Skip to content
Lexikon

Freiburger Schule

Definition: Die "Freiburger Schule" bezieht sich auf eine einflussreiche Gruppe von Wirtschaftswissenschaftlern und Denkern, die in der deutschen Stadt Freiburg im Breisgau in den 1930er Jahren eine bedeutende Rolle spielten. Dieser wirtschaftliche Denkansatz ist tief im Ordoliberalismus verwurzelt und hat maßgeblich zur Weiterentwicklung der Wirtschaftswissenschaften beigetragen.

Die Freiburger Schule betonte die Bedeutung einer freien Marktwirtschaft und der individuellen Freiheit im wirtschaftlichen Kontext. Die Gelehrten der Freiburger Schule, wie Friedrich Hayek, Walter Eucken und Ludwig Erhard, argumentierten, dass staatliche Eingriffe und Regulierungen die Effizienz und Produktivität einer Volkswirtschaft beeinträchtigen können. Stattdessen befürworteten sie eine marktbasierte Wirtschaftsordnung, bei der private Unternehmen in einem wettbewerbsorientierten Umfeld agieren und der Staat eine begrenzte Rolle spielt.

Ein zentraler Grundsatz der Freiburger Schule war das Prinzip der "Ordnungspolitik", bei dem der Staat die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen setzt, um fairen Wettbewerb, Rechtssicherheit und Eigentumsschutz zu gewährleisten. Dies beinhaltet die Schaffung von Gesetzen und Institutionen, die das Funktionieren des Marktes erleichtern und verhindern, dass wirtschaftliche Akteure die Freiheit anderer Individuen beeinträchtigen. Die Freiburger Schule legte besonderen Wert auf die Bekämpfung von Monopolen und Kartellen, da sie den fairen Wettbewerb behindern und die Effizienz des Marktes beeinträchtigen können.

Obwohl die ursprünglichen Ideen der Freiburger Schule in den späten 1930er Jahren entstanden, fanden sie erst nach dem Zweiten Weltkrieg breite Anerkennung und prägten die wirtschaftlichen Entwicklungen in Deutschland nachhaltig. Die Grundsätze der Freiburger Schule waren von zentraler Bedeutung bei der Umgestaltung der deutschen Wirtschaft nach dem Krieg und der Einführung der Sozialen Marktwirtschaft. Dieser Ansatz hat nicht nur Deutschland, sondern auch andere Länder bei der Gestaltung ihrer Wirtschaftspolitik inspiriert.

In der heutigen Zeit ist die Freiburger Schule weiterhin relevant und prägt weiterhin die Diskussionen über wirtschaftliche Themen. Ihre Ideen haben sowohl Kritiker als auch Unterstützer, aber ihre grundlegenden Prinzipien haben zweifellos einen bedeutenden Einfluss auf die moderne Wirtschaftswissenschaft und Politik. Durch die Betonung der individuellen Freiheit und des wettbewerbsorientierten Marktes trägt die Freiburger Schule zur Debatte über die besten Wege zur Förderung des wirtschaftlichen Wohlstands bei.

AlleAktien Newsletter

Jetzt abonnieren und nichts mehr verpassen.
Jede Woche Aktienanalysen, die besonders tiefgründig recherchiert sind. Komplett unabhängig, ehrlich, transparent.

F