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Lexikon

Internalisierung

Internalisierung ist ein wichtiger Begriff im Zusammenhang mit dem Handel mit Wertpapieren und bezieht sich auf den Prozess, bei dem ein Wertpapierhandel innerhalb einer Finanzinstitutionsgruppe abgewickelt wird, anstatt ihn an eine externe Börse oder einen anderen Marktplatz zu senden.

Bei der Internalisierung wird der Handel innerhalb der Finanzinstitutionsgruppe durchgeführt, indem Aufträge von Kunden intern abgeglichen werden, was bedeutet, dass sie nicht an eine externe Börse gesendet werden müssen, um den Handel auszuführen. Dies ermöglicht es der Finanzinstitutionsgruppe, die Kosten und die Zeit, die mit der Ausführung von Aufträgen über externe Märkte einhergehen, zu minimieren.

Die Internalisierung kann für den Anleger sowohl Vor- als auch Nachteile haben. Einerseits ermöglicht sie eine schnellere Ausführung von Aufträgen und niedrigere Transaktionskosten, da keine Gebühren für den Handel an einer externen Börse oder einem Marktplatz anfallen. Andererseits besteht das potenzielle Risiko von Interessenkonflikten zwischen der Finanzinstitutionsgruppe und ihren Kunden. Wenn diese Gruppe sowohl als Marktmacher als auch als Auftragsnehmer fungiert, kann dies zu einer Benachteiligung der Kunden führen.

Die Internalisierung wird durch den Einsatz von elektronischen Handelsplattformen und hocheffizienten Handelsalgorithmen erleichtert, die es den Finanzinstituten ermöglichen, Aufträge schnell und effizient abzustimmen. Dies führt zu einer verbesserten Liquidität und erhöhten Handelsaktivität. Darüber hinaus ermöglicht die Internalisierung den Finanzinstituten, Marktinformationen zu nutzen und geeignete Ausführungsmöglichkeiten zu finden, um den bestmöglichen Preis für ihre Kunden zu erzielen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Internalisierung im Einklang mit den geltenden gesetzlichen Vorschriften und regulatorischen Anforderungen erfolgen muss, um Transparenz und fairen Handel sicherzustellen. Im europäischen Raum wird die Internalisierung beispielsweise durch die MiFID II-Richtlinie geregelt, die eine ordnungsgemäße Überwachung und Offenlegung von internen Handelsaktivitäten erfordert.

Insgesamt ist die Internalisierung eine bedeutende Praxis im Handel mit Wertpapieren, die es Finanzinstituten ermöglicht, den Handel effizient und kostengünstig durchzuführen. Die kontinuierliche Entwicklung elektronischer Handelsplattformen und die Etablierung strenger Regulierungen tragen dazu bei, dass die Internalisierung weiterhin eine wichtige Rolle für den Finanzmarkt spielt.

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