Ken Fisher (Investor)
Ken Fisher ist Gründer und Vorsitzender der Firma „Fisher Investments“. Mit diesem Unternehmen ist er in der Finanzberatung und Vermögensverwaltung tätig. Zudem hat er sich einen Ruf als Autor erarbeitet. So schrieb er von 1984 bis 2017 die äußerst bekannte Forbes-Kolumne „Portfolio Strategy“.
Steckbrief
Name | Ken Lawrence Fisher |
Geburtstag | 29.11.1950 |
Herkunftsland | USA |
Unternehmen | Fisher Investments |
Funktion in Unternehmen | Gründer, Vorsitzender |
Geschätztes Vermögen | 4,3 Milliarden Dollar |
Der Weg zum eigenen Unternehmen
Ken Fisher wuchs mit seiner Familie in Kalifornien auf. Sein Vater war als Wertpapieranalyst sowie Vermögensverwalter tätig und prägte seine Kinder schon früh.
Nach Abschluss der High-School startete er ein Studium der Forstwissenschaften an der Humboldt State University. Er wechselte nach kurzer Zeit zum Studiengang Economics (deutsch: Volkswirtschaftslehre) und schloss diesen 1972 ab.
Nach Abschluss seines Studiums arbeitete er im Unternehmen seines Vaters als Vermögensverwalter.
Im Jahr 1979 gründete er seine eigene Vermögensverwaltung „Fisher Investments“. Diese hatte anfangs lediglich 250 Dollar an zu verwaltendem Kapital.
Entwicklung von Fisher Investments
Ken Fisher war seit der Gründung 1979 bis zum Juli 2016 CEO von Fisher Investments. Die Position als Geschäftsführer gab er dann an den langjährigen Mitarbeiter Damian Ornani ab. Fisher blieb danach weiterhin in der Firma aktiv, unter anderem als Co-CFO (Chief Financial Officer). Somit verschob sich seine Arbeit weg vom Tagesgeschäft und hin zum Bewerten von Investitionen.
Mittlerweile verwaltet Fisher Investments circa 100 Milliarden US-Dollar. Damit gehört das Unternehmen zu den größten Vermögensverwaltern der Welt.
Anlagestrategie
Bereits 1984 betrachtete Fisher das Kurs-Umsatz-Verhältnis (deutsch: KUV, englisch: PSR) als sehr wichtige Kennzahl zur Bewertung eines Unternehmens. Dies war zur damaligen Zeit revolutionär und ermöglichte Fisher, gute Prognosen über die Entwicklung von Aktien zu erstellen.
Das KUV ist der Quotient aus Marktkapitalisierung und Jahresumsatz eines Unternehmens. Im Regelfall ist das KUV hoch, wenn das Wachstum eines Konzerns auch stark ist.
Außerdem war Fisher in den späten 80er-Jahren einer der Ersten, welcher seine Kunden die Anlage in Small-Caps möglich machte. Ein Investment in sehr kleine Unternehmen (Small-Caps) ermöglicht höhere Renditen bei ebenfalls erhöhtem Risiko.
Allgemein ist Fisher Investments nicht als normaler Hedgefonds tätig. Ein Hedgefonds investiert sein Geld nach eigenem Ermessen. Die Anleger in solch einen Fonds haben keinen Einfluss auf die Strategie der Geldanlage.
Fisher Investments erarbeitet für vermögende Privatanleger individuelle Einzellösungen. Durch eigene Analysen können gute Empfehlungen gegeben werden. Es wird jedoch immer in Rücksprache mit dem Kunden nach dessen Vorstellungen gehandelt.
Ein durchschnittlicher Klient könnte sagen: „Ich möchte 50 Millionen Dollar investieren. Mir ist wichtig, dass dieses Geld nachhaltig angelegt wird. Mir ist Sicherheit wichtiger als Rendite. Was könnt ihr mir empfehlen?“. Fisher Investments würde dann eine individuelle Strategie für diesen Kunden erarbeiten und dafür eine Gebühr verlangen.
Arbeit als Autor
Ken Fisher hat zwischen 1984 und 2015 elf Finanzbücher veröffentlicht. Die vier Bücher “The Only Three Questions That Still Count”, “The Ten Roads to Riches”, “How to Smell a Rat” und “Debunkery” waren New York Times Bestseller.
Die Bücher sind für Privatanleger gedacht und erläutern verschiedene Strategien, um an der Börse erfolgreich zu werden. Häufig wird erklärt, dass man besonders denken muss, um eine sehr hohe Rendite zu erzielen.
Dieses besondere Denken soll an folgendem Beispiel verdeutlicht werden.
Im 2. Halbjahr 2021 herrscht ein weltweiter Chip-Mangel. Wenn man nun „normal“ denkt, würde man Aktien von Unternehmen kaufen, welche Chips produzieren. Ken Fishers Meinung nach lässt sich mit solchen Ideen kein Geld verdienen, da eben schon jeder diese Information hat.
Fisher erklärt, dass man eine Stufe weiter denken muss. Zum Beispiel könnte man sich überlegen, welche Materialien für die Chip-Produktion notwendig sind. Dann wäre es eine Option, in Unternehmen zu investieren, welche diese Materialien produzieren.
Kontroverses
Im Oktober 2019 verglich Fisher ein erfolgreiches Investment mit „Trying to get into a girls' pants“. Dieses Zitat wurde von dem Finanzmagazin Bloomberg veröffentlicht.
Aufgrund dieser sexistischen Aussage haben vor allem institutionelle Anleger in Summe 2,7 Milliarden Dollar aus Fishers Unternehmen abgezogen.
Ken Fisher erklärte, dass dieses Zitat aus dem Zusammenhang gerissen wurde und er sich nicht frauenfeindlich äußern wollte. Berichte von Mitarbeitern aus seiner Firma belegen aber, dass Fisher in der Vergangenheit häufig sexistische Vergleiche intern ausgesprochen hat.