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Lexikon

Geldwäsche

Geldwäsche bezeichnet ein Verfahren, um illegal erworbenes Geld später legal weiterzuverwenden. Häufig kommt das zu waschende Geld aus Korruption, Drogenhandel oder Steuerhinterziehung. Geldwäsche ist in Deutschland und vielen anderen Ländern strafbar, die Ermittlungen sind dabei meist sehr aufwendig. Die Bekämpfung von Geldwäsche ist ein zentrales Element im Kampf gegen organisierte Kriminalität und Terrorismusfinanzierung.

Kernpunkte

  1. Geldwäsche lässt sich in die drei Phasen Einspeisung (placement), Verschleierung (layering) und Integration (integration) einteilen.
  2. Das Know-Your-Customer Prinzip (zum Beispiel bei der Erstellung eines Depots) ist eine wichtige Methode zur Bekämpfung von Geldwäsche.
  3. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland 9764 Fälle von Geldwäsche zur Anzeige gebracht. Das sind ca. 15 % weniger Fälle als noch 2016.
  4. Nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds stammen 2 % bis 5 % des globalen Welt-Bruttoinlandproduktes aus illegalen Quellen.

Ursprung des Begriffes

Vermutlich geht der Ausdruck „Geldwäsche“ auf den bekannten Verbrecher Al Capone zurück. Dieser investierte sein illegal verdientes Geld in Waschsalons, um dessen wahre Herkunft zu verschleiern. Die Gewinne und der Unternehmenswert der Waschsalons konnten dann in das legale Finanzsystem überführt werden. Daher vermutlich der Begriff der Geldwäsche.

Methodik der Geldwäsche

Das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung hat den Prozess der Geldwäsche in drei Phasen eingeteilt.

NameZielMethode
Einspeisung (placement)
Illegal gewonnene Geldmenge in Finanz- oder Wirtschaftskreislauf einspeisen
Kauf und Verkauf von flexibel verkaufbaren Vermögensgegenstände (z.B. Wertpapiere, Luxusartikel, Kunstwerke)
Verschleierung (layering)
Herkunft des Geldes verschleiern
Geld wird mit Vielzahl von Transaktionen über z. B. Offshore-Banken, Strohmännern und Briefkastenfirmen hin und her geschoben
Integration (integration)
Legale Verwendung des Geldes
Gewaschenes Kapital wird für legale Geschäfte, wie den Erwerb von Firmenanteilen und Immobilien genutzt

Juristische Lage

Geldwäsche ist in Deutschland mit einer Haftstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren (in besonders schweren Fällen bis zu zehn Jahren) strafbar. Zur Ermittlung werden verdächtige Vermögenswerte und Transaktionen vom Bundeskriminalamt untersucht. Personalmangel und altmodische Strukturen in den Ermittlungsabteilungen macht Deutschland, im Vergleich zu vielen anderen Staaten, zu einem Paradies für Geldwäsche.

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