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Lexikon

Identitätsprinzip

Das Identitätsprinzip ist ein grundlegendes Konzept der Finanzbuchhaltung, das besagt, dass der Wert einer Unternehmensressource bei der Erfassung in der Buchhaltung mit dem Kaufpreis oder den Anschaffungskosten bewertet wird und dieser Wert während der gesamten Lebensdauer der Ressource konstant bleibt. Mit anderen Worten: Das Identitätsprinzip besagt, dass der Wert eines Vermögensgegenstandes unabhängig von Änderungen des Marktwertes oder der Inflationsraten unverändert bleibt.

Die Anwendung des Identitätsprinzips ermöglicht eine objektive und verlässliche Bewertung von Vermögenswerten in der Buchhaltung. Durch die Verwendung der Anschaffungskosten als Bewertungsgrundlage wird eine lückenlose und nachvollziehbare Dokumentation der Vermögenswerte gewährleistet. Aufgrund dessen wird das Identitätsprinzip in vielen Ländern gesetzlich vorgeschrieben und ist für die Rechnungslegung von Unternehmen verbindlich.

Das Identitätsprinzip berücksichtigt nicht den tatsächlichen Marktwert der Vermögensgegenstände. Daher kann es zu Diskrepanzen zwischen dem bilanzierten Wert und dem tatsächlichen Wert eines Vermögensgegenstandes kommen. Diese Diskrepanz kann insbesondere bei längerfristigen Anlagen wie Immobilien oder Maschinen auftreten, da sich deren Marktwert im Laufe der Zeit ändern kann. Unternehmen können jedoch freiwillig zusätzliche Informationen über den aktuellen Marktwert in den Anhang des Jahresabschlusses aufnehmen.

In Bezug auf Aktieninvestitionen ist das Identitätsprinzip von geringerer Bedeutung, da Aktien in der Regel zum Marktwert bewertet und gehandelt werden. Dennoch kann das Identitätsprinzip auf bestimmte situative Anwendungen innerhalb der Finanzbuchhaltung, wie z.B. bei Vorräten oder Betriebsmitteln, angewendet werden.

Zusammenfassend kann das Identitätsprinzip als ein grundlegendes Konzept der Finanzbuchhaltung betrachtet werden, das eine objektive Bewertung von Vermögenswerten ermöglicht. Es gewährleistet die Aufrechterhaltung eines konsistenten Werts über die Lebensdauer eines Vermögensgegenstandes hinweg und stellt somit eine verlässliche Grundlage für die Bilanzierung von Unternehmen dar. Aufgrund seiner rechtlichen Verbindlichkeit wird das Identitätsprinzip häufig bei der Erstellung von Jahresabschlüssen und in der Finanzberichterstattung verwendet.

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