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Lexikon

kalkulatorische Kosten

"Kalkulatorische Kosten" bezeichnet eine wichtige Kategorie von Kosten, die in der betriebswirtschaftlichen Analyse zur Ermittlung des Gesamtwertes eines Unternehmens oder Projekts herangezogen werden. Diese Kosten sind nicht unmittelbar zahlungswirksam, sondern dienen der internen Kalkulation und Bewertung.

Die kalkulatorischen Kosten repräsentieren die dem Unternehmen entstandenen Aufwendungen, die jedoch nicht explizit in Form von Ausgaben angefallen sind. Sie beinhalten die Kosten für unternehmenseigene Ressourcen, die über deren produktionsbezogene Nutzungen hinausgehen. Typische Beispiele für kalkulatorische Kosten sind die Nutzung von Eigenkapital oder betriebsfremden Vermögensgegenständen.

Der Einsatz von kalkulatorischen Kosten ermöglicht es, den umfassenden Wert eines Unternehmens abzubilden und somit eine realistischere betriebswirtschaftliche Einschätzung vorzunehmen. Sie dienen der betrieblichen Planung und Steuerung sowie der Entscheidungsfindung.

Im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Analyse werden verschiedene Arten von kalkulatorischen Kosten unterschieden. Zu den wichtigsten zählen die kalkulatorischen Zinsen, Abschreibungen, Wagnisse und Unternehmerlohn.

Die kalkulatorischen Zinsen berücksichtigen die Kosten, die durch den Einsatz von Eigenkapital im Unternehmen entstehen. Sie werden auf Basis des durchschnittlichen gebundenen Eigenkapitals und des internen Zinssatzes ermittelt. Durch ihre Berücksichtigung wird die Eigenkapitalrendite realitätsnäher dargestellt.

Die Abschreibungen repräsentieren die Wertminderung des Anlagevermögens im Laufe seiner Nutzungsdauer. Sie haben Einfluss auf die Kostenstruktur und ermöglichen den Ausgleich der Wertminderung über die gesamte Nutzungsdauer.

Kalkulatorische Wagnisse umfassen die Risiken, die mit unternehmerischen Entscheidungen verbunden sind, jedoch nicht explizit als Versicherungsprämien oder Rückstellungen erfasst werden. Sie dienen der Absicherung gegen unvorhersehbare Ereignisse, die finanzielle Auswirkungen auf das Unternehmen haben können.

Der kalkulatorische Unternehmerlohn berücksichtigt die Tätigkeit des Unternehmers, die nicht explizit durch eine Entlohnung abgedeckt ist. Er erfasst den Wert des unternehmerischen Engagements und spiegelt das Potenzial eines Unternehmens wider.

In der Gesamtbetrachtung ermöglichen die kalkulatorischen Kosten eine präzisere Bewertung des Unternehmenswertes und erleichtern somit die Entscheidungsfindung in Bezug auf Investitionen, Finanzierung oder Unternehmensausrichtung. Sie sind ein bedeutsames Instrument der betriebswirtschaftlichen Analyse und ermöglichen eine umfassende Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und Potenziale eines Unternehmens.

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