht es Unternehmen oder Investoren, die Resonanz auf Informationen zu steuern, indem sie diese bewusst in einem positiven oder negativen Licht präsentieren.

Investoren neigen dazu, Informationen in einer Weise zu verarbeiten, die in den vom Framing gesetzten Rahmen passt. Dadurch können bestimmte Aspekte eines Sachverhalts betont oder diskreditiert werden. Beispielsweise kann eine Aktiengesellschaft in der Lage sein, ihre Gewinne positiv zu präsentieren, indem sie diese in einer prozentualen Wachstumsrate anstelle von absoluten Zahlen veröffentlicht. Dieses framingbegünstigte Vorgehen kann das Vertrauen der Investoren stärken, da das Wachstum als überdurchschnittlich interpretiert wird, selbst wenn die absoluten Zahlen im Vergleich gering sind.

Ein weiteres Instrument des Framing ist das Vergleichen von Daten mit referenzrelevanten Werten. Wenn eine Aktie knapp 10% im letzten Jahr gestiegen ist, wird dieses Wachstum als positiv wahrgenommen, vorausgesetzt, der allgemeine Aktienmarkt verzeichnet einen geringeren oder negativen Anstieg. Durch den Vergleich mit relevanten Benchmarks oder Branchenkennzahlen wird das Framing optimal genutzt, um die eigene Performance zu unterstreichen.

Framing kann sowohl bewusst als auch unbewusst angewendet werden und ist ein weit verbreitetes Instrument in der Kommunikation von Unternehmen und Finanzanalysten. Es dient dazu, die Interpretation und Reaktion der Investoren auf Informationen zu beeinflussen. Es ist wichtig zu beachten, dass Framing eine subjektive Manipulation der Realität darstellt und Investoren sollten sich stets bewusst sein, dass Informationen unterschiedlich interpretiert werden können. Eine kritische Reflexion und die Selbstreflexion des eigenen Entscheidungsrahmens sind in der Finanzanalyse von entscheidender Bedeutung.

Das Verständnis des Framing-Konzepts ist für Investoren von großer Relevanz, da es ihnen ermöglicht, die Absichten hinter bestimmten Kommunikationsstrategien zu erkennen und ihre eigenen Entscheidungsprozesse zu hinterfragen. Dabei sollte immer der Blick auf das Gesamtbild gerichtet sein, um eine fundierte und unvoreingenommene Entscheidung treffen zu können. Denn Framing ist ein elementares Instrument, das die Art und Weise, wie Informationen präsentiert werden, und damit die Wahrnehmung von Investoren maßgeblich beeinflussen kann.

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